Kalkan Dilan, Romeni Olivia



1. Einführung in die Methodik

1.1 Dokumentation und Einteilung

Die Vorgehensweise in der folgenden Analyse setzt sich aus der Dokumentation des Gebiets durch Fotos und das anschließende Einteilen der Bilder zusammen. Durch die visuellen Eindrücke soll für ortsfremde Personen ein Gefühl von Räumlichkeit entstehen. Gleichzeitig werden wichtige Elemente hervorgehoben, die, aus Sicht der Autorinnen, das Gebiet charakterisieren. Im Gegensatz zu Karten oder Perspektiven verzerren solche Momentaufnahmen nicht die Wirklichkeit, sondern bilden diese nur ab. Eine wertungsfreie Dokumentation ist trotzdem nie möglich, da Fotografen nur aufnehmen, was in ihren Augen wichtig erscheint. Um allgemeingültige Aussagen mit den Bildern treffen zu können, sind die Teilbereiche auf unterschiedlichen Ebenen und Sortierungen erfasst worden. Die Nummerierung und Betitelung aller Bilder entspricht ihrer Auflistung in der Verortungskarte im nächsten Unterkapitel.


1.2 Verortung durch Übersichtskarte

Die Verortung der entstandenen Bilder mit mit zugehörigem Blickwinkeln erfolgt zum einen in einer statischen Übersichtskarte.

Abbildung 1: Verortung der Bilder mit Blickwinkeln_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=luftbild_labels&catalogNodes=11,122&E=690215.20&N=5333157.60&zoom=11.850364685058594 und https://www.google.de/maps/search/viehhof+m%C3%BCnchen/@48.1224731,11.5557688,17z


1.3 Verortung durch Onlinekarte

Zur weiteren Veranschaulichung und Interaktion wurden die Bilder über die Homepage von Mapillary, einem Online Kartendienst, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Betrachter der Seite hat die Möglichkeit, alle Bilder in und um den Planungsperimeter mit dem richtigen Sichtfeld anzusehen. Der Vorteil dieses Werkzeugs ist, dass die Rechte an den Bildern beim Uploader bleiben. Die hochgeladenen Bilder können unter dem Link https://www.mapillary.com/app/?lat=48.12270458538788&lng=11.556529631027615&z=16.503219298445984 oder mit einem Klick auf den folgenden Screenshot aufgerufen werden.

Abbildung 2: Screenshot der veröffentlichten Bilder auf Mapillary mit Verlinkung zur Seite_DILAN_KALKAN_2020
Quelle: eigene Aufnahme



2. Teilräume im Entwurfsperimeter

Im Folgenden werden die, bei mehreren Begehungen in Form von Fotos gesammelten visuellen Eindrücke in räumlich wirksame Teilräume eingeteilt und vorgestellt. Jeder Bildersammlung ist ein Piktogramm vorangestellt, welches den jeweiligen Teilraum durch eingefärbte Flächen zeigt. Die Punkte geben die Position der aufgenommenen Bilder wieder, wie sie auch in der Übersichtskarte zu sehen sind.

2.1 Straßenräume außerhalb des Viehhofgeländes

PIKTOGRAMM ZUR VERORTUNG DER STRAßENRÄUME_ROMENI_OLIVIA_2020

Abbildung 3: PIKTOGRAMM ZUR VERORTUNG DER STRAßENRÄUME_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas


Die Straßenräume bezeichnen alle Gehwege und Straßen, die das Gebiet umgeben und seine Erreichbarkeit gewährleisten.

Die Reihenfolge der unten gezeigten Bilder folgt einem Rundgang, der in der Tumblingerstraße auf Höhe der Baustelle des Volkstheaters (81) beginnt und Richtung Süden führt. Am anderen Ende des Unterführung (100) unter den Gleisen des ehemaligen Südbahnhofs erstreckt sich die Thalkirchner Straße zur linken und rechten Seite. Entlang der Thalkirchner Straße in Richtung Norden stößt man zur seiner Linken auf die Zenettistraße (95). Folgt man dieser Straße weiter, vorbei am Schlachthof zur rechten Seite, so gelangt man zum Zenettiplatz (84). Hier kreuzen sich wiederum die Tumblingerstraße und die Zenettistraße.

