Systematik:

Ordnung: Pinales

Familie: Cupressaceae    

Art: Metasequoia glyptostroboides

syn.lat.: Sequoia glyptostroboides

syn.de.: Chinesisches Rotholz, Metasequoie


Kurz und bündig:

Der Urweltmammutbaum ist ein bis zu 35 m hoher sommergrüner Baum, der als “lebendes Fossil” bezeichnet wird.



Gestalt:

Der Urweltmammutbaum hat einen geradschaftigen Wuchs. Die Krone ist locker kegelförmig mit einer intensiven Beastung. Die Äste wachsen sehr unregelmäßig und meist abstehend. Der Stamm ist oft bis zum Boden beastet.



Blätter:

Die nadelförmigen Blätter sind weich, hellgrün und 1 bis 3 cm lang. Sie sitzen zweizeilig gegenständig an den Kurztrieben. Im Herbst färben sie die Blätter rötlich und fallen mit den Kurztrieben ab. Sie sind empfindlich gegenüber Spätfrösten.


Knospen:

Die Knospen sind schief-gegenständig, eiförmig, kahl und ungefähr 4 mm lang und 3 mm breit. Die Knospenschuppen sind gelblich-braun, am Rand etwas heller und breit eiförmig. Die Rückseite ist gekielt und glänzend. Insgesamt wirken die Schuppen kapuzenartig.



Blüten und Blühzeitraum:

Der Mammutbaum blüht nur selten in Mitteleuropa. Die überhängenden Blütenstände mit den männlichen Blüten sehen kätzchenartig aus und sind 5-10 cm lang. Die Blütezeit ist von Februar bis März.



Früchte und Samen:

Die Zapfen des Urweltmammutbaumes sind rund, bis 3 cm groß und lang gestielt. Sie haben bis zu 6 Samen je Schuppe. Jeder Samen ist mit zwei schmalen Flügeln ausgestattet. Junge Zapfen sind blattgrün und verholzen im Alter.



Rinde:

Die junge Baumrinde ist intensiv rotbraun und löst sich faserig in Streifen ab. An älteren Stämmen bildet sich die typische graubraune Borke aus. Diese lässt sich in langen Streifen ablösen. Darunter liegt die rotbraune innere Rinde.


Wurzelsystem:

Der Urweltmammutbaum bildet ein weitreichendes Wurzelsystem aus. Zunächst entwickeln sich die Seitenwurzeln zu flach streichenden Horizontalwurzeln, welche dann später bis zu 1 m in die Tiefe wachsen. Meist reicht das Wurzelsystem über die Projektion der Kronenfläche hinaus.



Holz:

Das Holz ist relativ grob gefasert und zeichnet sich durch sein geringes Gewicht und Weichheit aus. Der Splint ist recht hell und geht in einen sehr schön gemaserten rotbraunen Kern über. Die dauerhaft rote Farbe des Holzes ist ausschlaggebend für den Namen “Rotholz”.



Verbreitung, Standort, Ökologie:

Seine heutige natürliche Verbreitung beschränkt sich auf ein relativ kleines Gebiet in den Bergregionen der chinesischen Provinzen Hupeh. Seit 1943 wird die Art in vielen Ländern des gemäßigten Klimas kultiviert. In mitteleuropäischen Gärten und Parks ist Metasequoia häufig zu finden.

Der Mammutbaum ist eine Lichtbaumart. Er hat geringe Ansprüche an den Boden, bevorzugt jedoch frische bis feuchte Standorte. Er ist empfindlich gegen Spätfröste.


Nutzung:

Der Urweltmammutbaum ist mühelos durch Stecklingsbewurzelung zu vermehren und hat sich somit nach dem Krieg in Europa als Parkbaum durchgesetzt. Aufgrund seiner Schnellwüchsigkeit wird er in Asien zur Holzgewinnung verwendet.



Besonderheiten:

Der Urweltmammutbaum wird als „lebendes Fossil“ bezeichnet, da die Gattung als ausgestorben galt und nur als Jura-Ablagerung bekannt war. 1941 wurde sie dann in der chinesischen Provinz Hupeh wiederentdeckt. Die Gattung ist monotypisch.



Quellen:

Bartels, H.(1993) Gehölzkunde: Einführung in die Dendrologie. Stuttgart: Ulmer

Spohn, M. & Spohn, R. (2020) Kosmos- Naturführer: Welcher Baum ist das?. Franckh-Kosmos

Schulz, B. (2019) Knospen und Zweige Ulmers Taschenatlas. Ulmer Eugen Verlag

Schmidt, P., Schulz, B. & Hecker, U. (2017) Fitschen - Gehölzflora: Ein Buch zum Bestimmen der in Mitteleuropa wild wachsenden und angepflanzten Bäume und Sträucher 13. Auflage. Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co.

GBIF. (besucht am 11.06.2024). Metasequoia glyptostroboides H.H.Hu & W.C.Cheng. https://www.gbif.org/species/5284231

Shen, Z. (besucht am 01.07.2024). Enzyklopädie der Holzgewächse. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/9783527678518.ehg1994004

Schütt, P. Schuck, H.J. & Stimm, B. (2013). Lexikon Der Baum- und Straucharten Das Standardwerk der Forstbotanik 2. Auflage. WILEY-VCH Verlag

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