engl.: screw conveyor
Schneckenförderer sind Stetigförderer für Schüttgut, bei denen das förderne Element ein zur Schraubenlinie geformtes Flachmetall (Schneckenwendel) ist. Dieses rotiert um die Längsachse und transportiert das Schüttgut in einem ruhenden Trog (auch als Rohr ausgeführt) in axialer Richtung, der gleichzeitig als Tragorgan dient. Schneckenförderer eignen sich grundsätzlich für waagrechte und geneigte, als auch für steile und senkrechte Förderung. Aufgrund der Reibung des Schüttgutes im Schneckentrog liegt der Leistungsbedarf eines Schneckenförderers im Allgemeinen deutlich über dem eines Gurtförderers oder eines Becherwerks.
Neben der Aufgabe des Förderns können Schneckenförderer auch verfahrenstechnische Aufgaben übernehmen. Diese können zum Beispiel:
- Heizen/Kühlen des Schüttgutes
- Mischen
- Dosieren
sein.
Abbildung 1: Prinzipieller Aufbau eines horizontalen Schneckenförderers
Ausführungsformen
Es lassen sich folgende Ausführungsformen unterscheiden:
- Vollschnecke
- Bandschnecke; die Schneckenwendel hat nicht auf ihrer ganzen Länge Kontakt mit der Welle
- Rührschnecke / Paddelschnecke
Berechnungsgrundlagen für die horizontale bis leicht geneigte Förderung
Zur Auslegung von horizontalen bis leicht geneigten Schneckenförderern (Neigung 0° bis 20°) dient die DIN 15262.
Mit dem Förderquerschnitt A [m²]:
und der Fördergeschwindigkeit v [m/s]:
errechnet sich der Volumenstrom [m³/s]:
Massenstrom [kg/s]:
f [-]: Füllungsgrad im Schneckenförderer
Roh [kg/m³]: Schüttdichte
D [m]: Durchmesser der Förderschnecke
S [m]: Ganghöhe der Schneckenwendel
n [1/s]: Schneckendrehzahl
v [m/s]: Fördergeschwindigkeit
Die sinnvollen Füllungsgrade hängen von den Reibungs- und Hafteigenschaften des Fördergutes, von der Steigung der Schneckengänge und von der Neigung der Schneckenachse ab.
Im Allgemeinen wird angesetzt:
- f = 0,45 für leicht fließende, kaum schleißende Schüttgüter
- f = 0,30 für mäßig schleißende, körnige Schüttgüter
- f = 0,15 für stark schleißende Schüttgüter
Je nach Förderergröße ist die Drehzahl n begrenzt. Für standardisierte Förderergeometrien sind in der Tabelle unten die empfohlenen maximalen Drehzahlen (nach DIN 15261 und DIN 15262) angegeben.
Schneckendurchemesser D[m] | Ganghöhe S[m] | max. Drehzahl n[1/s] |
---|---|---|
0,100 | 0,100 | 3,15 |
0,125 | 0,125 | 2,8 |
0,160 | 0,160 | 2,5 |
0,200 | 0,200 | 2,25 |
0,250 | 0,250 | 2,00 |
0,315 | 0,315 | 1,8 |
0,400 | 0,355 | 1,6 |
0,500 | 0,400 | 1,4 |
0,630 | 0,450 | 1,25 |
0,800 | 0,500 | 1,12 |
1,000 | 0,560 | 1 |
1,250 | 0,630 | 0,9 |
Antriebsleistung P [W]:
L [m]: Förderlänge
H [m]: Förderhöhe
Lambda [-]: Verschiebewiderstandsbeiwert
Der Verschiebewiderstandsbeiwert liegt je nach Schüttgut zwischen ca. 1,9 und 3. In Abb. 3 sind einige Beiwert wichtiger Schüttgüter aufgeführt. Weitere Beiwerte finden sich in der DIN 15262.