Die Tumblingerstraße, die Thalkirchner Straße und die Zenettistraße sind jeweils einspurig und werden verkehrstechnisch gleich stark genutzt. Sie kennzeichnet ein ähnlicher Lautstärkepegel. Der aktuellen Pandemie ist geschuldet, dass nahezu keine Verkehrsteilnehmer auf den Straßen und Gehwegen zu sehen waren. Darüber hinaus weisen alle Straßen weisen unterschiedliche Charaktere auf.

An der Tumblingerstraße ist aufgrund der Baustellen ein erhöhter Lärmpegel zu vermerken. Der aufgewirbelte Staub der Baustelle verschmutzt die Tumblingerstraße mehr, als es bei den anderen Straßen der Fall ist. Als Fußgänger oder Radfahrer ist das Passieren dieses Straßenraums deswegen unangenehmer. Der Straßenraum wird geprägt durch Graffiti besprühte Wände, nicht zuletzt aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Bahnwärter Thiel Gelände. In der Tumblingerstraße besteht die Möglichkeit, zu beiden Seiten der Fahrbahn zu parken. Ein Grünstreifen kommt erst ab dem Zufahrtstor zum Viehhof hinzu. Sowohl ein Fußgänger- als auch eine Radfahrweg begleiten diesen Straßenraum.

Die Bebauung entlang der Thalkirchner Straße zeigt eine Eigenart auf, die Isarvorstadt typische Blockrandbebauung auf. Entlang dieser Straße gibt es keine Parkmöglichkeiten, lediglich ein Grünstreifen zu beiden Seiten begleitet die Fahrbahn. Ein getrennter Fuß- und Radweg ist beidseitig vorhanden. 

Die Zenettistraße entsprechen durch die Fassaden dem Charakter des Viehhofs. Der Zenettiplatz weist Blockrandbebauung auf. Erkenntlich ist eine vorhandene Anbindung des Viehhofs an den öffentliche Nahverkehr durch anliegende Bushaltestellen der Buslinie 62. Entlang der Zenettistraße ist es erlaubt, teilweise beidseitig zwischen den Grünflächen zu parken. Zum auffälligem Mobiliar zählen hier Glascontainer, die an der Ecke zur Thalkirchner Straße stehen, und in den anderen Straßen fehlen. Auch hier gibt es einen getrennten Fuß- und Radweg.



Foto 81: Grenze von alter zu neuer Bausubstanz Ecke Zenettiplatz_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 82: Tumblingerstraße in Richtung Volkstheater_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 72: Tumblingerstraße in Richtung Süden beim neuen Schulkomplex mit Kulturzentrum_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 73: Tumblingerstraße in Richtung Bahnwärter Thiel_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


Foto 74: Tumblingerstraße in Richtung Süden vorbei am Kulturzentrum_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


Foto 100: Unterführung der Thalkirchner Straße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 99: Thalkirchner Straße in Richtung Norden_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 98: Thalkirchner Straße Haltestelle Ehrengutstraße in Richtung Süden_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 97: Thalkirchner Straße in Richtung Ehrengutstraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 96: Thalkirchner Straße Haltestelle Zenettistraße in Richtung N/O_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 94: Thalkirchner Straße Haltestelle Zenettistraße in Richtung S/W_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 95: Zenettistraße, Ecke Thalkirchner Straße Richtung Norden_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 93: Zenettistraße in Richtung Viehhof_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 83: Blick vom Zenettiplatz zur Zenettistraße in Richtung N/W_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 84: Zenettiplatz_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



2.2 Zufahrten / Ein- und Ausgänge zum Viehhofgelände


Abbildung 4: PIKTOGRAMM ZUR VERORTUNG DER ZUFAHRTEN_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas

Alle Zufahrten und Pforten des ehemaligen Viehhofs sind für Fußgänger und Radfahrer frei betretbar und waren zur Zeit der Begehung mittags unter der Woche durchgehend offen.

Die Zufahrt an der Thalkirchner Straße ist durch Tore verschließbar. Es befinden sich zwei Gittertore in unmittelbarer Abfolge zueinander mit einem Parkplatz dazwischen, was zu einem geringeren Gefühl von Öffentlichkeit führt.

Die westliche Pforte an der Tumblingerstraße ist der offizielle Zugang zum Bahnwärter Thiel Gelände. Zur Zeit der Begehung war er bis auf den kleinen Zugang links vom Tor verschlossen.

