Systematik:

Ordnung: Fabales 

Familie: Fabaceae

Art: Laburnum anagyroides

syn.lat.: Cytisus laburnum, Laburnum vulgare

syn.de.: Bohnenbaum, Kleebaum


Kurz und bündig:

Der Gemeine Goldregen ist ein sommergrüner, meist großer, aufrechter Strauch, seltener ein kleiner Baum von 7 m bis 13 m Höhe. Er fällt vor allem durch seine opulenten Blüten und sein markantes Holz auf.


Gestalt:

Der Goldregen hat trichterförmig gestellte Grundäste und locker ausgebreitete, überhängende Seitenäste. Meist hat er mehrere Stämme, welche bis zu 20 cm dick werden können.


Blätter:

Die Blätter sind wechselständig, 2-7 cm lang und dreizählig. An Kurztrieben kommen die Blätter auch rosettig angeordnet vor. Die Unterseite der Fiederblättchen ist seidig hellgrau behaart, während die Oberseite kahl und frischgrün ist. Die Blättchen sind etwa 4-5 cm lang und sitzen zu dritt an 2 mm langen Stielen am Hauptstiel.


Knospen:

Die Knospen des Goldregens sind leicht dreieckig, 3-4 mm lang und silbern behaart. Sie haben vier locker abschließende Knospenschuppen.


Blüten und Blühzeitraum:

Die Blüten des Goldregens erscheinen in anfangs aufrechten und später hängenden Blütentrauben. Jede Traube ist 10 bis 25 cm lang mit jeweils etwa 10 bis 30 goldgelben Schmetterlingsblüten. Diese stehen an dünnen, etwa 12 mm langen, um 180° gedrehten, behaarten Stielen und haben einen kurzen, glockenförmigen, zweilippigen behaarten Kelch.

Die 2 cm lange Blütenkrone besteht aus einem rundlich anmutenden Kragen, an dessen Grund sich eine bräunliche Zeichnung befindet. Darunter sitzen zwei verkehrt eiförmige Flügel und ein etwas kleineres Schiffchen. Allerdings tragen von den meisten Sorten die Blüten keinen Nektar und duften nicht. Der Blühzeitraum ist von Mai bis Anfang Juni.


Früchte und Samen:

Die Frucht des Goldregens ist eine flache, mehrsamige Hülse, die bis 8 cm lang und anfangs seidig behaart ist. Die Schote ist mit bis zu 10 rundlichen, etwa 2-4 mm dicken, dunkelbraunen Samen gefüllt. Die Frucht ist giftig, sie enthält das Alkaloid Cytisin. An heißen Sommertagen öffnen sich die Schoten mit einem lauten wahrnehmbaren Knacken.


Rinde:

Der Goldregen ist gekennzeichnet durch ein lebenslanges, glänzend grau-braunes Oberflächenperiderm. Die Rinde riecht, wie auch die Früchte, nach Erbse. Die jungen Zweige sind hellgrau behaart und haben querstehende ockerfarbene Lentizellen.


Wurzelsystem:

Die Wurzeln sind fleischig, wenig verzweigt und dringen nicht tief in den Boden ein.


Holz:

Das Holz hat eine sehr schöne Maserung und ist sehr hart. Das Splintholz ist gelblich weiß und steht damit im starken Kontrast zu dem schokoladenbraunen Kernholz. Es hat allerdings einen geringen Widerstand gegen die Holzfäule. Das schwere, harte Holz lässt sich gut polieren.


Verbreitung, Standort, Ökologie:

Der Goldregen ist in gebirgigen Regionen der kühlgemäßigten Zone von Südeuropa bis Westasien heimisch. Er wächst an warmen, sonnigen Hängen, in lichten Laubwäldern, meist auf kalkhaltigen, nährstoffreichen Böden. Man findet den Strauch oftmals in mäßig trockenen Eichen- oder Kiefernwäldern. Er meidet nasse Standorte.


Nutzung:

Der Goldregen kommt in der Regel nur als Ziergehölz zum Einsatz. Das Holz kann allerdings gelegentlich für feine Drechselarbeiten und Musikinstrumente sowie für Maßstäbe verwendet werden.


Besonderheiten:

Der Goldregen gehört zu den gefährlichsten Giftpflanzen der gemäßigten Klimazonen! Verantwortlich für die Giftwirkung ist insbesondere das Alkaloide Cytisin, welches in allen Pflanzenteilen vorkommt.

Die Blüte des Goldregens verfügt über einen auffälligen Klappmechanismus, der bei der Bestäubung durch Insekten zum Einsatz kommt. In Gärten wird gerne die Sorte ‘Vossii’ mit ihren duftenden und bis zu 50 cm langen Blütenständen gepflanzt.

    

Quellen:

Bartels, H.(1993) Gehölzkunde: Einführung in die Dendrologie. Stuttgart: Ulmer

Spohn, M. & Spohn, R. (2020) Kosmos- Naturführer: Welcher Baum ist das?. Franckh-Kosmos

GBIF. (besucht am 11.06.2024). Laburnum anagyroides Medik. https://www.gbif.org/species/5356345

Schütt, P. & Lang, U. (besucht am 28.06.2024). Enzyklopädie der Holzgewächse. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/9783527678518.ehg2006015

Schütt, P. Schuck, H.J. & Stimm, B. (2013). Lexikon Der Baum- und Straucharten Das Standardwerk der Forstbotanik 2. Auflage. WILEY-VCH Verlag

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