Systematik:
Familie Taxaceae, Ordnung Coniferales
Kurz und bündig:
Die gemeine Eibe ist ein immergrüner Nadelbaum, der eine Höhe von 12 bis 18 Meter erreichen kann. Natürliche Vorkommen der Eibe sind heute aufgrund starker Eibenholznutzung im Mittelalter sehr selten. Alle Teile der Pflanze außer des Samenmantels (Arillus) sind giftig.
Gestalt:
Wächst zunächst breit kegelförmig, später mit breiter, rundlicher Krone. Der Stamm läuft gerade durch. Sie wächst häufig mehrstämmig, wobei die Stämme miteinander verwachsen.
Blätter:
Die Nadeln der Eibe sind flach, weich und biegsam.
Ihre Oberseite ist glänzend grün, auf der Unterseite sind 2 hellere grüne Spaltöffnungsstreifen. Die kurzen Nadelstiele gehen in grüne Blattkissen über.
Die Nadelspitze ist nicht stechend.
Knospen:
Die Knospen der Eibe sind klein und eiförmig. Sie haben grüne/braune Schuppen.
Blüten und Blühzeitraum:
Die Blüten der Eibe sind zweihäusig verteilt, werden durch Wind bestäubt und stehen in den Blattachseln. Männliche Blüten sind gelb und kugelig. Sie sind aus 6 bis 15 schirmförmigen Staubblättern aufgebaut.
Die weiblichen Blüten sind unscheinbar grün und stehen einzeln.
Taxus baccata bildet ab einem Alter von 20 Jahren Blüten. Die Blütezeit ist von Februar bis April.
Früchte und Samen:
Die Eibe bildet nackte Samen, von denen jeder einzeln von einem Samenmantel umgeben ist. Dieser Mantel, der sogenannte Arillus, ist becherartig geformt, rot gefärbt und saftig.
Im Septemer/Oktober werden die Samen reif und dann von Vögeln und Nagetieren verbreitet.
Rinde:
Die Rinde der Eibe ist grau/braun und dünn. Sie löst sich in großen, dünnen Schuppen ab.
Wurzelsystem:
Taxus baccata hat ein intensives Herzwuzelsystem, ältere hohle Stämme haben Innenwurzeln.
Holz:
Das Holz der Eibe hat einen gelb-bis rotbraunen und violett schimmernden Kern.
Es ist eines der dichtesten, härtesten und schwersten einheimischen Hölzer und hat eine hohe Elastizität.
Verbreitung, Standort, Ökologie:
Taxus baccata ist eine Schattenbaumeart und wächst auf frischen, meist basischen, nährstoffreichen Böden. Sie kommt in der Ebene bis in mittlere Gebirgslagen in Europa, Nordafrika und Kleinasien vor. Ihr ursprüngliches großes Areal ist durch Übernutzung im Mittelalter stark dezimiert worden. Heute findet man die Eibe besonders in Gärten, Parks und Friedhöfen.
Nutzung:
Eibenholz ist sehr wertvoll und wurde aufgrund seiner elastischen Eigenschaften im Mittelalter für Schießbögen verwendet. Ebenfalls wurde es für die Fertigung von Möbeln, Armbrüsten und Haushaltswaren genutzt.
Eibe lässt sich gut schneiden und eignet sich daher besonders als Hecke.
Besonderheiten:
Alle Pflanzenteile mit Ausnahme des Arillus sind giftig.
Quellen:
Bachhofer, Mark: Der Kosmos Baumführer. Stuttgart: Franckh-Kosmos, 2015
Bartels, Horst: Gehölzkunde: Einführung in die Dendrologie. Stuttgart: Ulmer, 1993