Die nördliche Pforte an der Zenettistraße weist zwar noch die Torpfosten, aber keinerlei Gittertore auf und ist somit, auch durch seine Breite, der öffentlichste Zugang aller Zufahrten. Hier scheint der meiste Verkehr durch Passanten stattzufinden, da zum Schutz vor Unfällen zwei Stoppschilder auf den Mauern befestigt sind.

Die Verkehrsfläche um den Gasthof ist nicht durch Tore zum öffentlichen Straßenraum hin verschließbar und wirkt so zugänglicher als die anderen Zufahrten zu dem Gelände. Die eigentliche Pforte mit verschließbaren Toren befindet sich hinter dem Gasthof zum Schlachthof. 

Ein kleinerer Ein- und Ausgang befindet sich östlich des Wirtshauses.

Alle mit Bildern versehenen Zufahrten sind gleichzeitig Feuerwehrzufahrten und daher freizuhalten.



Foto 13: Östliches Eigangstor von der Thalkirchner Straße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 69: Westliches Eingangstor von der Tumblingerstraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 89: Nördliche Zufahrt an der Zenettistraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 86: Zufahrt hinter dem Gasthof_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 14: Östliches Eingangstor vom Viehhof aus_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

      

Foto 67: Westliches Eingangstor zur Tumblingerstraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 91: Nördliche Zufahrt zur Zenettistraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



2.3 Verkehrsflächen auf dem Viehhofgelände


Abbildung 5: PIKTOGRAMM ZUR VERORTUNG DER VERKEHRSFLÄCHEN_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas


Die Verkehrsflächen innerhalb des Viehhofgeländes werden von Baustellenfahrzeugen, Tiertransportern, Spaziergängern sowie dem Bahnwärter Thiel Gelände zugehörigen Personen genutzt. Als multifunktionale Zwischenräume verbinden sie verschiedene Nutzungen miteinander.Außerdem dienen sie als Feuerwehrzufahrten im Notfall.

Die Flächen sind zum Großteil durch Kopfsteinpflaster versiegelt, welches für das Befahren mit kleinen Transportern und großen LKWs ausgelegt ist. Alle Beläge weisen aufgrung ihrer historischen Nutzung einige Gebrauchsspuren auf, wie Risse oder verwaschene Farben des Ausgangsmaterials. Das Fahren auf ungebundenen Pflastersteinen mit einem schweren Fahrzeug erzeugt einen hohleren Klang, als es beispielsweise bei Asphalt der Fall ist. Gleichzeitig ist ein Vorteil, dass hier Wasser besser versickern kann, beispielsweise auch bei stärkerem Niederschlag. Angesichts dessen, dass sich auf diesem Gelände eine Wagenwaschanlage für LKWs befindet, wäre Asphalt aufgrund der Wassermengen und schlechten Versickerung dieses Belags undenkbar.

Die Verkehrsfläche um den Gasthof hat dadurch, dass sich die eigentliche Pforte nicht an der Grenze zum öffentlichen Straßenraum befindet, einen öffentlicheren Charakter als die anderen Verkehrsflächen im Viehhofgelände.






Foto 32: Verbindungsgasse von Tumblingerstraße quer über den Viehhof in Richtung Thalkirchner Straße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 14: Verkehrsraum in Richtung Thalkirchner Straße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 15: Verkehrsraum in Richtung Zenettistraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 18: Blick der östlichen Lagerhallen auf Bauplatz des Volkstheaters_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 43: Hauptgasse des Geländes_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 16: Verkehrsraum zwischen den Hallen mit Blick Richtung Süden_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 21: Zufahrtsstraße abzweigend von der Zenettistraße im Norden_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


Foto 42: Verbindungsgasse vom Bahnwärter Areal Richtung westlichere Lagerhallen und Feuerwehrzufahrt zum Bahnwärter Thiel Gelände_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 87: Gasthaus umgebende Verkehrsfläche _Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 66: Haupteingang des Bahnwärter Thiel Geländes_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


