Systematik:

Ordnung: Fagales   

Familie: Juglandaceae

Art: Pterocarya fraxinifolia

syn.lat.: Pterocarya pterocarpa, Juglans fraxinifolia


Kurz und bündig:

Die Kaukasische Flügelnuss ist ein bis zu 30 m hoher sommergrüner Baum.



Gestalt:

Die Kaukasische Flügelnuss ist meistens von Grund auf mehrstämmig. Die Krone ist breit ausladend, meist bis zum Boden beastet und an der Basis bogenförmig geschwungen. Die Zweige sind krallenförmig nach oben gebogen. Er beeindruckt vor allem durch seine dekorativen Fiederblätter und die bis zu 40 cm langen Fruchtstände, die geflügelte Nüsse tragen.


Blätter:

Die Blätter sind mit 20 bis 60 cm sehr lang, sie sind unpaarig gefiedert, mit 7 bis 27 eiförmig zugespitzten und gesägten Fiederblättern. Die Oberseite ist kahl, glänzend und dunkelgrün. Die Unterseite ist etwas heller. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend gelb.


Knospen:

Die Knospen der Kaukasischen Flügelnuss sind nackt und dicht rostbraun behaart. Die Endknospen sind über 20 mm lang.



Blüten und Blühzeitraum: 

Die Blüten der Kaukasischen Flügelnuss sind eingeschlechtlich, einhäusig und windblütig. Die männlichen Blüten werden seitlich an den vorjährigen Trieben in walzenförmig herabhängenden Ähren gebildet.

Die weiblichen Blüten sitzen an einer vielblütigen, herabhängenden, lockeren Ähre an der Spitze der Frühjahrstriebe. Der weibliche Blütenstand verlängert sich zur Fruchtzeit auf etwa 50 cm.



Früchte und Samen:

Der Fruchtstand bildet ca. 30 bis 80 hellgrüne Nussfrüchte mit 2 halbkreisförmigen Flügeln aus - diese 2 cm breiten Nussfrüchte ähneln einem Elefantenkopf. Die Nüsse reifen in bis zu 45 cm langen Ähren.


Rinde:

Die Borke der Kaukasischen Flügelnuss ist schwarzgrau mit breiten, auffallend hellen, tiefen Längsfurchen.


Wurzelsystem:

Die Kaukasische Flügelnuss entwickelt ein Pfahlwurzelsystem. Von der Hauptwurzel zweigen in mehrere Richtungen weit reichende Seitenwurzeln ab.



Holz:

Das Holz ist zerstreutporig. Es hat eine weiß-rötliche Färbung, ist weich und relativ leicht. Frisches Holz hat einen Feuchtigkeitsgehalt von bis zu 21%, welcher recht hoch ist. Splint und Kernholz haben eine und dieselbe Farbe. Das Holz ist recht anfällig für Feuchtigkeit.



Verbreitung, Standort, Ökologie:

Die Kaukasische Flügelnuss ist im Kaukasus und in Nordpersien beheimatet. Sie ist eine winterharte Lichtbaumart, aber empfindlich gegen Spätfröste. Die Flügelnuss ist seit 1782 in Mitteleuropa als Parkbaum beliebt. Sie stellt hohe Anforderungen an die Wasserversorgung und ist daher zur Pflanzung an feuchten Standorten, wie Flüssen, Seen und Auwäldern geeignet.


Nutzung:

Die Kaukasische Flügelnuss wird aufgrund der malerisch breiten Krone, der auffallend großen Blätter und der langen, hängenden Fruchtstände als Zierbaum angepflanzt. Das Holz wird aufgrund seiner besonders schönen Maserung zur Herstellung von Furnieren verwendet. Blätter, Früchte und Borke finden in der Phytomedizin Verwendung.



Besonderheiten:

Aus der kräftigen Wurzelbrut können ganze Dickichte entstehen und ein Verwildern ist leicht möglich.



Quellen:

Bartels, H.(1993) Gehölzkunde: Einführung in die Dendrologie. Stuttgart: Ulmer

Spohn, M. & Spohn, R. (2020) Kosmos- Naturführer: Welcher Baum ist das?. Franckh-Kosmos

Schulz, B. (2019) Knospen und Zweige Ulmers Taschenatlas. Ulmer Eugen Verlag

GBIF. (besucht am 11.06.2024). Pterocarya fraxinifolia (Poir.) Spach. https://www.gbif.org/species/8288647

Gagnidze, R.  (besucht am 03.07.2024). Enzyklopädie der Holzgewächse. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/9783527678518.ehg2005019

Schütt, P. Schuck, H.J. & Stimm, B. (2013). Lexikon Der Baum- und Straucharten Das Standardwerk der Forstbotanik 2. Auflage. WILEY-VCH Verlag
 

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