Wieder habe ich unzählige Stunden damit verbracht ein Geländemodell zu erstellen. Wieder wäre ich dabei fast verzweifelt.
Jedes Semester das Gleiche. Dabei sollte man meinen es wird einfacher.
Mittlerweile habe ich wenigstens gelernt, dass es das nicht wird. Ob das so gut ist, ist die andere Frage. Dadurch wird die Prokrastinationsphase nur noch länger. Ansonsten ähnelt sich meine Herangehensweise jedes mal.
Während dem Modellbauprozess durchlaufen ModelbauerInnen verschiedene Phasen, die von Psychologen als Phasen des Modelbaus bezeichnet werden. Sie spiegeln den fortschreitenden Entstehungsprozess wieder. Obwohl jeder anders arbeitet und wir alle unterschiedlich lange brauchen, erleben viele die Phasen der Entwicklung auf ähnliche Weise.
Platz hinter dem Volkstheather mit Blick auf den Durchgang in den Innenhof_JAUD_LEA_2020
1.Phase: Nicht-Wahrhaben-Wollen
Ich habe mir sagen lassen, dass viele Menschen sich in dieser Situation isoliert, hilflos und verzweifelt fühlen. Oft leugnen sie ihre Unfähigkeit. Diese Phase bildet den Anfang des Modellbauprozess. Sie kann wenige Stunden, oft aber auch Tage oder mehrere Wochen dauern.
2. Phase: Aufbrechende Emotionen
In der zweiten Phase brechen Gefühle wie Wut, Schmerz und Zorn auf. Aggressionen gegen sich selbst oder gegen den Computer/ das Werkzeug machen sich Luft. Viele ModellbauerInnen werden von Schuldgefühlen oder der Frage geplagt, warum sie so lange prokrastiniert haben und jetzt nichts funktioniert.
3.Phase: Suchen und Sich-Erinnern
In der dritten Phase findet eine Auseinandersetzung mit dem Programm und seiner Funktionsweise statt: ModellbauerInnen suchen nach Lösungen oder wühlen in ihren Erinnerungen nach längst vergessenen Fähigkeiten. Häufig führen sie Gespräche mit ihren Computern/Werkzeugen. Diese Phase kann schön, aber auch sehr schmerzhaft sein. Oft führt sie wieder zurück zu Phase 1 oder Phase 2.
4.Phase: Hoffnung
In der letzten Phase stellt sich allmählich innerer Frieden ein. Der Schock tritt in den Hintergrund. Der/Die ModellbauerIn hat die eigene Unfähigkeit und die mangelnde Zeit akzeptiert. Nun kann er/sie beginnen, neue Pläne zu schmieden und seine Arbeit dementsprechend zu gestalten. Die Erinnerung bleibt jedoch ein wichtiger Teil davon. (Sollte man meinen)
(Inspiriert durch die 4 Phasen der Trauer)
Blick in den Innenhof von der Promenade_JAUD_LEA_2020
Phase 1:
Auch ich stehe unter Schock: Ich kann und will nicht glauben, was passiert ist. Schon wieder habe ich zu lange prokrastiniert und jetzt unglaublich viel Druck, weil nichts funktioniert. Vor allem die ausgelaufenen Lizenzen machen mir zu schaffen. Wenn ich doch nur in den Computerraum könnte.
Nach ein paar Tagen kommt dann wenigstens die neue Lizenz für Vektorworks. Wie funktioniert das denn jetzt mit dieser „shape“ Datei?
Phase 2:
Es funktioniert…gar nicht. Irgendwie habe ich zwar ein Höhenmodell, aber die 0,5m sind bei mir 100m. Der Viehhof ist jetzt also ein Berg. Ich will nicht sagen ich wäre aggressiv…aber meine Eltern sind froh, wenn sie endlich das Haus verlassen und in die Arbeit gehen können…
Phase 3:
In gehe währenddessen um die 10 bis 20-mal zurück zu Phase 1. Drei verschiedene Programme, hundert Möglichkeiten wie es funktionieren könnte. Zurück zu Phase 1. Mit welcher beschäftige ich mich denn jetzt am besten? Zurück zu Phase 1. Was wenn ich meine Zeit in eine Falsche investiere? Zurück zu Phase 1.