Insgesamt sind acht verschiedene Belagsflächentypen im Planungsgebiet zu verorten. Ein nur geringer Teil beim Volkstheater wird von dunklem und eher erdigem Schotter überdeckt, einen etwas mehr kiesigen Schotteruntergrund ist auf dem Gelände des Bahnwärter Thiele zu finden. Die Rampen des ehemaligen Viehhofs bestehen aus unverbundenen Betonplatten, wobei einige bereits Risse aufweisen. Der Großteil der Fläche des Entwurfsperimeters weist ein Großsteinpflaster aus Granit auf. Dieser Belag zeigt aufgrund der historischen Nutzung starke Gebrauchsspuren auf, farblich lässt er sich zwischen grau und gelb einordnen. Die einzelnen Elemente sind im Reihenverband angeordnet und unverbunden. Die umgebenden Gehwege des Entwurfsgebiets werden von der unverfugten Münchner Gehwegplatte umrahmt, wie sie nahezu überall in der Stadt zu finden ist. Eine kleine, als Parkplatz dienende Fläche beim Gasthof ist als einzige Fläche asphaltiert und ist am wasserundurchlässigsten.Um das Privatgrundstück im Süden ist eine ungleichmäßige Rasenfläche angelegt. Der Belagsgrund zum Tor an der Thalkirchner Straße weist gebrauchtes Kopfsteinpflaster in Anthrazit auf. Bei diesem Naturstein ist ebenfalls die Zwischenräume unverfugt und lediglich mit kleineren Kieselsteinen gefüllt.

Abbildung 6: Verortung der Beläge_DILAN_KALKAN_2020





2.4. Tiertransporter-Waschanlage

Abbildung 7: PIKTOGRAMM ZUR VERORTUNG DER WAGENWASCHANLAGE_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas

Beim Betreten des Viehhofgeländes durch die Zufahrt an der Thalkirchner Straße fällt ein intensiver Tiergeruch auf, der von der sich in der Nähe befindenden Tiertransporter-Waschanlage stammt. Die Wagenwaschanlage zählt zu den dominantesten, noch intakten Hinweisen auf dem Viehhof und wird bis heute durch Tiertransporter des Schlachthofes benutzt. Die einzelnen Waschplätze haben eine leichte Neigung in Richtung Westen, um damit das Abwasser besser abfließt. Die Wände der Waschplätze weisen farbige Graffities auf, welche an das Bahnwärter Thiel Gelände erinnern.


Foto 9: Wagenwaschanlage in Gebrauch_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 11: Wagenwaschanlage mit Blick Richtung Westen und leichter Hangneigung_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 2: gesamtes Ausmaß der Wagenwaschanlage_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


2.5. Nutzungsüberschneidende Räume


Abbildung 8: PIKTOGRAMM ZUR VERORTUNG DER NUTZUNGSÜBERSCHNEIDENDEN RÄUME_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas

Räume dieser Kategorie werden durch Überschneidung von Nutzergruppen geprägt und haben einen multifunktionalen Charakter. Die Räume haben keine klaren Raumgrenzen, sondern werden durch die verschiedenen Nutzergruppen definiert. Der Großteil dieser Räume wird als Parkfläche oder Abstellplatz genutzt, man sieht aber auch Orten an denen gleichermaßen gearbeitet, gespielt, gegessen und gebastelt wird. Die Flächen sind so flexibel in ihrem Gebrauch, wie es die dortigen Akteure benötigen.




Foto 37: Anlieferzone, Abstellplatz und Eingang der Werktstatt des Bahnwärter Thiel Geländes_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 4: Parkplatz und Anlieferzone für das Bahnwärter Thiel Gelände_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 3: Arbeitsplatz für Künstler, Sprayfläche und zeitweise Parkplatz beim Südgarten_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


Foto 19: Wohnwagenstellplatz, der gleichzeitig als Spielstätte genutzt wird_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 36: "Bahnwärter Lieferantenaufgang" und Werkstattseingang_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 33: Parkplatz an der Kante der Rampenanlage mit Einkaufswagen zum Aufsammeln des Mülls_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


2.6. Südgarten

Abbildung 9: PIKTOGRAMM ZUR VERORTUNG DES SÜDGARTENS_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas

Der Südgarten ist ein Gemeinschaftsgarten und die einzige „Grünfläche“ im Viehhofgelände. Er wird begrenzt durch die ehemalige Bahnsteigkante der Rampenanlage liegt er circa 1,5 m tiefer als das angrenzende Gelände. Zwischen den einzelnen Parteien sind keine Begrenzungen oder Einfriedungen erkennbar. Der Südgarten und das Bahnwärter Thiel Gelände sind über ein Tor zwischen den Containern verbunden. Aufgrund fehlender Zäune oder Tore hat der Südgarten keine zeitlichen Beschränkungen für Besucher.




