Verfasserin: Helen Heinz

Abendvorstellung im neuen Viehhofkino_Heinz_Helen_2020


Übersichtsplan Entwurf, M 1:1.000, Heinz_Helen_2020

Konzept

Durch die entstehende Neubebauung auf dem ehemaligen Viehhofgelände kommt es zu einem Aufeinandertreffen verschiedenster Nutzergruppen. Die Anlieger der neuen Wohnstrukturen, die Besucher des Volkstheaters und die Nutzer des ehemaligen Bahnwärter Thiel, konkurrieren um den Freiraum im Süden des Geländes. Ein weiteres Problem liegt in der drohenden Abschottung durch die entlang der Bahngleise geplante Lärmschutzwand. Das Element „Bahn“, welches der ausschlaggebende Faktor für die Standortwahl des historischen Vieh- und Schlachthofs war, kann seine identitätsstiftende Wirkung somit nicht entfalten. Durch den Einsatz von Topografie wird eine Verbindung zwischen dem Bahngelände und der Freifläche mit angrenzender Bebauung geschaffen. Diese Betonung des historischen Elements Bahn, sowie die Vernetzung des Gebiets in sich, stärkt die Identität vor Ort. Des Weiteren entstehen für alle Beteiligten gut nutzbare Teilräume, wodurch ein Miteinander der Akteure in der neuen Zusammensetzung ermöglicht wird.

Entwurf

Die Hauptgestaltungselemente im Vertiefungsgebiet sind zum einen die beiden Baumraster aus Populus Tremula im Osten und im Norden des Gebiets. Zum anderen wird eine Art großer Erdwall mit Ausläufern geschaffen. Das hierfür benötigte Erdvolumen beträgt etwa 19 000 m3 und soll durch den anfallenden Aushub der Neubauten gedeckt werden. Auf diese Art und Weise bleibt ein Teil des abgetragenen Bodens auf dem Gelände und wird sinnvoll zur Gestaltung des Freiraumes genutzt. Die Geländemodellierung hat zudem eine Oberflächenvergrößerung zur Folge, die der Flächenversiegelung vor Ort zumindest ein Stück weit entgegenwirkt. Auch in ökologischer Hinsicht stellt die Geländeumgestaltung eine Bereicherung für die Fläche dar.
Die neu geschaffene Topografie fließt durch das Gelände und verbindet so spielerisch den Freiraum in sich, sowie mit der neugeschaffenen Bebauung und dem angrenzenden Bahngelände. Auch durch die Modellierung entstehende Blickverbindungen stärken die Verknüpfung. Des Weiteren trennt die Topografie den belebteren Bereich im Norden von den ruhigeren Bereichen im Süden der Fläche und schafft damit spannende Raumabfolgen. In den sehr unterschiedlichen Teilbereichen werden die Ansprüche aller Nutzer erfüllt. Der Bahnwärter Thiel in seiner ursprünglichen Form bleibt nicht erhalten. Es werden jedoch Teile davon an anderen Stellen in die Neuplanung integriert, wie zum Beispiel die Südgärten oder ein Open Air Kino. Zudem ist eine Aneignung der neu entstehenden Räume für temporäre Nutzungen denkbar. Wünschenswert ist auch die Ausdehnung dieses Gedankens auf den weiteren Sendlinger Umkreis mit temporären Installationen auf Quartiersplätzen.
Ein Großteil der Belagsflächen, die nicht von der neu geschaffenen Geländemodellierung überdeckt werden, bleibt in seinem ursprünglichen Zustand erhalten, um den Charakter des Ortes zu bewahren. Gleiches gilt für die historischen Mauern und Zäune auf dem Gelände.

Verkleinerung der Entwurfspläne

Entwurfspläne (Durch Klicken zu vergrößern)_Heinz_Helen_2020





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