engl.: information logistics

Die Informationslogistik stellt eine Kernaufgabe zur Realisierung des physischen Materialflusses dar. Sie beschreibt dabei alle Aktivitäten zur Identifikation der wesentlichen Informationen sowie deren Verteilung innerhalb des Wertschöpfungsnetzwerks. Vor dem Hintergrund steigender Datenmengen und der damit einhergehenden - teils durch die heterogen gewachsenen Systemlandschaften noch verstärkten - zunehmenden Intransparenz nimmt sie eine immer größere Bedeutung ein. Die Grundprinzipien der Logistik (vgl. die 6 R der Logistik) sind hier von der Ebene der Güter auf die der Informationen zu übertragen: Für die effiziente Beschaffung, "Produktion" und Distribution von Informationen können in Anlehnung an die Grundsätze der physischen Logistik fünf Prinzipien definiert werden.

Ideal ist demnach das

  • Vorhandensein der richtigen Information (Aktualität, Verständnis, Fehlerfreiheit)
  • zum richtigen Zeitpunkt (im Moment der Entscheidung)
  • in der richtigen Menge (so viel wie nötig, so wenig wie möglich)
  • am richtigen Ort (Empfänger)
  • in der erforderlichen Qualität (Detaillierungsgrad, Verlässlichkeit, Präsentation) und
  • zum richtigen Preis.

Obige Grundsätze bilden demnach die Basis einer funktionierenden, durchgängigen und konsistenten Datenhaltung. Dazu ist es unumgänglich, Informationen zum Beispiel in Form von Datenbanken in geeigneter Form und Qualität nach Bedarf zeitrichtig zur Verfügung zu stellen. Wesentlich ist aber nicht nur die Datenhaltung, sondern vor allem auch eine effiziente Verteilung der benötigten Informationen: Ein effizienter und zielgerichteter Materialfluss innerhalb des logistischen Systems setzt immer eine funktionierende wechselseitige Kommunikation zwischen den betroffenen Subsystemen und Elementen voraus, bei der die relevanten Informationen zwischen den involvierten Bereichen eines Unternehmens, aber auch zwischen den beteiligten Akteuren einer Supply Chain ausgetauscht werden. Während der Materialfluss stets in einer Richtung erfolgt, können die ihn betreffenden Informationen vorauseilen (z. B. Planungsdaten), ihn synchron begleiten (z. B. Auftragsdaten) oder aber nacheilen (z. B. Rechnungen); der Informationsfluss tritt generell bidirektional in Erscheinung.

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