Systematik:
Ordnung, der Dipsacales, Familie der Adoxaceae
Kurz und bündig:
Der schwarze Holunder ist ein weitverbreiteter, allgemein bekannter Strauch der vielseitig genutzt werden kann.
Gestalt und Gesamtbild:
Der Holunder ist ein ca. 7m hoher trichterförmiger Strauch. Er besitzt wie andere Sträucher mehrere Stämme und kann bis zu 100 Jahre alt werden.
Blätter:
Die unpaarig gefiederten Blätter bestehen aus 5 bis 7 ovalen zugespitzten, gestielten Fiederblättchen mit gesägtem Rand.
Knospen:
Die gegenständigen, waagrecht abstehenden Knospen sind lang, eiförmig, braunrot und kahl. Sie sehen durch abstehende Knospenschuppen oft etwas struppig aus.
Blüten und Blühzeitraum:
Die Zwitterblüten stehen in bis zu 20 cm breiten Schirmrispen. Sie sind weiß gelblich und intensiv duftend. Sie blühen erst nach dem Blattaustrieb und werden von Insekten bestäubt
Früchte und Samen:
Die runden Steinfrüchte sind schwarzviolett gefärbt und besitzen 3 bis 5 Samen. Die Früchte werden durch Tiere verbreitet, keimen aber erst nach Warm- und anschließender Kalt-Nassstratifizierung.
Rinde:
Das Oberflächenperiderm ist olivgrün bis dunkelbraun mit schwarzen Lentizellen. Ab dem dritten Jahr bildet sich eine hellbraune Netzborke, die an alten Stämmen tief-rissig wird.
Wurzelsystem:
Der schwarze Holunder ist ein Flachwurzler ohne Wurzelschösslinge. Stecklinge bewurzeln sich allerdings sehr gut.
Holz:
Das Holz besitzt einen dunkeln Kern mit breitem weißem, weichem Mark.
Verbreitung, Standort und Ökologie:
Der Strauch kommt hauptsächlich in feuchten Wäldern oder Gebüschen vor und bevorzugt lichte Standorte. Er ist ein Stickstoffzeiger und kommt in ganz Süd- und Mitteleuropa vor.
Nutzung:
Der Strauch wird häufig als Zierstrauch gepflanzt. Das Holz wurde früher von Kindern zum Schnitzen von Pfeifen verwendet.
Besonderheiten:
Die Früchte des Holunders sind reich an Vitamin C und Kalium, daher werden sie zur Herstellung von Säften und Marmeladen verwendet. Die Blütenstände werden heute noch in Teig zu Hollunderküchlein gebacken. Des Weiteren kann man die Blüten als schweißtreibenden Tee verwenden.
Quellen:
Bartels, Horst: Gehölzkunde: Einführung in die Dendrologie. Stuttgart: Ulmer, 1993

