Systematik:

Ordnung: Pinales

Familie: Cupressaceae

Art: Cryptomeria japonica

syn.de.: Japanzeder, Sugi


Kurz und bündig:

Die Japanische Sicheltanne ist ein hohes, in Europa 15 - 20 m erreichendes, immergrünes Nadelgehölz.


Gestalt:

In der Jugend hat die Japanische Sicheltanne eine schlanke, kegelförmige, abgerundete Krone und mit zunehmendem Alter bekommt das Gehölz eine pyramidale Form. Das Gehölz wächst kerzengerade.
 

Blätter:

Die Nadeln der Sicheltanne sind charakteristisch sichelförmig, einwärts gekrümmt und steif. Sie haben eine schraubige Blattstellung in 5 Reihen. Die Nadeln sind seitlich zusammengedrückt, 6 - 25 mm lang und 1 - 2 mm breit. Die Nadeln sind unterseits scharf gekielt. Bei Frost färben sie sich rötlich braun.


Blüten und Blühzeitraum:

Der junge weibliche Blütenstand ist hinter Schuppen versteckt, liegt also im Verborgenen (griech. kryptos=verborgen). Die Blüte erfolgt von Februar bis März. Die männlichen Blüten sitzen in den Achseln der Nadeln.


Früchte und Samen:

Der Zapfen ist kugelig mit einem Durchmesser von 1 - 3 cm. Er besteht aus 25 - 40 verholzten, sparrigen Schuppen. Die Schuppe hat am Rand 3 - 5 dornige Zähne. Der Samen ist schmal geflügelt.


Rinde:

Die Borke der Japanischen Sicheltanne ist braunrot. Diese löst sich in langen, dünnen Längsstreifen vom Stamm.


Wurzelsystem:

Die Japanische Sicheltanne ist ein Flachwurzler ohne senkrechte Hauptwurzel, hat aber dafür ein gut entwickeltes Seitenwurzelsystem. Die Wurzeln erreichen über die Jahre eine Tiefe von 1 bis 1,5 m und eine horizontale Ausdehnung von 7 bis 8 m.


Holz:

Das Holz der Sicheltanne hat einen hellgelben Splint und einen dunkelroten, sehr dauerhaften Kern. Das Holz ist weich, leicht und sehr dauerhaft. Es ist selbst bei Kontakt mit Feuchtigkeit sehr haltbar.


Verbreitung, Standort, Ökologie:

Die Sicheltanne ist in Japan und in küstennahen Teilen Südchinas heimisch und wird in Japan seit mehreren Jahrhunderten forstlich kultiviert. Die Sicheltanne macht in Japan 50% der Waldfläche aus. Das Gehölz erreicht dort eine Höhe von bis zu 50 Metern und kann 500 Jahre alt werden. Die Japanische Sicheltanne ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Cryptomeria. Gemäßigte Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit sowie frische und nährstoffreiche Böden sind notwendig.


Nutzung:

Das Gehölz wird wegen seiner besonderen Nadeln als Solitär in Parks und Gärten kultiviert. Aufgrund der positiven Eigenschaften hat das Gehölz eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Das harzfreie Holz wird als Konstruktionsholz, beim Brückenbau und in der Möbelherstellung genutzt.

Aus dem Holz und den Nadeln wird das ätherische Sugi-Öl gewonnen, welches dann in der Naturheilkunde Verwendung findet.

Die Nadeln werden zum Räuchern genutzt und verströmen einen intensiven, frischen, holzig-grünen Duft.


Besonderheiten:

Von der Sicheltanne gibt es zahlreiche Sorten in Kultur, es sind etwa 200 Zierformen bekannt. Die Samenschuppe hat das Aussehen einer fernöstlichen Maske.

     

Quellen:

Bartels, H.(1993) Gehölzkunde: Einführung in die Dendrologie. Stuttgart: Ulmer

Spohn, M. & Spohn, R. (2020) Kosmos- Naturführer: Welcher Baum ist das?. Franckh-Kosmos

Schmidt, P., Schulz, B. & Hecker, U. (2017) Fitschen - Gehölzflora: Ein Buch zum Bestimmen der in Mitteleuropa wild wachsenden und angepflanzten Bäume und Sträucher 13. Auflage. Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co.

gardify.de. (besucht am 8.05.2024). Cryptomeria japonica Sicheltanne. https://gardify.de/pflanze/4928/Sicheltanne

GBIF. (besucht am 11.06.2024). Cryptomeria japonica (Thunb. ex L.f.) D.Don. https://www.gbif.org/species/5284237

Shen, Z. (besucht am 03.07.2024). Enzyklopädie der Holzgewächse. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/9783527678518.ehg1999037?saml_referrer

Schütt, P. Schuck, H.J. & Stimm, B. (2013). Lexikon Der Baum- und Straucharten Das Standardwerk der Forstbotanik 2. Auflage. WILEY-VCH Verlag

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