Systematik:

Ordnung: Malpighiales 
Familie: Salicaceae  


Kurz und bündig:

Die sommergrüne Lichtbaumart wird maximal 200 Jahre alt und ist die am meisten verbreitetste Pappelart. Aufgrund ihres rasches Jugendwachstum eignet sie sich gut als Vorwaldart für Kahlflächen. Waldbaulich dient sie als Mischbaumart zur Fichte aber auch als Zeitmischung zu Laubhölzern. Durch ihre geringen Bodenansprüche, den schnellen Wuchs und die kräftigen Wurzel- und Ausläuferbildung ist sie wichtig für Schutzpflanzungen und Wiederbegründungen. Sie wird auch Aspe oder Espe genannt.


Gestalt und Gesamtbild:

Die Krone ist anfangs kegelförmig, offen, licht verzweigt. Später wird sie breiter und weniger regelmäßig, ist allerdings weiterhin offen und leicht bezweigt. Die Äste der Zitter-Pappel stehen im unteren Teil waagrecht, im oberen Teil hingegen sind sie steil aufstrebend. Sie wird bis zu 30m hoch.


Blätter:

Die Blätter sind wechselständig am Trieb angeordnet, mit 4-8cm langen seitlich zusammengedrückten Blattstielen. Die Blattspreite ist 3-8cm groß, rundlich bis eiförmig, unregelmäßig buchtig, stumpf gezähnt und kahl. Oberseits sind die Blätter frischgrün, unterseits blaugrün. Blätter an kräftigen Langtrieben sind relativ kurz gestielt, meist größer und mehr eiförmig bis dreieckig. Die Jungen Zweige sind unbehaart, erst glänzend braun und werden später grau. Die Herbstfärbung zeigt sich Ende Oktober und ist gelb bis orange. 


Knospen:

Die Blattknospen von Populus tremula weisen eine gelbe und dunkelbraune Färbung auf, sind seitlich zusammengedrückt, schmal kegelförmig, spitz, kahl und glänzend. Die Endknospe ist eikegelförmig und 7-10mm lang. Blütenknospen sind kugelrund.


Blüten und Blühzeitraum:

Die zweihäusige, windbestäubte Zitter-Pappel blüht lange vor dem Laubausbruch Mitte März/April. Die Blütenkätzchen sind 5-10cm lang, übergeneigt bis hängend. Männliche Bäume tragen sehr viele dicke, graubraune Kätzchen, wohingegen weibliche Bäume ebenso zahlreiche grüne Kätzchen mit roten Tragblättern und grauen Haaren bilden. 


Früchte und Samen:

Populus tremula bildet in den grünen Fruchtkätzchen zahlreiche Kapselfrüchte mit vielen, kleinen, weiß-behaarten Samen.


Rinde:

In jungen Jahren ist die Borke grünlich grau, sehr glatt, mit waagrechten Lentizellen, die teilweise durch den Grünspecht vergrößert und vertieft werden. Im Alter wird die Rinde dann hellgrau bis schwarzgrau oder bräunlich, nur die Basis ist seicht gefurcht, sonst bis ins Alter glatt bleibend. 


Wurzelsystem:

Die Zitter-Pappel bildet ein Flach- bis Herzwurzelsystem aus, bei dem sich die Wurzeln weit ausbreiten, tiefgreifend sind und Wurzelschösslinge bilden. Außerdem betreibt sie intensive Wurzelbrut. 


Holz:

Das Holz ist leicht und weich. Es lässt sich gut mit allen Werkzeugen bearbeiten. Eine Oberflächenbehandlung ist mit allen Mitteln gut möglich. Außerdem haben Leim, Schrauben und Nägel einen guten Halt im Holz der Zitter-Pappel.


Verbreitung, Standort und Ökologie:

Populus tremula besitzt eine sehr weite Verbreitung durch ganz Europa bis nach Japan, wobei sie in Osteuropa und Asien besonders wüchsig und bestandesbildend ist. Sie kommt sowohl im Tiefland, in lichten Wäldern, auf Walslichtungen, an Wald- und Wegerändern, in aufgelassenen Steinbrüchen, Kiesgruben, Brachlandgebüschen als auch in Gebirgslagen von bis zu 1300m Höhe vor. Sie mag luftfeuchte Klimate und kommt auch mit nassen Böden zurecht, ist aber im Gegensatz zu den anderen heimischen Pappeln nicht so stark an feucht Standorte gebunden. Sie wächst auf trockenen Sandböden sowie auf zeitweilig überfluteten Auwaldlehmen, ist frosthart und entwickelt sich am besten auf nährstoffreichen, lehmigen, frischen Böden. Man findet sie in lichten Mischwäldern zusammen mit Birke und Eiche vor, aber sie kann auch Reinbestände bilden. Sie stellt nur geringe Temperaturansprüche und ihr Standort ist kaum festgelegt. 


Nutzung und Verwendung:

In den waldärmeren Gebieten dient die Zitter-Pappel zum Hausbau. Aber auch als Brennmaterial, als Rohstoff für Zellstoff- und Papierindustrie oder für die Herstellung von Zündhölzern findet sie Verwendung. Sie gilt als ökologisch sehr wertvoll, da eine Vielzahl an Insekten die Zitter-Pappel als Nährgehölz nutzt, einige Arten haben sich sogar auf sie spezialisiert.


Besonderheiten:

Besonders an Populus tremula ist, dass sie sich nicht durch Sprossstecklinge, aber gut durch Wurzelstecklinge vermehren kann. Außerdem gibt es in Schweden besonders wüchsige, triploide Formen (sog. Gigasaspen), die ausschließlich vegetativ vermehrbar sind. Weiterhin belegen Fossilfunde aus Grönland, dass die Aspe schon in der frühen Kreidezeit repräsentativ war. 


Quellen:

Bachofer, Mark/ Mayer, Joachim: Der Kosmos Baumführer. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, 2015.

Roloff, Andreas/ Weisgerber, Horst/ Lang, Ulla/ Stimm, Bernd: Bäume Mitteleuropas. Weinheim: WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 2010.

Schütt, P./ Schuck, H.J./ Stimm, B.: Lexikon der Baum- und Straucharten. Das Standartwerk der Forstbotanik. Landsberg/ Lech: ecomed Verlagsgesellschaft mbH, 1992.

Bartels, Horst: Gehölzkunde. Einführung in die Dendrologie. Stuttgart: Ulmer, 1993.

Mitchell, Alan: Die Wald- und Parkbäume Europas. Ein Bestimmungsbuch. Hamburg und Berlin: Paul Parey Verlag, 1974.

https://www.baumkunde.de/Populus_tremula/(Beuscht: 23.06.2108; 14:21)

https://www.baumportal.de/Zitterpappel.htm(Besucht: 23.06.2108; 14:27)

http://www.holzwurm-page.de/holzarten/holzart/pappel.htm(besucht: 23.06.2018; 14:31)

https://de.wikipedia.org/wiki/Espe(besucht: 23.06.2018; 14:52)















































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