Systematik:
Ordnung: Pinales
Familie: Cupressaceae
Art: Sequoiadendron giganteum
Kurz und bündig:
Der immergrüne Mammutbaum ist einer der eindrucksvollsten, massereichsten und ältesten Bäume der Erde. Er kann ein Alter von mehr als 3000 Jahren erreichen und wird dabei bis zu 100 m hoch und 9 m breit. In Europa wird er bis zu 50 m hoch.
Gestalt:
Der Mammutbaum hat einen geraden, aufrechten Wuchs und ist im Freistand tief beastet. Die junge Krone setzt sich aus vielen kurzen, waagerecht abstehenden Ästen zusammen und ist streng kegelförmig aufgebaut. Die Krone älterer Bäume ist wesentlich offener, mit mächtigen Ästen ausgestattet und unregelmäßig aufgebaut.
Blätter:
Die Nadeln des Mammutbaumes sind in 3 Längsreihen schraubig angeordnet. Sie sind schuppenförmig bis lanzettlich, scharf zugespitzt und an den Trieb mehr oder weniger angepresst, blaugrün und 3 bis 8 mm lang.
Blüten und Blühzeitraum:
Die Blüten sind sehr unscheinbar, einhäusig und erscheinen von März bis April.
Früchte und Samen:
Die rotbraunen Zapfen des Mammutbaumes sind 4 - 7 cm lang, eiförmig und mit 5 schmal geflügelten Samen je Schuppe ausgestattet. Die Samenreife erfolgt im 2. Jahr. Die Samen sind sehr klein und ein Kilogramm enthält etwa 200.000 Stück. Hätte man das 1864 in Württemberg gewusst, würde es da heute nicht so viele gleich alte Mammutbäume geben.
Rinde:
Die bis zu 60 cm dicke, leuchtend rotbraune Streifenborke enthält in dichter Reihenfolge papierdünne Periderme mit weitlumigen, dünnwandigen, toten Rindenzellen dazwischen. Dieser Aufbau macht die Borke schwer entflammbar und ist, zusammen mit den pilzabweisenden Inhaltsstoffen des Holzes, ein Grund für die hohe Lebensdauer des Baumes.
Wurzelsystem:
In den ersten Jahren bildet der Mammutbaum eine Pfahlwurzel aus, die nicht tiefer als 1 m wächst. Später entwickelt sich eine Herzwurzel mit weitreichenden Wurzeln. Die Wurzeln der über 80 m hohen Altbäume dringen gerade einmal 1 m tief in den Boden ein. Dafür breiten sie sich aber mehr als 30 m seitwärts aus.
Holz:
Der Mammutbaum hat ein tiefrotbraunes Kernholz, von dem sich das hellgelbe Splintholz deutlich absetzt. Daher kommt auch der Name “Redwood”. Eine weitere charakteristische Eigenschaft ist die innere Astigkeit, sowie die vielen kleinen Risse, welche auf die Sprödigkeit des Kernholzes hindeuten. Das Holz ist weitgehend harzfrei und im Kern sehr dauerhaft.
Verbreitung, Standort, Ökologie:
Der Mammutbaum kommt an den Westhängen der Sierra Nevada in 1300 bis 2300 m Höhe in etwa 26 Einzelbeständen vor. Das Saatgut wurde zum ersten Mal 1853 nach Europa eingeführt und stammte aus Calaveras Grove. Der Mammutbaum ist eine monotypische Gattung. Sein bevorzugter Standort ist in sonniger bis absonniger Lage, freistehend, aber gegen kalte Winde geschützt.
Nutzung:
Durch seinen Schutzstatus hat der Mammutbaum als Holzlieferant keine wirtschaftliche Bedeutung. In Europa wird der Mammutbaum als besonders attraktiver und repräsentativer Parkbaum kultiviert.
Besonderheiten:
In der Sierra Nevada treten an den Bäumen gemessene Maximalwerte von knapp 100 m Höhe, 12 m Durchmesser und ein Alter von 3200 Jahren auf. Seit 1890 steht der Mammutbaum in State- und Nationalparks in den USA unter Schutz. Er gilt als Sinnbild für Stärke und Langlebigkeit.
Quellen:
Bartels, H.(1993) Gehölzkunde: Einführung in die Dendrologie. Stuttgart: Ulmer
Spohn, M. & Spohn, R. (2020) Kosmos- Naturführer: Welcher Baum ist das?. Franckh-Kosmos
Schmidt, P., Schulz, B. & Hecker, U. (2017) Fitschen - Gehölzflora: Ein Buch zum Bestimmen der in Mitteleuropa wild wachsenden und angepflanzten Bäume und Sträucher 13. Auflage. Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co.
wikipedia.org. (besucht am 28.05.2024). Riesenmammutbaum. https://de.wikipedia.org/wiki/Riesenmammutbaum
GBIF. (besucht am 11.06.2024). Sequoiadendron giganteum (Lindl.) J.T.Buchholz. https://www.gbif.org/species/2684120
Schütt, P. (besucht am 03.07.2024). Enzyklopädie der Holzgewächse. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/9783527678518.ehg1994009
Schütt, P. Schuck, H.J. & Stimm, B. (2013). Lexikon Der Baum- und Straucharten Das Standardwerk der Forstbotanik 2. Auflage. WILEY-VCH Verlag