Systematik: 

Ordnung: Coniferales

Familie: Pinaceae


Kurz und Bündig: 

Die Bergkiefer ist eine anspruchslose und europäische Kiefernart, mit 3 Unterarten: P. mugo ssp. mugo, P. mugo ssp. uncinata und P. mugo ssp. rotundata, wobei hierbei die Unterart P. mugo ssp. mugo vorgestellt wird. Sie zählt zu den Lichtholzarten, die aber leichten Schatten verträgt, langsam wächst und sie bildet sehr dichte und zusammenhängende Bestände an der Baumgrenze, einen sogenannten Latschengürtel, der verhindern kann, dass Lawinen entstehen.


Gestalt, Gesamtbild: 

Die Bergkiefer ist meist mehrstämmig und wird bis zu 2,5m hoch. Der Strauch richtet erst später seine Sproßachsen auf.


Blätter: 

Die Nadeln der Bergkiefer sind zu zweit am Trieb, dunkelgrün und derb. Sie können bis zu 12 Jahre am Baum verbleiben. Die Nadeln der Bergkiefer werden bis zu 7cm lang und haben einen fein gesägten Rand. 


Blüten und Blühzeitraum: 

Die weiblichen Blüten der Bergkiefer sind blauviolett und oft zu mehreren beieinander. Die männlichen Blüten befinden sich rund um die Langtriebe in zahlreicher Anzahl, haben eine kugelige bis einförmige Form, sind schmutzig gelb und werden bis zu 1,5cm lang. Die Blütezeit ist von Mai bis Juni und die Bestäubung sowie die Verbreitung der Samen findet durch den Wind statt. 


Früchte und Samen: 

Die Zapfen der Bergkiefer haben um den Nabel der Schuppenschilder einen dunklen Ring. Durch die eindeutigen Unterschiede in der Zapfenmorphologie gibt es mehrere Varietäten dieser (Unter-)Art. In ihrer Gattung hat die Bergkiefer die kleinsten Zapfen. Die Fruchtreife findet von Oktober bis November statt. 


Rinde: 

Die Bergkiefer bildet eine Borke aus, die dunkelgraubraun bis schwarzgrau ist, in kleine unregelmäßige Felder aufreißt und bis zum Kronenansatz reicht. 


Wurzelsystem: 

Die Bergkiefer bildet eine extensives, flachstreichendes Wurzelsystem aus. 


Verbreitung und Standort: 

Die Bergkiefer kommt in Europa vor, wobei ihre Schwerpunkte in den Höhenlagen des Balkan und Apennin, der Karpaten, Pyrenäen und Alpen liegen. Des weiteren ist sie auch auf Hochmooren in den Bereichen Nieder- und Oberösterreich, Tschechien, Slowakei und des deutschen Mittelgebirges zu finden. Die Bergkiefer kann Höhenlagen bis 2500m (Ostalpen) erreichen, obwohl sie beispielsweise in den bayerischen Kalkalpen auch in tieferen Lagen zu finden ist. Dabei bevorzugt sie Hänge die nach Süden oder Westen ausgerichtet sind. Tonschiefer, Sandstein oder Kalk (eher als Urgestein) präferiert die Bergkiefer, die auch noch bei 40-50 Tagen Vegetationszeit gedeihen kann. Außerdem kann sie Extremtemperaturen vertragen, liebt jedoch hohe Luftfeuchte. 


Nutzung, Verwendung: 

Die Bergkiefer wurde schon erfolgreich für Dünenaufforstungen an der Nord- und Ostsee genutzt und dient im Hochgebirge dem Erosionsschutz. Ansonsten spielt die Bergkiefer forstlich keine Rolle. 


Besonderheiten: 

Das aromatische Latschenkiefernöl wird aus den jungen Trieben und den Nadeln der Bergkiefer gewonnen und findet vor allem in der Medizin ihren Einsatz. 


Quellen: 

https://www.baumkunde.de/Pinus_mugo/

Schütt P., Schuck H.J., Stimm B.: Lexikon der Forstbotanik – Morphologie, Pathologie, Ökologie und Systematik wichtiger Baum- und Straucharten; Landsberg/Lech: ecomed, 1992

Bartels Horst: Gehölzkunde – Einführung in die Dendrologie; Stuttgart: Ulmer, 1993

Bachofer Mark, Mayer Joachim: Der Kosmos Baumführer – 370 Bäume und Sträucher Mitteleuropas; Stuttgart: Kosmos, 2015

 





































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