Systematik:

Ordnung: Dipsacales

Familie: Caprifoliaceae


Kurz und bündig:

Symphoricarpos albus ist ein Neophyt aus Nordamerika. Die im Winter auffälligen weißen Früchte des Strauchs können wie Knallerbsen geworfen werden. Auf Grund der ähnlichen Triebstruktur und Blattform kann er mit der, sich in der gleichen Familie befindenden, Roten Heckenkirsche verwechselt werden.


Gestalt und Gesamtbild:

Der bis zu 2 m hohe, aber eher flachwüchsige Strauch ist eng verzweigt und ist dort, wo er schon länger wächst, oft flächig vertreten. Im oberen und unteren Strauchbereich sind die Blätter kleiner und einförmiger. Im mittleren Bereich werden sie größer und formenreicher.


Blätter:

Die Schneebeere hat eine vielseitige Blattmorphologie. So sind die ganzrandigen Blätter rundlich, eiförmig oder eiförmig mit spitz zulaufender Blattspitze und teils gar nicht, einfach, oder mehrfach gelappt. Sie sind 4 bis 6 cm lang und haben einen sehr kurzen, oberseits rinnigen und am Grund verdickten Blattstiel, der auf den keilförmigen Spreitengrund trifft. Die Blätter stehen kreuzgegenständig am Trieb.

Die Hauptnerven der Netznervatur sind auf der Unterseite leicht rausgedrückt.

Die fast kahlen Blätter sind oberseits dunkelgrün und an der Unterseite hellgrün, werden am Ende der Vegetationsperiode unscheinbar gelb und fallen spät ab.


Knospen und Triebe:

Die nur wenige Millimeter großen, von 2 graubraunen Schuppen bedeckten Knospen sitzen gegenständig über dem Sprossknoten. Die grauen Triebe sind kahl und innen hohl.


Blüten und Blühzeitraum:

Während des Blühzeitraums von Juni bis September hängen von den Blattachseln und Triebenden aus vielen zwittrigen Einzelblüten bestehende Ähren. Diese Blüten sind 5 bis 6 mm lang bilden mit ihren rosaweißen Blütenblättern eine Glocke. Jeder dieser Blütenstände hat kleine dreieckige Vorblätter. Die Bestäubung findet durch Insekten statt.


Früchte und Samen:

Im September und Oktober sind die weißen Beerenfrüchte dann reif. Diese schwammigen Kugeln werden bis zu 1,7 cm groß und beinhalten zwei 5 mm lange Samen. Werden die Früchte während dieser Zeit nicht von Vögeln gefressen, so können sie noch bis in den Winter am Trieb verweilen. Für den Menschen sind die Beerenfrüchte allerdings giftig.


Rinde:

Die Rinde älterer Zweige ist grau und an manchen Stellen abgeschürft.


Wurzelsystem:

Die Schneebeere hat ein intensives Flachwurzelsystem mit guter Bodenerschließung, das zu starker Ausläuferbildung neigt.


Holz:

Das Holz der Schneebeere ist Ringporig.


Verbreitung, Standort und Ökologie:

Symphoricarpos albus natürliches Verbreitungsgebiet ist Nordamerika und ist als Neophyt nach Europa gekommen. Es erstreckt sich von Alaska bis hin zu Hudson Bay und in Richtung Süden bis nach Kalifornien.

Dort wächst sie als Begleitstrauch in vielen Pflanzengesellschaften ohne besondere Ansprüche an den Boden. Sowohl trockene als auch feuchte oder nährstoffarme Standorte machen ihr nicht viel aus und auch äußeren Einwirkungen widersteht sie gut. Auf sandigen Böden ist sie durch die starke Ausläuferbildung recht konkurrenzstark. Lediglich sonnige oder halbschattige Standorte bevorzugt sie.

Als Deckungsgehölz hat sie eine ökologische Relevanz für kleine Vogelarten, sowie Nager und Niederwild.


Nutzung und Verwendung:

Durch ihre guten Durchwurzelungseigenschaften wird sie teils als Böschungsbefestigung genutzt. Auch als Zierpflanze wird sie in Gärten oder Parks gepflanzt.


Besonderheiten:

Die Beerenfrüchte platzen mit einem leichten Knall, wenn sie gegen harte Oberflächen geworfen werden.


Quellen:

Schütt P, Lang U M (2014): Symphoricarpos albus, in: Stimm B, Roloff A, Lang U M und Weisgerber H (Hrsg.), Enzyklopädie der Holzgewächse: Handbuch und Atlas der Dendrologie, Wiley-VCH Verlag

Fitschen J (2015), Schmidt P A und Schulz B (Hrsg.): Gehölzflora, 14 Auflage, Quelle & Meyer Verlag

https://www.baumkunde.de/Symphoricarpos_albus/ (10.05.2024)























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