Foto 5: Blick über den Südgarten mit Heizkraftwerk Süd_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 105: Südgarten in Nutzung_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 104: Nordende des Südgartens_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



2.7. Rampenanlagen

Abbildung 10: PIKTOGRAMM ZUR VERORTUNG DER RAMPENANLAGE_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas

Die Rampenanlage war Teil des Bahnanschlusses für den Vieh- und Schlachthof und diente der Entladung von angeliefertem Vieh. Das mittig verlaufende alte Gleisbett war ein Abzweig der heute noch aktiven Bahnstrecke und endete auf dem Viehhofgelände. Die Waggons waren mit Vieh, vor allem mit Schweinen und Rindern, beladen, die auf dem Viehmarkt entweder verkauft oder auf dem Schlachthof verarbeitet wurden (vgl. Abläufe auf dem Vieh- und Schlachthof).

Die Tiere wurden über Rampen aus den Waggons in angrenzende Gehege getrieben. In diesen mussten sie verharren, bis entweder die Produktionskette frei war oder entschieden war, was mit welchem Tier geschehen sollte. Die Neigung der Rampen war nötig um die Tiere barrierefreien zu Entladen und um die Fläche leichter reinigen zu können. Rampen und Gehege befanden sich links und rechts des Gleisbetts. Da die westlichen Flächen durch das Bahngleis und die Bahnsteigkante vom Vieh- und Schlachthof isoliert waren, wurde durch einen Tunnel eine Verbindung geschaffen.

Rampenanlage, Gleisbett und Bahnsteigkante sind heute noch erhalten und bilden die einzig ausgeprägte Topographie auf dem Viehhohgelände. Von ihrem westlichen Teil ist nicht viel zu sehen, da die Fläche durch Container und andere Elemente des Bahnwärter Thiel verstellt ist. Der Höhensprung zwischen ehemaliger Bahnsteigkante und dem anderthalb Meter tiefer liegenden Gleisbett stellt in der heutigen Benutzung eine Gefahr da und wurde vom Pächter der Anlage durch verschiedene Maßnahmen gesichert. Die östliche Rampenanlage wird aktuell als Parkplatz oder Abstellfläche genutzt. Auch der Tunnel ist noch erhalten, aber nicht zugänglich, weil sich in diesem eine Werkstatt des Bahnwärter Thiel befindet. Außerdem wird der Tunnel als Lieferanteneingang genutzt.




Abbildung: HANDSKIZZE ZUR VERORTUNG DER RAMPE UND GEFÄLLE_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas



Foto 63: Westliche Rampenanlage mit Blick zum Tor an der Tumblingerstraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 66: Westliche Rampenanlage mit Blick zum Eingang des Bahnwärter Thiel Gelände_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 38: Rampenanlage vor Bahnwärter Thiel Gelände mit Gefälle Richtung Norden_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 43: Westliche Rampenanlage Bahnwärter Thiel Gelände_Romeni_Olivia_202

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 77: Ehemalige Bahnsteigkante_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 76: Ehemalige Bahnsteigkante mit Abstufung_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 75: Ehemalige Bahnsteigkante mit Nutzung_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


Foto 37: Östlicher Tunneleingang_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


2.8. Bahnwärter Thiel Gelände

Abbildung 11: PIKTOGRAMM ZUR VERORTUNG DES BAHNWÄRTER THIEL GELÄNDES _ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas

Auf dem Bahnwärter Thiel Gelände finden in, um und auf umfunktionierten Containern und Schienenfahrzeugen eine Vielzahl von Zwischennutzungen statt. Das Gelände umfasst einen Veranstaltungsort, Werkstätten, Ateliers und ein Urban Gardenen Projekt.

Durch seine Abgrenzung aus Containern und Holzzäunen bildet das Gelände einen eigenständigen Komplex auf dem Viehhofareal. Das Betreten dieses Raumes ist dem eines Durchschreiten einer Schwelle in eine eigene Welt vergleichbar. Der Initiator des Areals legt sein Hauptaugenmerk auf das Schaffen von Raum als generationsübergreifende Begegnungsstätte verschiedenster Akteure.

