Systematik:

Ordnung: Rosales

Familie: Ulmaceae

Unterfamilie: Ulmoideae

Gattung: Ulmus

Art: Ulmus minor


Kurz und bündig:

Die Feldulme, welche lateinisch auch unter dem Namen Ulmus carpinifolia bekannt ist, gehört zu den sommergrünen Laubbäumen.

 

Gestalt und Gesamtbild:

Die Feldulme kann in der freien Natur bis zu 40m hoch werden. Sie gilt als ein gradwüchsiger Baum, deren Krone entweder kugelförmig oder länglich ist  und zur Spitze hin abgestumpft. Während die vielem fein verzweigten Äste in den Jungen Jahren noch zur Krone hin wachsen, richten sich die älteren Äste immer mehr in die Waagerechte. 


Blätter:

Die Blattform erstreckt sich von langen elliptischen bis zu eiförmigen Blättern hin, welche zwischen 3-10cm lang werden können und wechselständig am Trieb stehen. Der Blattrand der Feldulme ist doppelt gesägt.  Von der Mitte aus  werden Sie sowohl zur Spitze hin, als auch zum asymmetrischen Spreitengrund schmaler. Auf der hellen Blattunterseite sind feine bräunliche Achselbärtchen zu sehen, währenddessen die grün-glänzende Oberseite frei von Haaren ist und nur selten in den ersten Jahren eine Blattbehaarung  aufweist. Die mehrjährigen Zweige können unter anderem auch Korkleisten bilden und die Triebe sind nur in den ersten Jahren behaart. Teilweise lassen sich auch Lenticellen erkennen. 


Knospen:

Ulmen besitzen eiförmige Knospen. Die rot-glänzenden Knospen der Feldulme können bis 0,5cm lang werden und werden von helleren, bewimperten Knospenschuppen umgeben. 

 

Blüten und Blühzeitraum:

Man findet sie zwischen März und April in Ihrer Blüte, kurz bevor der Blattaustrieb einsetzt. Die vielen zwittrigen Blüten stehen dicht beieinander und die 4 bis 6 Staubblätter überragen die trichterförmige Blütenhülle. Die kleinen Zwitterblüten stehen in Dolden zusammen. Zudem sind leicht behaart. Der Pollen wird über große Distanzen verteilt, verliert aber während des Fluges die Keimfähigkeit.  Zudem wird die Feldulme durch den Wind bestäubt und nur äußerst selten durch Fluginsekten. 


Früchte und Samen:

Die Feldulme bildet geflügelte Nussfrüchte, welche bis zu 20cm lang werden können und kurz gestielt sind. Diese sind an den meisten Feldulmen ab Mai zu finden. Ihre Samen befinden sich am äußeren Ende der Frucht und fangen im Frühjahr an zu keimen. 

 

Rinde:

Sie ist von einer äußert dicken und längsrissigen Borke umgeben. Der Stamm ist bräunlich gefärbt. 

 

Wurzelsystem:

Generell besitzt die Feldulme ein weit entwickeltes Wurzelsystem, was auch weit in die Tiefe eindringen kann. Charakteristisch für die Ulmenart ist die Wurzelbrut und der Stockausschlag, zu welchen Sie fähig ist. Dadurch können benachbarte Bäume ihre Nährstoffe austauschen, aber auch die jeweils andere Art mit Krankheiten infizieren.

 

Holz:

Fällt man die Feldulme, so sieht man das gelbliche Splintholz, welches sich deutlich vom braun-roten Kernholz absetzt. In dem Holzmuster lassen sich breite Holzstrahlen erkennen. Es wird als ein dauerhaftes Holz bezeichnet, das sich aber auch leicht von Pilzen und Insekten befallen lässt. 


Verbreitung und Standort, Ökologie:

Sie kommt vermehrt in großen teilen Europas, sowie Zypern, Syrien und Lissabon vom Tiefland bis ins höhere Lagen vor. (Roloff, 2006)  Sie zählt zu den Edellaubhölzern, welche hohe Standortansprüche haben und nur selten vorkommen. Sie bevorzugt lichte Standorte und wächst fast nur auf frischen und nährstoffreichen Böden. Sie kann dennoch auch gut auf trockenen und alkalischen Böden wachsen und toleriert Bodenverdichtungen sowie Luftverunreinigungen. Im Wald ist Sie mittlerweile zu einer Seltenheit geworden. Sie wird eher als Hecke in den Städten eingesetzt und wächst auf offenen Feldern. 

 

Nutzung, Verwendung:

Man stellte aus Ihr eine Reihe von Kunstgegenständen her und auch einige Möbelstücke werden aufgrund der ansprechenden Holzfärbung konstruiert. Allerdings nimmt die Trocknung des Holzes einige Zeit in Anspruch und je nach Faserverlauf lässt es sich später nur sehr schwer bearbeiten. Des Weiteren ist es ein guter Informationslieferant für dendrochronologische Untersuchungen auf verschiedenen Standorten, da die Jahrringbreiten sehr eindeutig auf die Niederschläge reagieren. 

 

Besonderheiten (pharmakologische Verwendung, Kulinarische Verwendung, Physiologie, ...):

Sie gehören zu den Bäumen, die eine äußerst lange Anbaugeschichte aufzeigen. Damals wurde Sie als Nahrung für Mensch und Tier genutzt. Zudem setze man Die Feldulme in der Medizin ein. 


Quellen:

(Bartels, 1993)  Bartels, Horst: Gehölzkunde. Einführung in die Dendrologie. Stuttgart: Ulmer, 1993

(Roloff, 2006) Roloff, Andreas:  Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Stuttgart: Ulmer, 2006

(Roloff, 2010) Roloff, Andreas: Bäume Mitteleuropas. Von Aspe bis Zirbel-Kiefer. Mit den Porträts aller Bäume des Jahres von 1989 bis 2010. Weinheim: WIlEY-VCH, 2010.

(Roloff, 2015)  Roloff, Andreas: Enzyklopädie der Holzgewächse. Handbuch und Atlas der Dendrologie.  Stadt!!!!!!!!!!!!:Sybex, 2015

(Strasburger, 2008) Bresinsky, Andreas: Strasburger. Lehrbuch der Botanik. Heidelberg: Spektrum Akademischer Vertrag, 2008












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