Wenn es nicht vorher schon ernst war und seit April noch ernster wurde - jetzt wird es am allerernstesten. Hilfe. Wer es noch nicht verstanden hat: ich schiebe Panik.

Angefangen Ende April, die ersten Wochen des Projekts, in denen man noch voller Begeisterung jede kleine Info in der Analyse aufsaugte - als einfach noch alles gut war. Stundenlange Meetings über Zoom oder andere Programme, von denen ich bis zu dem Zeitpunkt noch nie etwas gehört hatte. Eigentlich alles ziemlich easy, vor allem so schön von meinem Lieblingslümmelsessel aus. Als noch alles gut war, da war meine größte Sorge, dass der Herr Hahn uns bis zur Besprechung am Donnerstag nicht antworten würde. Oder dass mein Bruder mit seinen Informatik-Kollegen im Nachbarzimmer vielleicht ein bisschen leiser kommunizieren könnte. Oder dass mein lieber Computer mit dieser Allround-Belastung trotz täglicher verbaler Aufmunterungsversuche meinerseits diese Welt doch lieber früher verlassen würde. Jede Woche Feedback, eine Projektpartnerin zum ständigen Austausch, Korrektur durch ein Peer-Review. Was war das doch für ein Luxus.

Als es Mitte Mai dann auf die Abgabe zuging, spürte ich, wie langsam der Jetzt-Ist-Aber-Genug-Zustand eintrat. Wer es nicht kennt: bei angehenden LandschaftsarchitektInnen ist das der Moment, in dem du merkst, dass dir beim 158. Mal Aufrufen des Projektgebiets auf Google Maps ein bisschen die Lust vergeht. Auch das ging vorbei, als die letzten zwei Wochen vor der Abgabe anbrachen. Gewöhnlicherweise der Moment im Semester, in dem du dich fragst, ob du diesen Beruf wirklich dein Leben lang ausführen willst. Der Moment für mich, in dem mir wieder einmal auffällt, dass ich so gar nicht mit Stress umgehen kann. Dieses Mal ging es aber erstaunlicherweise. Um es anders zu formulieren: Ein Analyseprojekt als Gemeinschaftsarbeit ist sowieso die schönste Art, sich durch die ganze Recherche durchzuwurschteln. Jeder irgendwie auf ganz eigene Art und mit eigener Darstellung, aber zum Glück im besten Fall zusammen mit der Person, mit der man sowieso am besten arbeiten kann.

Und auch wenn es jetzt ernst wird, irgendwie schaffen wir auch dieses Mal. Danke für die ausführliche Betreuung!

Sophie Lausch

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