Wie gerne würde ich jetzt mit dem Sandboxtool arbeiten. Aber man soll ja zufrieden sein, mit dem was man hat. Wer weiß ob es damit überhaupt funktionieren würde?
Phase 4:
Immerhin habe ich es geschafft ein Modell in Vektorworks hochzuziehen. Außerdem habe ich doch noch eine E-Mail-Adresse gefunden, mit der ich mir Sketch up runterladen kann. Ab jetzt kann es nur noch bergauf gehen: Modell aus Vektorworks in Sketchup importieren, Sandboxtool öffnen… Zurück zu Phase 1.
Blick in den Südgarten, die Promenade, das Gleisbett, den Hang und in den Innenhof_JAUD_LEA_2020
Lea
Modelliert wird mit Revit und SketchUp, für ein analoges Modell fehlem leider der Platz und auch ein wenig die zeitlichen Kapazitäten. Falls es sich doch noch bewerkstelligen lässt, wird ein analoges Modell folgen.
Das digitale Modell dient eher als Grundlage für Perspektiven und die Dimensionierung. Da ich SketchUp lange vernachlässigt habe und mein Fokus auf der Arbeit mit Revit lag, muss ich mich erst wieder hinein finden. Dafür ist SketchUp glücklicherweise überwiegend sehr intuitiv. Ein paar Stolpersteine bietet die modellierung des Geländes, aber die lassen sich bestimmt auch noch lösen..
(Verfasser/Modellbilder: Enscape_Myriam Künzel)
Meine Wahl bezüglich des Modellbaus fällt dieses Semester auf SketchUp. Anfangs waren SketchUp und ich keine Freunde, da sich die Linien in alle möglichen Dimensionen ausbreiteten - nur nicht dorthin wo ich es wollte. Das ist besonders lästig wenn man mit Rampen/Treppen-Kombinationen arbeitet. Das praktische an SketchUp ist jedoch, dass das Modell in Nullkommanix „hochgezogen“ werden kann. Eine Prozedur, die im herkömmlichen Modellbau viel länger dauern würde.
Das gute am Homeoffice ist, dass ich jederzeit meine übermotivierte, vierbeinige und sehr haarige Assistentin zur Hand habe, die zufällig über ausgezeichnete SketchUp Kenntnisse verfügt. Daher musste ich mich nicht weiter um das kleine „Linien-Problem“ kümmern, sondern konnte all die Arbeit bei ihr abladen. Während sie sich tatkräftig auf mein Projekt stürzte und auf Basis meines Lageplans ein Modell formte, konnte ich mich gemütlich zurücklehnen. Mit vier Pfoten geht die Arbeit schließlich doppelt so schnell und innerhalb kürzester Zeit war sie fertig. Nun hatte ich nicht nur ein 3D Modell, welches mir verdeutlichte ob meine Gedanken zur 2D Version des Lageplans funktionierten, sondern auch unzählige Vorlagen für Perspektiven, die später mit Photoshop bearbeitet werden können.
Ganz schön praktisch würde ich sagen!
Vanessa
Bei dem Schritt, von Handzeichnungen zu ernsthaften, räumlicher werdenden Visualisierungen, steht man mit Vectorworks, Sketchup, AutoCAD oder den guten alten Pappmodellen vor der Qual der Wahl.
Weil sich beim klassischen Modellbau früher oder später, unter Kleberdämpfen und Pappeduft die Sehnsucht nach der Werkstatt und der Geselligkeit in Freising eingestellt hätte, wäre Vectorworks erste Wahl gewesen. Da war leider die Lizenz abgelaufen. Klassiker. Und auch nach Erneuerung ließ es sich nicht dazu erweichen mir soweit entgegenzukommen, dass damit zu arbeiten gewesen wäre. In diversen Foren riet man mir, mich an den Service zu wenden, was aber auf die Schnelle auch keine Früchte trug.
