engl.: pneumatic conveyor

Pneumatische Förderer sind Stetigförderer für Schüttgut, bei denen das Gut durch Druck- oder Saugluft in einem geschlossenen Rohrsystem gefördert wird. Die Streckenführung ist dabei sehr flexibel.

Sowohl Druck- als auch Saugförderanlagen beruhen darauf, dass die Feststoffteilchen bei hinreichend großer Luftgeschwindigkeit von den Strömungskräften erfasst und durch die Rohrleitung mitgeführt werden. Prinzipskizzen für Druck- und Saugförderanlagen sind in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung 1: Prinzip von Druckförderanlagen (links) und Saugförderanlagen (rechts)

Je nach Stoffeigenschaften von Fördergut, Strömungsmedium und Förderleitung, den Mengen beider Medien und der Geometrie der Förderstrecke können verschiedene Förderzustände unterschieden werden:

Dünnstromförderung (stationäre Flugförderung) bei geringem Fördergutanteil. Das Fördergut wird mit verhältnismäßig großen Luftmengen und geringen Drücken befördert bei Luftgeschwindigkeiten, die entsprechend der Fallgeschwindigkeit der Einzelteilchen ebenfalls hoch sind. Man nennt diese Förderung auch Flugförderung.

Vergleich Niederdruckförderung und Mitteldruckförderung

Dichtstromförderung (instationäre Strähnen- und Pfropfenförderung) bei mittlerem Fördergutanteil. Es werden nicht mehr Einzelpartikel umströmt und aerodynamisch gefördert, sondern es werden Kornagglomerationen in Form von Ballen, Dünen und Pfropfen von der verdichteten Förderluft bei relativ geringen Geschwindigkeiten und höheren Drücken durch das Förderrohr geschoben.

Vergleich Fließ- und Pfropfenförderung

Dichtstromförderung (stationäre Fließförderung) bei hoher Gutbeladung. Es sind hohe Drücke notwendig, das Material wird dennoch nur langsam gefördert.

Vergleich Fließförderung und Schubförderung
Anwendung

Pneumatische Förderanlagen werden hauptsächlich für körnige und pulverförmige Güter eingesetzt. Diese sollten nicht kleben und rieselfähig sein. Eine kleine Korngröße ist vorteilhaft.

Pneumatische Förderanlagen werden beispielsweise in Betrieben der Lebensmittelindustrie wie Mühlen oder Mälzereien zum Beschicken und Entleeren von Silos eingesetzt. Ein weiterer Einsatzfall ergibt sich bei der Schüttgut-Schiffsentladung.

Pneumatische Förderanlagen zeichnen sich durch den einfachen Aufbau, geringen Anlagenkosten, geringen Staubbedarf und Staubfreiheit aus. Nachteile sind die sehr hohen Energiekosten, der hohe Verschleiß und die Gefahr des Verstopfens.

Konstruktion und Ausführung

Da der Transport des Fördergutes in einfachen Rohrleitungen erfolgt, sind die kritischen Baugruppen die Drucklufterzeugung, das Einschleusen und das Abscheiden des Gutes. Beispiele dafür werden im Folgenden gegeben:

Drucklufterzeugung

  • Ventilatoren
  • Drehkolbengebläse
  • Schraubenverdichter
  • Kolbenverdichter

Einschleusen des Guts

  • Saugdüsen
  • Injektoren
  • Zellenradschleusen
  • Druckschleusen
  • Schneckenpumpen

Abscheiden des Gutes

Das Abscheiden erfolgt meist in zwei Schritten, einer Vorabscheidung mittels Schwerkraft- oder Zenrifugalkrafteinfluss und einer Feinabscheidung mit Filter.

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