Das Areal erzeugt kein Gefühl von Beständigkeit, da alle Bauten, Objekte, Produkte und Kunstwerke leicht änderbar und flexibel wirken. Viele Gegenstände sind erst auf den zweiten oder dritten Blick erkenntlich, wie beispielsweise ein hoch gelegener Bienenstock (49).

Das Gelände ist normalerweise immer geöffnet, außer wenn besondere Veranstaltungen stattfinden. Zur Zeit der Begehung war der Bereich aufgrund der Corona Pandemie geschlossen und daher wenig besucht.

Foto 43: Hauptgasse des Geländes mit Blick in Richtung N/W_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 44: Blick die Hauptgasse des Bahnwärter Thiel Geländes entlang Richtung N/W_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 47: Container mit Terrasse_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 49: Bienenstock zwischen dem Containercomplex_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 45: Blick vom Bahnwärter Thiel Gelände Richtung Tumblinger Straße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 55: Rückseite der Veranstaltungshalle des Bahnwärter Thiel_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 48: Notausgang des Clubareals_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


Foto 50: Ausrangierter U-Bahn Wagon auf Betonstelzen_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 46: Blick vom Bahnwärter Thiel Gelände Richtung Heizkraftwerk Süd_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eige


Foto 56: alte Verbindung zur Tumblingerstraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 58: provisorisches Beet_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 59: Blick entlang der Hauptgasse des Bahnwärter Thiel Geländes in Richtung S/O_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


Foto 60: Ehemalige Bahnsteigkante_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 53: Ecke der Veranstaltungshalle_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 52: kleine Schreinerei_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 51: Häuschen mit Graffiti_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 61: Blick auf den im Bau befindlichen Schulkomplex mit Kulturzentrum an der Tumblingerstraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 54: Eingangsbereich vor der Veranstaltungshalle_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 62: Eingangspforte des Geländes von innen_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 57: Zauneidechse zwischen Holzpaletten_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

2.8 Bauplatz des Volkstheate


Abbildung 12: PIKTOGRAMM ZUR VERORTUNG DES VOLKSTHEATERS_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas

Der Bauplatz für das entstehende Volkstheater ist neben der Wagenwaschanlage aktuell der am meisten frequentierte Ort. Zugleich ist er der am meisten Lärm emittierende Raum und nimmt einen großen Teil des Gebiets in Anspruch. Neben Lärm entsteht hier eine verstärkte Staubbildung um die Baustelle herum; die verarbeiteten Baustoffe verbreiten den Geruch von frischem Beton und Holz. Die aktuelle Höhe des Rohbaus reicht bereits weit über die Dächer der übrigen Gebäude hinaus. Aus Sicht der Verbindungsgasse zwischen Tumblingerstraße und Thalkirchner Straße ist der starke Kontrast zwischen dem neuen und den alten Gebäuden zu sehen. Die Kräne des Bauplatzes sind von jedem Ort des Viehhofs und weiterer Entfernung aufgrund ihrer Höhe gut zu erkennen.




Foto 26: Bauplatz aus Sicht der östlichen Lagerhallen_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 28: Bauplatz mit Blick Richtung Zenettistraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 70: Bauplatz aus Sicht der Tumblingerstraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 30: Bauplatz mit Blick Richtung Tumblingerstraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 31: Bauplatz aus Sicht der Verbindungsgasse zwischen Tumblingerstraße und Thalkirchner Straße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 85: Blick auf den Bauplatz vom Straßenraum der Zenettistraße aus_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


3. Punktuelle visuelle Eindrücke

3.1. Charakteristische Gebäude

Abbildung 13: PIKTOGRAMM ZUR VERORTUNG DER UMGEBENDEN GEBÄUDE_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas

Die historischen Gebäude des Viehhofs sind aufgrund ihrer Architektur und Backsteinfassade ähnlich und charakteristisch für das Viehhofgelände. Lediglich in Zustand und Nutzung unterscheiden sich die Gebäude.