Da ich weder zahlen noch mich zur Internetpiraterie hinreißen lassen wollte, also doch AutoCAD. Auch gut, so kann ich meine im Auslandssemester aneigneten Fähigkeiten mal wieder auspacken. Wie Fahrradfahren… 30 Tage Probe Version herunterladen und los geht’s.
30 Minuten später zurück auf dem Boden der Tatsachen. Nichts ist hier wie Fahrradfahren. Ich habe gefühlt 5 Kurzbefehle behalten und vergessen, dass man zum Navigieren das Mausrad drücken muss.
2h später – es ist doch bisschen wie Fahrradfahren, nur mit einer minimal längeren Eingewöhnungsphase, langsam bin ich im Flow.
Dieser war dann schnell vorbei, als ich mich nach einigem abwägen dagegen entschied das 3D-Modell in AutoCAD aufzusetzen und stattdessen die Grundlage „einfach“ in SketchUp übertragen wollte („weil da weiß ich ja wie das geht“)…wieder mal nicht so einfach wie antizipiert. Auch bei SketchUp war einfach keine Lizenz mehr für micht zu holen... mit keiner meiner 3 Mailadressen. Also doch Internetpiraterie...
In meinem frisch gecracktem SketchUp Pro waren die Gebäude, die im Endeffekt auch mehr oder weniger händisch hochgezogen werden mussten, die eine Sache, die Modellierung der Landschaft eine ganz andere. An dieser Stelle war ich mir sicher, wie auch immer das Modellieren auf AutoCAD funktioniert hätte, es wäre weniger kompliziert gewesen als es grade mit SketchUp ist. Mein Sinn für Effizienz verabschiedete sich an dieser Stelle. Fünf Tutorials später war aber auch das hingebastelt und auch wenn das Ergebnis noch nicht top zufriedenstellend ist, stellt sich beim Umherwandern im Modell dennoch schonmal das Gefühl ein, dass sich die action gelohnt hat. (und dringend notwendig war, weil CAD Programme eben doch nicht wie Radfahren sind)
Bevor ich zu meinem Modell komme, möchte ich einen kleinen Witz über Kleber bringen, den ich mal irgendwo im Internet aufgeschnappt hab. So quasi als kleinen Ice breaker:
"Mein Name ist Britt"
"Wie bitte?"
"Wie der Kleber. Nur mit B"
"Buhu?"
Nachdem wir jetzt alle herzlich gelacht haben, kommen wir zum eigentlichen Thema: Das Arbeiten im dreidimensionalen Gefüge. Da wir sowieso immer zu lang auf das Display des Laptops starren, dachte ich, ein selbstgebautes Modell von handwerklicher Exzellenz (wie die TUM) wäre eine gute Abwechslung für die müden Augen. Bei der Materialwahl war ich sehr darauf bedacht, so viel wie möglich aus meinem Papierkorb zu recyceln. Alte Kassenzettel dienen zerknüllt als Baumkronen, bereits bedruckte aber unbrauchbare A4 Papiere wurden zu Hauswänden. Ja sogar Finnpappe aus einem längst vergangenen Semester hat Verwendung als topographische Grundlage gefunden. Zwar hatte ich nicht das gleiche Feeling wie in Bernhards Werkstatt, das hinterbliebene Chaos ähnelte dem in Freising aber schon sehr. Mit mehr Kleber an den Fingern als am Modell haben sich aber für mich tatsächlich einige schwierige räumliche "Baustellen" im Entwurf ein wenig geklärt. Sollte ich in späteren Phasen wieder Probleme haben, werde ich vielleicht einfach aus dem Lager auf der Arbeit ein Paar Kartons "ausleihen" und daheim weiter werkeln.
