engl.: logistics

Den Ursprung seiner heutigen Bedeutung hat der Begriff "Logistik" im militärischen Sprachgebrauch und leitet sich von den französischen Wörtern "loger" (dt.: beherbergen, unterbringen, einquartieren) und "logis" (dt.: Wohnung, Quartier) ab. In diesem Zusammenhang ist die Logistik also ein Sammelbegriff für vielfältigste physische, die Truppe unterstützenden Aufgaben: Transport, Unterbringung und Verpflegung der Soldaten, sowie Transport, Lagerung und Wartung aller militärischen Gebrauchsgegenstände gemäß den jeweiligen politischen und taktischen Entscheidungen des Befehlshabers. Die heutige Verwendung des Begriffes Logistik bezieht sich aber auf die Verteilung von Gütern und allen dazugehörigen Informationen nach ökonomischen, ökologischen, technologischen und sozialen Zielsetzungen. Die moderne Logistik verfügt demnach über eine organisatorische und eine technische Komponente. Während der organisatorische Teil schwerpunktmäßig strategische, taktische und administrative Fragestellungen fokussiert, beschäftigt sich die technische Logistik mit den manuell, teilmechanisiert und vollautomatisch auszuführenden operativen Prozessen und allen dafür benötigten Hilfsmitteln technischer und informationstechnischer Art.

Aus einer Vielzahl möglicher moderner Definitionen seien an dieser Stelle nur drei stellvertretend herausgegriffen. Die erste sprachlich sehr einprägsame Erklärung wird in der Fachliteratur als die "6 R der Logistik" bezeichnet: Die Logistik hat die Aufgabe, die richtige Menge der richtigen Objekte [materielle Güter und Informationen] am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Qualität zu den richtigen Kosten zur Verfügung zu stellen.

Auch die Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. setzt sich seit langem intensiv mit der Begriffsdefinition "Logistik" auseinander: Logistik umfasst die ganzheitliche Planung, Steuerung und Durchführung aller Informations- und Güterflüsse von Unternehmen und Wertschöpfungsketten (Supply Chains) mit maßgeblichem Einfluss auf den Unternehmenserfolg [1].

Die dritte Definition betrifft nun ganz speziell den schwerpunktmäßig betrachteten Fall eines produzierenden Unternehmens. Die Industrielle Logistik umfasst die Planung, Steuerung, Durchführung und Kontrolle des Materialflusses und des dazugehörigen Informationsflusses im und zwischen Unternehmen.

Zu den Teilgebieten der Logistik zählen schwerpunktmäßig:

Im Rahmen des Supply Chain Managements unterscheidet man alternativ aus Sicht eines Akteurs in inbound-, inhouse- und outbound-Logistik. Während inbound alle Logistikprozesse bis zur Vereinnahmung in die eigene Zuständigkeit (bis zum Wareneingang) und outbound die Prozesse ab Verlassen des eigenen Zugriffsbereichs (ab dem Warenausgang) beschreiben, steht der Begriff inhouse stellvertretend für alle intern ablaufenden physischen wie auch informationstechnischen Logistikprozesse. Aus Sicht der technischen Logistik wird letztgenannter Bereich auch unter dem Begriff Intralogistik zusammengefasst.

Logistik mag keine direkte Wertschöpfung sein, ist jedoch Schlüssel zur effizienten Wertschöpfung und heute als wesentlicher Vorsprung eines Unternehmens vor der Konkurrenz nicht mehr wegzudenken. Alle wirtschaftlich agierenden, zukunftsorientierten Unternehmen haben Logistik als "neue bzw. neu zu entwickelnde Kernleistung" erkannt, die v. a. in Zukunft immer wichtiger wird. Die aktuelle TOP100 Studie [2] zeigt, wie stark sich die Logistik bereits als eigener Wirtschaftssektor etabliert hat, wie viele Arbeitsplätze daran hängen, und wie viel Umsatz mit logistischer Leistung verbunden ist.

Quellen

[1] Bundesvereinigung Logistik e.V. : Definition Logistik, http://www.bvl.de (2007)

[2] Kille, C.; Klaus, P.: Die TOP100 der Logistik, Hamburg: Deutscher Verkehrs-Verlag 2004.

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