Systematik:
Ordnung: Sapindales
Familie: Sapindaceae
Unterfamilie: Hippocastanoideae
Gattung: Acer
Art: Acer platanoides
Kurz und bündig
Der Spitzahorn ist ein schnellwüchsiger sommergrüner Laubbaum aus Europa, der in unseren Städten stark vertreten ist.
Gestalt und Gesamtbild:
Die Art erreicht in etwa eine Höhe von 20m. Während der schlanke Stamm im Gegensatz zum Bergahorn astfrei ist, sitzt auf ihm eine breite und dichte Baumkrone. Er zählt zu den schnellwüchsigen Gewächsen.
Blätter:
Die fünf-lappigen sehr großen und gegenständig angeordneten Blätter des Spitzahorns haben einen gezähnten Blattrand. Die Lappen laufen, wie es der Name auch schon sagt, in Spitzen aus. Auf der helleren Unterseite sind die Mittelrippe und Nerven behaart, während die dunkelgrüne Oberseite kahl ist. Zudem ist das Blatt lang gestielt und besitzt Milchsaft. Die jüngeren Triebe sind mit Lenticellen versehen. Im Sommer sind die Blätter grünlich und verfärben sich im Herbst kurz vor dem Laubfall rot.
Knospen:
Diese sommergrüne Laubbaumart besitzt kahle, eierförmige Knospen, welche rot-braun gefärbt sind. Die Schuppen der Knospen sind ganz leicht bewimpert. Die Seitenknospenpaare liegen beim Spitzahorn am Treib an.
Blüten und Blühzeitraum:
Sie blühen im April, kurz bevor das Laub austreibt. Die gelb-grünen Blüten stehen in sogenannten Trugdolden aufrecht zusammen zusammen. Sie werden bis zu 8 cm lang. Es kommen nur funktionell weibliche und funktionell männliche Blüten vor. Die fünf Kronenblätter sind etwas größer als die acht Staubblätter, welche sich am Rande des Diskus befinden. Der Diskus lockt durch den vielen Nektar zahlreiche Fluginsekten an, welche ihn bestäuben.
Früchte und Samen:
Auch der Spitzahorn trägt, wie der Bergahorn, kahle Nussfrüchte. Allerdings ist hier der Winkel zwischen den Flügelpaaren nicht ganz so eckig wie beim Bergahorn.
Rinde:
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu den anderen Ahornarten ist die dunkelbraune Borke, welche kaum abschuppt und erst im Alter die charakteristischen Risse erhält.
Wurzelsystem:
Sein Herzwurzelsystem mit den zahlreichen Seitenwurzeln erschließt den Baum mit der Tiefe. Die Bewurzelung ist sehr intensiv und weit erschlossen.
Holz:
Das Holz des Spitzahorns ist zerstreutporig und nimmt eine gelblichere Färbung als der Bergahorn an. Es ist ebenfalls ein hartes Holz und eines der markanten Merkmal sind die Markstrahlen. Es gilt als sehr elastisch.
Verbreitung und Standort, Ökologie:
Der Spitzahorn ist in Mitteleuropa stark in den Tieflagen und Mittelgebirgsregionen verbreitet und kommt auch im asiatische ´n raum vor. Optimale Standortfaktoren sind sonnige bis halbschattige Plätze, in denen der Baum auf sandigen oder lehmigen Böden, die einen schwach sauren bis alkalischen ph-Wert aufweisen, gedeiht. Zudem bevorzugt er feuchte Böden mit einer guten Wasserversorgung.
Nutzung, Verwendung:
Das Holz des Spitzahorns findet vor allem im Handwerk einen Platz. Es wird sehr vielseitig für Möbel im Haus verwendet, da das Holz eine gleichmäßig helle Farbgebung aufweist. Allerdings wird das Holt mit der Zeit dunkler, weshalb die Nachfrage in der heutigen Zeit abnimmt. Stark vertreten ist der Spitzahorn aber immer noch in der Spielzeugindustrie.
Besonderheiten (pharmakologische Verwendung, Kulinarische Verwendung, Physiologie, ...):
Das Laub des Baumes wurde damals nicht nur als Futter für die Tiere eingesetzt, sondern auch von den Menschen im Salat verarbeitet. Des Weiteren konnte man im kleinen Mengen Zucker daraus gewinnen.
Quellen:
(Bartels, 1993) Bartels, Horst: Gehölzkunde. Einführung in die Dendrologie. Stuttgart: Ulmer, 1993
(Roloff, 2006) Roloff, Andreas: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Stuttgart: Ulmer, 2006
(Roloff, 2010) Roloff, Andreas: Bäume Mitteleuropas. Von Aspe bis Zirbel-Kiefer. Mit den Porträts aller Bäume des Jahres von 1989 bis 2010. Weinheim: WIlEY-VCH, 2010.Mitteleuropas. Von Aspe bis Zirbel-
(Godet, 1999) Godet, Jean-Denis: Knospen und Zweige. Einheimische Bäume und Sträucher. Stuttgart: Ulmer, 1999
(Strasburger, 2008) Bresinsky, Andreas: Strasburger. Lehrbuch der Botanik. Heidelberg: Spektrum Akademischer Vertrag, 2008