Bauprozess der Gebäude_Dilan_Kalkan_2020 | Räumliche Relation zwischen Wohnviertel und Entwurf_Dilan_Kalkan_2020 | Chaotisches Nebenprodukt_Dilan_Kalkan_2020 |
Dilan
Aus Platz- und Kostengründen wird bei mir dieses Semester kein echtes Modell, sondern ein Sketch-Up Modell gebaut. Mit den bereitgestellten Höhenlinien sollte das ja ganz gut hinhauen. Also werden zuerst die Höhenlinien in Dwg-Format gebracht und in Sketch-Up eingefügt. Als Nächstes musste etwas Denkarbeit geleistet werden, weil ich die Beschriftung der Höhenlinien nicht importiert bekommen habe. Von einem selbst festgelegtem Null-Niveau aus werden den Höhenlinien die jeweiligen Höhen zugewiesen und auf der x-Achse um diese verschoben. Alles mit Unterstützung vom Google-Maps 3D-Luftbild. Das Zwischenergebnis sieht dann ungefähr so aus:
Dank des Sand-Box Tools muss ich jetzt nur noch alle Linien markieren und Sketch-Up generiert mir automatisch ein Höhenprofil.
Das Erstellen des Modells und das Modell selber haben mir zwar sehr geholfen den Raum zu verstehen, aber als Arbeitsmodell gefällt mir das Ergebnis noch nicht so wirklich. Die Kanten sind alle viel zu schwammig und rund, genau wie die leicht gewellte Oberfläche. Ich will die Objekte aber sauber auf dem Boden platzieren können, ohne verschwindende Kanten oder komische Abschlüsse. Ein Modell kann ja auch immer abstrahiert sein. Mal mehr mal, mal weniger. Also sehe ich den ersten Versuch einfach als Erkenntnismodell, um nun die Rampenanlage selbst in Sketch-Up nachzubauen. Mit dem gesammelten Wissen aus dem ersten Modell wird so erstmal ein Gerüstmodell von der Rampe gebaut. Ein Zwischenstand beim Erstellen des Skeletts sah so aus:
Jetzt heißt es Flächen verbinden und schließen. Die Schrägen werden zwar leider meistens durch Diagonale oder noch mehr Hilfslinien geteilt, aber durch die sauberen Kanten und Flächen kann ich jetzt viel besser die vorhandenen Mauern und meine eigenen geplanten Strukturen platzieren und Varianten ausprobieren.
Helen Heinz
Donnerstagabend: ich bin wild entschlossen und drucke an meinem alten schwarz-weiß Drucker meine A1 Modellgrundlage aus - zerstückelt in A4 Blätter.
Freitagmorgen: Das große Kleben beginnt. Im Keller habe ich einen Klebestift aus Schulzeiten gefunden – die Sorte, die zunächst blau ist und dann durchsichtig wird.
Nach einer guten Stunde fühle ich mich wie bei einem überdimensionalen Puzzle, bei dem nichts so richtig passt, weil das entscheidende Teil fehlt.
Ca eineinhalb Stunden und einige Nervenzusammenbrüche später habe ich es geschafft und die Grundlage steht.
Fun Fact: Wenn der Kleber zu alt ist bleibt er auch nach dem trocknen blau.
Freitagmittag: Bewaffnet mit Cutter und zig Pappplatten belagere ich das Wohnzimmer.
Samstagabend: Eine entnervte Helen sitzt auf dem Wohnzimmerboden ihrer Eltern und klebt Pappschichten aufeinander,
um sie dann mit einer kreativen Auswahl verschiedenster Gegenstände zu beschweren: Getränkekisten, Holzplatten…
Sonntagmorgen: Zum ersten Mal in meinem Leben arbeite ich mit Salzteig. Die Erfahrung, die mir 23 Jahre lang selbst in Kindergarten und Grundschule erspart geblieben ist kommt also jetzt.
Und so sitze ich stundenlag über mein Modell gebeugt und forme mit Frischhaltefolie und Teig kleine Hügel und Wälle.
Irgendwann kommt mein Bruder vorbei und ich fange seinen Blick auf. Ich habe das Gefühl er fragt sich immer mehr was ich da eigentlich studiere und ob das viele zuhause arbeiten mich langsam in den Wahnsinn treibt.
Am Ende des Tages bin ich trotzdem ein bisschen stolz auf mich.
Fazit: Eigentlich liefs ganz gut – im Nachhinein. Und vielleicht bau ich mal wieder ein Modell aus Salzteig und blauem Kleber. Einfach weil ichs kann.
