Systematik: 

Ordnung: Fagales

Familie: Betulaceae


Kurz und Bündig:

Der in ganz Europa verbreitete Strauch stellt eine Licht- bis Halbschattholzart dar. Die Gemeine Hasel kann bis zu 80 Jahre alt werden.


Gestalt: 

Die Gemeine Hasel wird bis zu 6m hoch und wächst als Strauch oder als kleiner Baum. Der sommergrüne Strauch wächst vielstämmig und besitzt eine flächige Zweiganordnung. Ihre Strauchform erhält die Gemeine Hasel durch die Gesamtbasitonie.

 


Blätter:

Die 1,5cm lang gestielten Blätter der Gemeine Hasel haben eine rundliche bis breit-eiförmige Form, sind runzelig und haben eine doppelt gesägten Blattrand. Die Nebenblätter sind eiförmig und hinfällig. Die Blätter vergilben vom Blattrand her gleichmäßig vor dem Blattfall. Die Blätter sind wechselständig angeordnet und 5-10cm lang.


Knospen: 

Die zottig-weißlich bewimperten, breit-eiförmigen Knospen stehen abstehend und leicht schief über der Blattnarbe. Sie wirken seitlich leicht zusammengedrückt.


Blüten und Blühzeitraum: 

Die Gemeine Hasel erreicht ihr Blühalter mit 10 Jahren. Die eingeschlechtlichen, einhäusigen sowie windblütigen Blüten blühen Februar bzw. Anfang März.


Früchte und Samen: 

Die Gemeine Hasel hat ölhaltige Früchte. Die Haselnüsse entwickeln sich aus den weiblichen Blütenständen und sind sowohl endospermlos wie auch einsamig. Sie besitzen eine laubige Hülle die „[…] aus den Vorblättern der Einzelblüte hervorgegangen[…] […]“(Bartels; 1993) ist. Die Verbreitung der Früchte erfolgt durch Tiere und die Keimung ist hypogäisch.


Rinde:

Die Rinde der Gemeine Hasel ist im Alter glänzend dunkelbraun und besitzt Korkwarzen.


Wurzelsystem:

Die Gemeine Hasel hat ein weit verzweigtes, feines und flaches Wurzelsystem.


Holz: 

Das Holz der Gemeine Hasel ist wenig dauerhaft, dafür aber gut spaltbar und weich. Sie gehört zu den Zerstreutporern und ihr Holz hat keinen Kern und bildet kleinwellige Jahrringe mit Scheinstrahlen aus. Es ist biegsam und mittelschwer.


Verbreitung, Standort, Ökologie:

Die Gemeine Hasel ist in ganz Europa beheimatet, wobei sie in südlichen Lagen nur im Gebirge und im engen Mittelmeerraum gar nicht wächst. Im Gebirge kann sie bis 1800m Höhe wachsen. Die Pionierholzart meidet sowohl arme Sumpf- als auch Sandböden, kommt aber häufig auf fruchtbaren Standorten vor. In Gebirgslagen kann sie dauervergesellschaftet auf Blockschutt oder in Form von Buschwälder (infolge von Waldweide und Niederwaldbetrieb) vorkommen. Ein Beispiel dafür findet man in den Südalpen. Die Gemeine Hasel kommt an Feldhecken, Waldrändern sowie lichten Wäldern vor, die sich in einer mäßig sommertrockenen sowie sommerwarmen Klimazone befinden.


Nutzung:

Das Holz der Gemeinen Hasel kann als Brennholz, für Zeichenkohle oder zur Schießpulverherstellung verwendet werden. Auch für Drechslerarbeiten oder beispielsweise Spazierstöcke eignet sie sich. Ihre Früchte sind essbar. Gerne wird die Gemeine Hasel auch als Bodenbefestiger genutzt.


Besonderheiten:

Da die Blätter der Haselnuss 0,04% ätherische Öle enthalten dienen sie als Arzneimittel, man kann sie jedoch auch Teegemischen beifügen. In der Küche lassen sich sowohl die jungen Blätter als Spinatgemüse als auch die Früchte verarbeiten. Die Haselnüsse kann man sowohl roh als auch geröstet essen und sie gut in Salaten oder Backwaren verarbeiten. Ebenso lässt sich aus ihnen Speiseöl gewinnen.


Quellen:

(Schütt, Schuck, Stimm; 1992) Schütt P., Schuck H.J., Stimm B.: Lexikon der Forstbotanik – Morphologie, Pathologie, Ökologie und Systematik wichtiger Baum- und Straucharten; Landsberg/Lech: ecomed, 1992

(Bartels; 1993) Bartels Horst: Gehölzkunde – Einführung in die Dendrologie; Stuttgart: Ulmer, 1993

(Bachofer, Mayer; 2015) Bachofer Mark, Mayer Joachim: Der Kosmos Baumführer – 370 Bäume und Sträucher Mitteleuropas; Stuttgart: Kosmos, 2015

https://www.pflanzen-vielfalt.net/bäume-sträucher-a-z/hasel-gemeine/















Blatt der Gemeinen Hasel
































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