Systematik: 

Ordnung: Fagales 

Familie: Betulaceae 


Kurz und Bündig:

Die Hainbuche ist ein bis zu 150 Jahre alt werdender Laubbaum der sowohl in der Ebene als auch in mittleren Gebirgslagen vorkommt. Sie zählt zu den Halbschatt- bis Schattholzarten und wird gerne als Schnitthecke gepflanzt. Die Hainbuche besitzt ein hohes Stockausschlagvermögen, weswegen sie als charakteristische Nieder- und Mittelwaldbaumart klassifiziert wird und hat eine bodenbiologisch günstige Streu. 


Gestalt: 

Die Hainbuche wird bis zu 25m hoch und bis zu 70cm stark. Sie besitzt einen spannrückigen Stamm. Die Krone der Hainbuche ist sehr dicht.


Blätter:

Die Blätter der Hainbuche sind zweizeilig angeordnet, 5-11cm lang, der Blattrand ist doppelt gesägt und das Blatt läuft spitz zu. Sie besitzt 10-15 Paar Seitennerven und das Blatt ist 5-15mm lang gestielt. Die Blattspreite ist abgerundet (kann auch keilförmig oder unsymmetrisch bis schwach herzförmig sein).


Knospen: 

Die Knospen der Hainbuche liegen am Zweig an und besitzen eine spitzkegelige Form. Sie sind 5-8mm lang und ihre Knospenschuppen sind braun bis rotbraun und am Rand bewimpert.


Blüten und Blühzeitraum:

Die Hainbuche zählt zu den monözischen Baumarten. Die Blüten besitzen keine Kronblätter, angelegt werden sie an den jungen Trieben und erscheinen entweder kurz vor oder zeitgleich mit den Blättern, nachdem sie den Winter über in Form einer Knospe verbracht haben. Die Blüten werden windbestäubt und die Blütezeit zieht sich über April und Mai.


Früchte und Samen: 

Die Frucht der Hainbuche ist eine Nuss, die an ca. 12 bis 17 cm langen, hängenden, traubigen Fruchständen sitzt. Reif werden diese Ende August und im September, wobei der Fruchtfall dann im Oktober und November stattfindet.


Rinde:

Die Rinde der Hainbuche ist dünn, glatt und grau, wobei sie etwas aufreißen kann bei sehr alten Bäumen.


Wurzelsystem:

Die Hainbuche zählt in tiefgründigen Böden zu den Herzwurzlern, in feuchten Böden jedoch, bleiben die Wurzeln in den oberen 35cm, wodurch der Windwurf ein Problem darstellt.


Holz: 

Das Holz der Hainbuche ist gelblich weiß und besitzt keinen Farbunterschied zwischen dem Kern- und Splintholz. Das zerstreutporige Holz besitzt englumige Gefäße und die Jahrringgrenzen verlaufen grobwellig und sind unauffällig. Die Holzstrahlen sind fein und oft falsch, sogenannte Markstrahlen. Es stellt mit einer Rohdichte von 0,50 bis 0,82 g/cm3 das schwerste Holz der einheimischen Baumarten dar, ist elastisch, hart, zäh und sehr dicht. Das Holz der Hainbuch neigt zum Werfen und Reißen, ist schwer spaltbar, nur wenig dauerhaft (unter natürlichen Bedingungen) und schwindet stark. Ansonsten lässt es sich gut bearbeiten. 


Verbreitung, Standort, Ökologie:

Die Hainbuche ist in Europa, Nordpersien, Kleinasien und am Kaukasus verbreitet. Sie kommt sowohl in der Ebene als auch in den mittleren Gebirgslagen (in den südlichen Arealteilen auch im Gebirge) im sommerwarmen Klimabereich vor. So wächst sie beispielsweise im Bayerischen Wald bis zu einer Höhe von 700m, in den Nordalpen bis zu 1100m. Man trifft die subatlantische-subkontinentale Laubmischwaldart oft im Eichen-Hainbuchenwald oder in der Hartholzaue, in Gebüschen oder an Waldrändern an. Ein guter Standort für die Hainbuche besteht aus tiefgründigen, feinerdereichen, frischen bis feuchten sowie nährstoff- und basenreichen Böden.


Nutzung:

Das Holz der Hainbuche wird im Maschinen-, Werkzeug- sowie Gerätebau verwendet, die Hainbuche als Baum wird an Steilhängen als Bodenschutzgehölz gepflanzt. Außerdem eignet sich die Hainbuche „[…] als Nebenbestand in Wertholzbeständen von Lichtholzarten (v.a. Eiche)“ (Schütt, Schuck, Stimm; 1992) und kommt oft als Schnitthecke zum Einsatz.


Besonderheiten:

Die besonders jungen Blätter der Hainbuche eignen sich gut als Zutat für grüne Smoothies. Im Jahre 2007 war die Hainbuche „Baum des Jahres“ in Österreich.


Quellen:

(Schütt, Schuck, Stimm; 1992) Schütt P., Schuck H.J., Stimm B.: Lexikon der Forstbotanik – Morphologie, Pathologie, Ökologie und Systematik wichtiger Baum- und Straucharten; Landsberg/Lech: ecomed, 1992

(Roloff, Weisgerber, Lang, Stimm; 2010) Roloff Andreas, Weisgerber Horst, Lang Ulla, Stimm Bernd: Bäume Mitteleuropas – Von Aspe bis Zirbel-Kiefer, Mit den Porträts aller Bäume des Jahres von 1989 bis 2010; Weinheim: WILEY-VCH, 2010 

https://www.pflanzen-vielfalt.net/bäume-sträucher-a-z/erle-schwarz-erle/


















































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