Das Haus am Eingangstor der Tumblingerstraße beispielsweise ist mit Graffiti besprüht, nicht zuletzt wegen der direkten Nähe zum Bahnwärter Thiel Gelände. Dies gibt Aufschluss darüber, dass dieses Gebäude wohl nicht mehr genutzt wird. Dafür spricht auch der allgemein schlechte Zustand des Gebäudes, wie beispielsweise stark verschmutzte Fensterscheiben.

Andere Gebäude, wie das Wirtshaus im Schlachthof sind in Benutzung und gutem Zustand.

Das an den Südgarten angrenzende Gebäude ist das einzige, mit Einzäunung und Privatgrund auf dem Viehhofgelände. Alle anderen Gebäude sind öffentlich zugänglich.




Foto 8: an die Südgarten direkt angrenzendes Wohngebäude mit großzügigem Garten_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 23: Rückseite des Wirtshaus im Schlachthof Richtung Nordosten_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 65: Altes Wohnhaus im Westen neben dem Zugang an der Tumblingerstraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 68: Altes westliches Wohnhaus im Detail_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Foto 10: altes Wohnhaus im Osten_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 25: Eingang des Wirtshaus im Schlachthof an der Zenettistraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 24: Gegenüber vom Wirtshaus an der Zenettistraße liegende Gebäude des Fisch- und Fleischhandels und Eingang zum Schlachthof_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 22: kleine Kneipe an der Zenettistraße_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

3.2 Einzelne Relikte

Abbildung 14: PIKTOGRAMM ZUR VERORTUNG DER RELIKTE_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas

Historische Relikte des Viehhofs sind überall auf dem Gelände zu finden. Auf den ersten Blick sind sie nicht leicht erkennbar, da sie in den heutigen Alltag des Geländes eingebunden wurden. Teilweise wurde der Raum um sie gänzlich verändert, dennoch stellen sie einen starken Bezug zur Vergangenheit her und spannen den Bogen zwischen Zukunft und Vergangenheit. 

Neben kleinen, punktuell Relikten wie der Viehwage, gibt es große, flächige Anlagen, wie die Wagenwaschanlage und die Rampenanlage.


Foto 35: Tunnel unter den früheren Gleisen und Viehgehegen, jetzt Werkstatt_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 40: früheres Viehgehege, jetzt Austellungsort von Kunstwerken_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


Foto 29: ehemalige Viehwaage, jetzt als Mobiliar einer Gastronomie genutzt_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 17: Feuermelder, nahezu versteckt hinter wildem Wein, Funktionalität fragwürdig_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 41: Tor zum ehemaligen Viehgehege, vermutlich nicht mehr in Gebrauch, da kein Riegel mehr zu sehen ist_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 79: Zäune der ehemaligen Viehgehege_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme



Abbildung 15: Verortung der Mauern, Zäune und Tore_DILAN_KALKAN_2020



3.3 Weitere Besonderheiten

Abbildung 16: PIKTOGRAMM ZUR VERORTUNG DER BESONDERHEITEN_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas

Diese punktuellen Besonderheiten geben Hinweise auf den Charakter des Raums sowie auf Nutzer und Akteure. Sie gehören nicht zu der Kategorie Relikte, da sie nicht den historischen Hintergrund des Viehhofs haben.

Ein Kunstwerk (39) in einem ehemaligen Viehgehege, gibt Aufschluss wie die Künstler des Bahnwärters den Ort vor dem eigentlichen Bahnwärter Thiel Gelände in Anspruch nehmen.

Ein Fleischautomat (27) der ortsansässigen Metzgerei Gaßner ermöglicht es, Ware auch außerhalb der Öffnungszeiten zu verkaufen. Dieser Ort, das nördliche gewerbliche Areal des Viehhofs, ist folglich Tag und Nacht betretbar.

Die Blumenkästen (20) aus großmarkttypischen Europaletten auf der Außenterrasse eines Restaurants zeigen, wie die gewerbliche Materialien die Gestaltung prägen. Auch auf anderen Bildern sind diese Paletten in anderen Nutzungen immer wieder erkennbar.

