Systematik:
Ordnung der Eudicotyledonen, Familie der Fagaceae (Strasburger 2008). 


Kurz und bündig:
Quercus rubra ist Amerikas forstwirtschaftlich bedeutendste Eichenart und zählt in Mitteleuropa in der Forstwirtschaft zu den wichtigsten fremdländischen Laubholzart (Schütt 2002).


Gestalt und Gesamtbild:
Sie ist eine sommergrüne Laubbaumart die bis zu 400 Jahre alt und in der Regel bis zu 30m (unter günstigen Bedingen auch 50m) hoch werden kann (Schütt 2002). 
Sie kann einen Stammdurchmesser (Brusthöhendurchmesser, BHD) von bis zu 2m erreichen (Schütt 2002).
Die Krone ist anfangs kegelförmig, später kugelig  mit breit ausladenden Ästen (Roloff/Bärtels 2014, Spohn 2014).
Der Stamm ist meistens geradschäftig (Roloff/Bärtels 2014).


Blätter:
Die Blätter sind lang gestielt (bis zu 5cm)(Schütt 2002). Sie sind länglich bis verkehrt eiförmig und werden bis zu 25cm lang und bis zu 10cm breit (Fitschen 2007, Roloff/Bärtels 2014). Sie sind gelappt und spitz. Jederseits haben sie zwischen drei und fünf Lappen (Fitschen 2007). Die Buchten sind rund oder keilförmig und die grobgezähnten Lappen sind meist nur bis zur Hälfte eingeschnitten (Bartels 1993, Schütt 2002).
Die Blattoberseite ist matt dunkelgrün und kahl, während die Blattunterseite heller grün bis graugrün ist und rotbraune Achselbärtchen aufweisen kann (Roloff/Bärtels 2014).
Die Herbstfärbung ist dunkelrot bis braun (Bartels 1993, Schütt 2002).

Blatt von Quercus rubraZweig von Quercus Rubia

Knospen:
Die Knospen sind spitz kegelförmig, hellbraun bis dunkelrot (Schütt 2002).


Früchte und Samen:
Die Früchte reifen erst ab dem zweiten Jahr (Bartels 1993).
Sie sind eiförmig und werden zwischen 2cm und 3cm groß8Roloff/Bärtels 2014). Sie hängen einzeln oder als Paar an einem kurzen, dicken Stiel (Schütt 2002). Sie werden von einer Cupula zu einem Drittel umgeben die schüsselförmig flach ist (Roloff/Bärtels 2014, Schütt 2002).


Rinde:
Bei jungen Bäumen sehr lange glatt, grau (Godet 2011, Schütt 2002).
Später dann dünne, rissige, schuppige Borke (Godet 2011, Schütt 2002). Dunkelgrau (Godet 2011).


Wurzelsystem:
Bei jungen Bäumen Pfahlwurzel, später dann Herzwurzelsystem (Schütt 2002).


Holz:
Kernholz mit rotbraunem Kern. Grobporig mit sehr weitläufigen Gefäßen. Das Holz bleibt auch nach der Verkennung unverhyllt (Schütt 2002).


Verbreitung, Standort und Ökologie:
Quercus rubra ist im östlichen Nordamerika beheimatet und bildet dort große Verbreitungsgebiete (Bartels 1993, Schütt 2002).
In Mitteleuropa als Park- und Forstbaum eingebürgert (Kremer 2010).
Sie ist eine Lichtbaumart und verträgt keine Kalkböden (Bartels 1993). Sie meidet außerdem sauerstoffarme, verdichtete, staunasse Standorte, Überflutung und extreme Flachgründigkeit (Schütt 2002).
Dagegen mag sie nährstoffreiche Lehm-, Kies- und Sandböden (Schütt 2002).

Nutzung:
Sie wir in Deutschland alternativ zur Buche angebaut, wo unsere heimischen Eichen keine großen Wertleistungen mehr erbringen (Bartels 1993). Das Holz ist insgesamt aber weniger wertvoll als das unserer heimischen Eichen (Schütt 2002).


Besonderheiten:
Pathologie:
Quercus rubra ist resistent gegen Mehltau (Schütt 2002).
Sie ist aber hochanfällig gegen Eichenwelke (Ceratocystis fagacearum).

Es kommt häufig zu schweren Wildverbiss-. Fege- und Schälschäden (Schütt 2002). 

Wachstum in der Jugend durch starken Zuwachs gekennzeichnet. Im Alter dann charakteristischer Zuwachsabfall (Schütt 2002).

Aufgrund seines tiefen Wurzelsystems kann er an Waldrändern gepflanzt für Sturmsicherheit sorgen (Spohn 2014).


Quellen:
(Bartels 1993) Bartels, Horst: Gehölzkunde. Einführung in die Dendrologie. Stuttgart: Ulmer, 1993.

Fitschen 2007) Fitschen, Jost: Gehölzflora. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co., 2007.

(Godet 2011) Godet, Jean-Denis: Baumrinden. Vergleichen und bestimmen. Stuttgart: Ulmer, 2011.

(Kremer 2010) Kremer, Bruno P.: Bäume und Sträucher entdecken und erkennen. Stuttgart: Ulmer, 2010.

(Roloff/Bärtels 2014) Roloff, Andreas: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften, Verwendung. Stuttgart: Ulmer, 2014.

(Schütt 2002) Schütt, Peter: Lexikon der Baum- und Straucharten. Das Standardwerk der Forstbotanik. Morphologie, Pathologie, Ökologie und Systematik wichtiger Baum- und Straucharten. Hamburg: Nikol 2002.

(Spohn 2014) Spohn, Margot: Welcher Baum ist das. Stuttgart: Kosmos, 2014.

(Strasburger 2008) Bresinsky, Andreas: Strasburger. Lehrbuch der Botanik. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, 2008.


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