Systematik:

Ordnung: Cornales

Familie: Cornaceae


Kurz und bündig

Cornus sanguinea fällt durch seine Namensgebende rote Herbstfärbung, sowie die hummerroten Triebe schnell auf. Aus seinen weißen Blüten bilden sich fast schwarze Steinfrüchte die für den Menschen leicht giftig sind. Im Gegensatz zu Cornus mas hat er keine Achselbehaarung an den Blattnerven.


Gestalt und Gesamtbild:

Als sommergrüner Strauch erreicht er eine Höhe von 4 m, der durch sein starkes Austriebvermögen recht ausladend und dicht werden kann. Im Winter fallen die roten und aufrechtstehenden Triebe schnell auf. In südlicheren Regionen kann er als Baum bis zu 6 m hoch werden. Bis zu 80 Jahre alt kann ein Individuum werden.


Blätter:

Der Rote Hartriegel hat 4 bis 10 cm lange und 2,5 bis 5 cm breite, eiförmige Einzelblätter mit spitz zulaufender Spitze. Ihr Stiel wird 8 bis 15 mm lang und mündet ein einen leicht versetzten Spreitengrund. Sie sind ganzrandig und haben eine Bogennervatur, bei der die 3 bis 4 Paar Seitennerven auf der Unterseite deutlich hervortreten. Auf der Oberseite können vereinzelte krause Härchen stehen, unterseits sind die Härchen sowohl auf den Nerven als auch auf der Spreite verteilt. Das Blatt ist einheitlich grün und verfärbt sich im Herbst rot.


Knospen und Triebe:

Die gegenständigen Knospen sind am Trieb anliegend und lassen sich schlecht in Blüten- und Blattknospen unterscheiden. Die etwa 6 mm langen Knospen sind schlank und werden von braunfilzig behaarten Blättern eines in der Knospe Vorausgebildeten Triebes geschützt. Einjährige Triebe sind kurz behaart, mit Lentizellen besetzt und leuchtend rot, aber können auf der lichtabgewandten Seite bräunlich oder grün sein. Ab dem Zweiten Jahr lässt die rote Färbung ab, sodass der Trieb olivgrün wird. Zusätzlich wird er kahl.


Blüten und Blühzeitraum:

Im Mai und Juni blühen an den Trieben endständige, an 2,5 bis 3,5 cm langen Stielen stehende Schirmrispen. Diese setzen sich aus 20 bis 50 weißen Einzelblüten. An ihrem Diskus wird der Nektar gebildet. Die zwittrigen Blüten werden von Insekten bestäubt.


Früchte und Samen:

Im September sind die kugelrunden, glatten und 5 bis 8 mm dicken Steinfrüchte reif. Sie sind blau bis schwarz mit weißen Punkten. Der Steinkern beinhaltet zwei Samen.


Rinde:

Die Borke ist grau braun und relativ eben. Im Alter bildet sich eine schuppige Borke.


Wurzelsystem:

In lockeren Böden bildet der Rote Hartriegel ein bis 1,5 m tiefe Pfahlwurzel, die starke Wurzelbrut betreiben kann.


Holz:

Das Splint- und Kernholz ist einheitlich rot weiß, die Poren im sind zerstreuporig angeordnet. Das Holz ist sehr hart und hat eine Rohdichte von 770 bis 810 kg/m3.


Verbreitung, Standort und Ökologie:

Das Verbreitungsgebiet von Cornus sanguinea liegt in Mitteleuropa bis zum Kaukasus. Dort wächst sie hauptsächlich im Flachland, aber steigt auf bis zu 1.550 m über NN auf. Die Klimaansprüche liegen im submediterranen bis subozeanischen, dennoch verträgt sie starke Sommertrockenheit. Bevorzugt wächst sie auf frischen lehmigen Böden mit einer guten Nährstoffversorgung. Der Rote Hartrigel ist eine Lichtart, die Halbschatten vertragen kann. Für Vögel und Wild ist er eine beliebte Nahrungsquelle.


Nutzung und Verwendung:

Roter Hartriegel wird hauptsächlich als Zier und Gartenstrauch verwendet.


Besonderheiten:

Für den Menschen sind die Steinfrüchte und Blätter leicht giftig. Bei empfindlicher oder verwundeter Haut kann es daher zu Reizungen kommen.


Quellen:

Schütt P, Lang U M (2014): Cornus sanguinea, in: Stimm B, Roloff A, Lang U M und Weisgerber H (Hrsg.), Enzyklopädie der Holzgewächse: Handbuch und Atlas der Dendrologie, Wiley-VCH Verlag

Fitschen J (2015), Schmidt P A und Schulz B (Hrsg.): Gehölzflora, 14 Auflage, Quelle & Meyer Verlag

https://www.baumkunde.de/Cornus_sanguinea/ (30.05.2024)




















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