Foto 39: Kunstwerk in ehemaligem Viehgehege_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 27: 24 Stunden Fleischautomat einer Metzgerei_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme

Foto 20: Blumenkasten aus ortstypischen Europaletten vor einem Restaurant_Romeni_Olivia_2020

Quelle: eigene Aufnahme


4. Nutzung und Atmosphäre

Das Gelände ist auch nach der Stilllegung des Viehhofs noch stark in Benutzung. Von Süden nach Norden zeigt sich eine abnehmende Dichte und höhere Strukturierung. Bei der ersten Begehung wirkte das Viehhofgelände aufgrund der verschiedenen Nutzergruppen, wie Händler, Bauarbeiter, Künstler und einige mehr chaotisch. Die Zugehörigkeit mancher Flächen und Räume ist ebenfalls nicht klar erkennbar, da sowohl getrennte Verwendungen durch einzelne Akteure alsauch gemeinsame Aktivitäten zu beobachten sind. Die Vergangenheit des Viehhofs prägt den Ort durch Architekturen, Strukturen und Relikte bis heute, trotz des Fehlens sichtbaren Prozesses des Tiertransports und Tierhandels auf dem Gelände. Generell zeichnen sich drei Areale innerhalb des Planungsgebiets ab, die im Folgenden anhand ihrer atmosphärischen Wirkung erläutert werden: Gewerbe und Gastronomie, Viehhof und Arbeit und die kulturelle Mischnutzung.

Abbildung 17: KARTE DER NUTZUNGSDICHTE UND BLICKACHSEN_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis von Geoportal Bayernatlas

4.1 Atmosphäre von Gewerbe und Gastronomie

Das Areal im Norden des Viehhofs ist geprägt von Gewerbe und Gastronomie und der öffentlichste der drei Bereiche im Planungsgebiet. Hier passieren auch Personen, die keine direkte persönliche Verbindung zum Viehhofgelände haben, sondern ihren Einkäufen, Restaurantbesuchen und Weinverkostungen nachgehen. Die Zufahrten sind hier nicht mit verschließbaren Gittertoren versehen. Nennenswerte Orte sind die Münchner Suppenküche, Rindchen's Weinkontor sowie das Gebäude des MEGEM, also dem Metzger & Gastro Einkauf München.



Abbildung 18: Collage - Gewerbe und Gastronomie um die Viehhofhallen_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis eigener Fotos

4.2. Atmosphäre von Viehhof und Arbeit

Der südliche Teil des Viehhofgeländes wirkt auf den Besucher durch die gewerbliche Nutzung und einem häufigen Passieren durch dort arbeitenden Personen und Fahrzeuge halböffentlich. Diese Atmosphäre wird verstärkt durch die verschließbaren Zufahrtstore an der Thalkirchner Straße und der Tumblingerstraße. Der Raum wird begleitet durch einen stets anhaltenden intensiven Tiergeruch von der Wagenwaschanlage. Dieses Areal wirkt strukturiert, da hier eine kleinere Nutzergruppe ihre Ansprüche zeigt; hier verkehren folglich weniger Personen.


Abbildung 19: Collage - Entspannen und Arbeiten an Rampe und Waschanlage_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis eigener Fotos

4.3 Atmosphäre von kultureller Mischnutzung

Das Bahnwärter Thiel Gelände zeichnet sich durch eine vielfältige und dichte Nutzung verschiedener Akteure aus unterschiedlichen Stadtviertel, Altersgruppen und Schichten bzw. Hintergründen aus. Dadurch wirkt dieses Areal auf den ersten Blick chaotisch. Mit der großen Anzahl an Beteiligten entsteht eine gegenseitige Kontrolle, die zu geringer Verschmutzung, einem Rückgang der Kriminalität und verstärkter Rücksichtnahme führt, da die Personen sich zum Großteil kennen. Unter den Akteuren befinden sich Musiker, Künstler, Sprayer, Hobbygärtner, diverse Vereine aber auch Spaziergänger. Der Raum ist außerhalb von Veranstaltungen für die Öffentlichkeit zugänglich.

Abbildung 20: Collage - Nutzerdichte im Bahnwärter_ROMENI_OLIVIA_2020 auf Basis eigener Fotos


Quellen

Bei dieser Analyse wurden keine externen Qullen verwendet mit Ausnahme der Kartengrundlagen. Alle Beschreibungen, Erläuterungen und Beschriftungen beruhen auf der Erfahrung und Wahrnehmung der Autorinnen bei der Begehung vor Ort. Die Quellen aller Bilder und Grafiken stammen ebenfalls, wenn nicht anders vermerkt, von den Verfasserinnen.


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