Salzteig und Pappschichten_Heinz_Helen_2020
Modellgrundlage_Heinz_Helen_2020
Für etwa ein nicht mal halbfertiges Modell
Zeit: 3h
Zutaten: 1 SketchUp, 2-4 DWG-Dateien, 50 Geduld
Würzmittel: Baum, Menschen (nach Belieben)
- 10min: SketchUp öffnen und nochmal kurz überlegen, wie das überhaupt funktioniert
- 20min: rumprobieren bis man merkt, dass es eh nie das macht, was man will (ohne diesen Schritt, kein Erfolg)
- 2min: Höhenlinien reinladen
- 1,5h: nicht geschlossene Flächen suchen und diese ausbessern, damit es endlich! Flächen werden
- 40min: Höhenlinien hochziehen und mit Google Maps versuchen abzugleichen
- Jetzt DWG-Dateien aus Vectorworks exportieren
- 20min: Gebäude nachzeichnen und hochziehen, wieder mit Google Maps abgleichen
- 5min: Höhenlinien-Modell mit Gebäuden zusammenfügen
- mit Bäumen und Menschen würzen, um es anschaulich zu machen
- Perspektive suchen, von der das Modell vielversprechend aussieht und Kamera positionieren
- PNG-Dateien exportieren
Tipp und Empfehlungen:
- Viel Zeit einplanen
- regelmäßig Zwischenspeichern
Elisa
SketchUp Modelle bauen das kann ich. Durch mein Auslandspraktikum habe ich SketchUp besser kennengelernt als meine eigene Westentasche. So ging ich also mit einer sehr positiven Einstellung an meinen Schreibtisch und öffnete sogar mit ein bisschen Vorfreude SketchUp. Doch wie so oft war es nicht so einfach wie gedacht.
DWG. Dateien kann man nur mit der Pro Version von SketchUp importieren und Höhenlinien nachzeichnen ist in meinem Zeitplan definitiv nicht vorgesehen. Zum Glück gibt es einen kosten Probemonat! Also Pro Version runterladen und los geht’s. Endlich kann ich die Datei mit den Höhenlinien importieren. Von hier an war es wie so oft ein Weg voller Versuch und Irrtum. Da SketchUp normalerweise automatisch Flächen erstellt sobald alle Linien geschlossen sind, muss man, wenn das nicht so ist, so lange suchen bis man den Fehler gefunden hat. Aber all das würde ich noch zu den üblichen Hindernissen in der Arbeit mit technischen Geräten zählen.
Die Verzweiflung kam erst, als ich den Fehler einer Linie gefunden habe und sich das Programm jedes Mal schließ, sobald man nur in die Nähe der Stelle zoomte. Viele weitere Versuche später, einer Kaffeepause zur Beruhigung und mit Lavendelöl auf den Schläfen ging es dann doch irgendwann und das Höhenmodell konnte endlich dreidimensional werden.
Nach und nach (um einen erneuten Kollaps der Datei zu verhindern) konnte ich die Position der Bäume und Häuser in die Datei laden und endlich entstanden Räume. Wie schon so oft wurde mir ein mal mehr bewusst wie viel besser es ist am Modell zu entwerfen und sei es nur ein SketchUp Modell und kein „echtes“.
Sophie Hammerl
Trotz der eigentlich gut ausgestatteten Werkstatt im Brandhuaba Hof, fehlt es leider in der Umgebung an den benötigten Materialien. Erinnert man sich zurück an die Begehung des Planungsgebietes, blieb einem neben all den bunten Containern und Mauern eines im Gedächtnis: die Baustelle des neuen Volkstheaters. Mein SketchUp Modell? Ebenfalls eine riesige Baustelle, in der vorwiegend Chaos herrscht. Dieses Chaos reicht bis in meinem Kopf, in dem sich Aufgaben stapeln und keine vernünftige Reihenfolge für diese in Sicht ist. Mit was fange ich an? Ist das wirklich sinnvoll? Verplämpere ich damit nur Zeit? Manchmal könnte ich einfach laut schreien, in der Hoffnung, dass sich das Chaos von allein löst. Leider nein, so leicht ist es leider doch nicht.
