Systematik:
Ordnung der Malpighiales
Familie der Salicaceae.
Kurz und bündig:
Die Silberweide ist ein sommergrüner, schnellwachsender Baum.
Gestalt und Gesamtbild:
Der Baum kann bis zu 30 m hoch und 200 Jahre alt werden. Er besitzt eine mächtige geschlossene Krone mit dichten Ästen, die auffallend dünne Feinverzweigungen in der Peripherie besitzen.
Blätter:
Die Blätter sind lanzettlich zugespitzt mit einfach gesägtem Rand. Sie sind auf beiden Seiten flachanliegend seidig behaart was ihnen einen silbernen Schimmer verleiht. Die Nebenblätter sind nur im Frühjahr vorhanden und fallen bald ab.
Knospen:
Die kleinen zungenförmigen Knospen sind dicht anliegend mit leicht aufgewölbter Spitze und silbrig behaart.
Blüten und Blühzeitraum:
Die Individuen sind eingeschlechtlich Zweihäusig und werden von Insekten und vom Wind bestäubt. Sie stehen in kätzchenförmigen Ähren an kurzen Seitensprossen. Die Blüte erfolgt kurz nach dem Austrieb der Blätter.
Früchte und Samen:
Die Samen sind schon im Mai/Juni reif. Sie befinden sich in einer mehrsamigen Kapsel, die sich bei der Reife oben öffnet. Die Samen sind mit einem Haarbüschel versehen und werden durch den Wind verbreitet.
Rinde:
Die Rinde ist eine braungraue tiefrissige Netzborke.
Wurzelsystem:
Die Wurzeln verlaufen flach und ertragen Staunässe und überflutung. Die Stecklinge der Silberweide bilden sehr leicht Wurzeln aus und können so gut vermehrt werden.
Holz:
Das helle Holz besitzt einen dunkleren Kern und breite Jahrringe. Es ist sehr leicht und weich.
Verbreitung, Standort und Ökologie:
Die Silberweide ist eine Lichtbaumart. Sie erträgt viel Nässe und überlebt auch längere Überschwemmungen. Daher ist sie oft an Ufern anzutreffen oder an feuchten Wiesenrändern.
Nutzung:
Die Weide wird oft zur Befestigung von Ufern eingesetzt. Das Holz wird zur Herstellung von Spanplatten verwendet oder zur Gewinnung von Weidenruten.
Besonderheiten:
Die Rinde wurde früher als Naturdroge verwendet, da sie das Glycosid Salicin enthält, aus dem im menschlichen Körper Salicylsäure gebildet wird. Heute wird sie durch künstliche Produkte ersetzt.
Quellen:
Bartels, Horst: Gehölzkunde: Einführung in die Dendrologie. Stuttgart: Ulmer, 1993