Naja, morgen wird dem Chaos die Stirn geboten! Oder doch lieber erst am Sonntag, oder Montag…?
Baustelle Volkstheater_2020_Sophie_Hammerl
Baustelle SketchUp_2020_Sophie_Hammerl
Das letzte Mal vor zwei Jahren verwendet, komme ich mit Sketchup zwischenmenschlich nicht so gut klar. Vectorworks und ich harmonieren da irgendwie besser. Nach dem fünften Import meiner Plangrundlage steht dann auch schon mal die Basis für mein 3D Wunder. Grundrisse nachzeichnen, Häuser hochziehen, Bäume einsetzen, so schlimm ist es gar nicht. Am Ende ist es die Sandbox, die mich dann doch nach mehreren Stunden an den Rand der Verzweiflung bringt. Mithilfe des Zeit Verbrechen-Podcasts entscheide ich dann aber doch, dass es schlimmere Dinge auf der Welt gibt, als sich ein paar Stunden mit Sandbox-Youtube-Tutorials auseinanderzusetzen. Und das Ergebnis lässt sich genau so gut anschauen, dass ich in der folgenden Abbildung 1 die Hälfte der Sandboxgeschichte abschneiden musste (ups).
Abb. 1 Ergebnis des Sketchup-Kampfs 1
Abb. 2 Ergebnis des Sketchup-Kampfs 2
Sollten Modelle nicht viel mehr Spaß machen? Ich erinnere mich an sehr viel befriedigendere Stunden in der Institutswerkstatt in netter Kaffeeklatsch-Atmosphäre mit meinen KommilitonInnen, in denen schon der ein oder andere Heiratsantrag oder Schwangerschaft verkündet wurde. Da hatte ich auf jeden Fall sehr viel mehr Freude dran. Doch das Positive am Wieder-bei-den-Eltern-Sein ist natürlich auch, dass man wieder von ganz neuen (alten) Dingen umgeben ist. Die gemeinsame Playmobil-Sammlung mit meinem Bruder hatte ich schon wieder ganz vergessen. Und plötzlich macht auch das Auseinandersetzen mit dem dreidimensionalen Raum Spaß.
Was als merkwürdige Situation auf dem Balkon unter Beobachtung durch die Nachbarn beginnt, entwickelt sich zu einer wirklich lehrreichen Untersuchung meiner Entwurfsideen im Blumenpott meiner Eltern. Aber am wichtigsten: es macht unglaublich Spaß und erweckt die durch Sketchup in mir eingeschlafene Kreativität wieder zum Leben. Also: nur zu empfehlen für alle, die die 3D Mission noch vor sich haben!
Abb. 3 Austesten von Raumabfolgen Abb. 4 Traurige Simulation von Vegetationsdichte Abb. 5 Rindenmulch als möglicher Bodenbelag?
Sophie Lausch
Alles in allem verlief der erste Teil des Semesters besser als erwartet. Vor allem seitens der Organisation hat alles einwandfrei geklappt. Man wusste immer genau bescheid, was zu tun ist und die Informationen auf Moodle oder über Zoom kamen ohne Missverständnisse bei einem an.
Aber natürlich bringt das Onlinestudium auch gewisse Schwierigkeiten mit sich. Die erste ist das Fehlen des physischen Arbeitsraumes. Ist ja auch logisch. Aber genau hier findet man oft in den Nachtschichten oder während einer Blockade die nötige Ablenkung und Inspiration durch den Austausch mit den Kommilitonen. Hinzu kommt die fehlende Trennung von Arbeits- und Freizeitraum. Für mich persönlich ist diese Trennung sehr wichtig. Um den nötigen Abstand zu den selbst produzierten Sachen zu gewinnen, um diese dann kritisch reflektieren zu können, will ich mich auch mal in meinem Zimmer entspannen, ohne ständig ans Projekt denken zu müssen. Das einzige was da hilft, ist ein kurzer Spaziergang^^
Besonders wichtig ist auch eine feste Struktur. Natürlich ist es sehr verlockend, bis in den Vormittag hinein zu schlafen und einfach dann mit dem Arbeiten anzufangen, wann es einem passt. Mit einem selbst angelegten Stundenplan und Wecker kommt man jedoch wesentlich besser in "Arbeitsstimmung". Man kann also sagen es ist eine Stärke des Arbeitens von Daheim, dass man sich selbst die Zeit einteilen KANN. Aber man MUSS es auch machen. Egal wie verlockend das "Double XP Wochenende" im aktuell favorisierten Videospiel ist.
Daniel Wolfram
SW: Online-Analysephase
| STÄRKEN | SCHWÄCHEN |
|---|---|
| Besprechungen laufen im fixen Zeitrahmen | Technik versagt manchmal |
| Betreuung erfolgt wie sonst auch | physischer Kontakt zu Kommilitonen fehlt |
| klare Organisation und Aufgabenstellung | Überwindung zum wirklich Anfangen |
| reale Möglichkeit Wiki immer wieder anzuschauen durch Internetpräsenz | KEIN SCANNER IM HOMEOFFICE |
| Freie Zeiteinteilung | fehlende schnelle Interaktion aufm Flur mit Betreuern |
| schnelleres Konkreterwerden im Entwurfsprozess | |
| offene Betreuungsrunden |
Im Großen und Ganzen fand ich die Analysephase sogar besser online, als wie sie sonst immer Stattfindet. Zwar fehlt einem der physische Kontakt zu seinen Kommilitonen während dem Erarbeiten, aber wofür gibts denn Zoom-Feierabendbier-Meetings. Die Betreuungen liefen wie sonst auch, nur fand ich die Aufgabenstellung war klarer kommuniziert als sonst und man hat die Zeiteinteilung meistens echt richtig gut eingehalten, sodass man halt auch echt wenn man sein Zeitfenster fix hatte in der Zwischenzeit andere Sachen machen konnte. Ein weiterer positiver Aspekt ist die freie Zeiteinteilung. Ohne Struktur kommt man aber auch im Home-Office nicht weiter. Überwindung und Disziplin sind hier glaub ich noch mehr gefragt als sonst. Die offenen Betreuungsrunden sind sehr gut um halt einfach auch mitzubekommen was andere machen. Die PECHA-KUCHA Präsentation hat mir persönlich sehr gut Gefallen, da man recht früh schon sehr konkret werden muss und auch mal seine Gedanken aussprechen muss (da sieht man nämlich recht schnell wo's noch hapert). Die Gefahr bei Broschüren ist halt leider echt, dass man nicht so oft reinschaut wie man eigentlich im Projektverlauf sollte. Man steckt zwar genauso viel Arbeit in den eigenen Analyseteil, aber das was die anderen erarbeitet haben überfliegt man meistens nur grob und vergisst leider eh das meiste. Da wir aber eh ständig im Internet rumlungern, ist uns durch das Online-Wiki eine super Möglichkeit gegeben, die wir halt auch wirklich nutzen.
Ich kann also sagen: Ich hab noch nie so viele Infos in der Analysephase mitgenommen.
| Stärken | Schwächen | Chancen | Risiken |
|---|---|---|---|
Themenverteilung gut und übergreifend informativ | Layout verändert sich zwischen bearbeiten und Anzeige Modus | System auch in Zukunft beibehalten, sodass alle Vorteile durch persönlichen Austausch ergänzt werden können | Überflüssig machen von Präsenz da eh alles online abzurufen und zu bearbeiten ist -> Verlust der Vorteile die persönlicher Austausch mit sich bringt |
Leicht zugänglicher, umfangreicher und übersichtlicher Wissenspool | Bei gleichzeitigem arbeiten im Dokument passiert es schnell, dass Teile überschrieben werden | ||
| Zweiphasiges peer review sehr hilfreich um Blogeinträge so stimmig und verständlich wie möglich aufzuarbeiten | Persönlicher Austausch im Studio fehlt um zb Überschneidungen zu besprechen |
| STÄRKEN | SCHWÄCHEN | CHANCEN | RISIKEN |
|---|---|---|---|
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