Systematik:
Ordnung: Malvales (Malvenartige)
Familie: Malvacea (Malvengewächse)
Kurz und bündig:
Die Silberlinde ist ein sommergrüner, schnellwüchsiger Laubbaum, der Höhen zwischen 10 und 20 Metern erreicht. Sie blüht von allen Lindenarten als Letzte.
Äußere Erscheinung/ Gesamtbild:
Es handelt sich um einen mittelhohen Baum mit kugeliger Krone.
Blätter:
Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrün, während an der Unterseite eine silbergrau-weiße flächige Behaarung vorliegt. Die Blätter fühlen sich filzig an, sind leicht herzförmig und rundherum gesägt. Sie laufen am Ende spitz zu.
Knospen:
Die Knospen sind bauchig oval geformt und vorne etwas abgerundet. Beide Knospenschuppen sind grünlich und stark behaart, unterscheiden sich jedoch in ihrer Größe.
Blüten und Blühzeitraum:
Der Blühzeitraum liegt im Juli. Die Blüten treten hängend in Zymen von 5-10 auf. Sie sind gelb und geben einen intensiven Duft ab.
Früchte und Samen:
Tilia tomentosa trägt Nussfüchte, diese hängen an ovalem Flügelartigen Blättchen. Die Samen selbst sind kugelförmig und dickwandig umschlossen.
Rinde:
Bei jungen Bäumen ist die Rinde grünlich grau und glatt, später wird sie dunkler und von einem flachem Furchenmuster überzogen.
Wurzelsystem:
Die Silberlinde verfügt über ein Herzwurzelsystem.
Holz:
Das Holz ist hell (weiß/ gelblich) und sehr weich. Splint- und Kernholz weisen keine deutlichen Farbunterschiede auf. Die Jahrringgrenzen, sowie die Holzstrahlen der Linde sind schwer erkennbar.
Verbreitung, Standort und Ökologie:
Die Silberlinde kommt aus Südosteuropa und Asien. Es handelt sich um eine kalkliebende Art.
Nutzung und Verwendung:
Da sie Trockenheit und Luftverschmutzung recht gut erträgt wird Tilia tomentosa u.A. als Stadtbaum gepflanzt.
Besonderheiten:
Die Silberlinde hat den Ruf des „Bienenkillers“, da unter abblühenden Bäumen oft tote Hummeln und Bienen vorgefunden werden. Ursprünglich ging man davon aus, dass diese durch die Mannose des Baumes sterben würden. Heute nimmt man an, dass der Baum trotz ausgiebiger Blüte zu wenig Nahrung für die Insekten bietet, da er einer der letzten blühenden Bäume so spät im Jahr ist. Die bereits geschwächten Insekten kommen aber trotzdem zum Baum und verenden teils auch dort.
Quellen:
Griebl, Norbert: Kosmos Naturführer – Neophyten. Stuttgart: Franckh-Kosmos, 2021
Reichholf, Josef und Steinbach, Gunter: Die große Enzyklopädie der Bäume und Sträucher München: Mosaik Verlag, 1993: S.256
Spohn, Roland und Margot: Der Kosmos Baumführer – Europa. Stuttgart: Franckh-Kosmos, 2022: S. 194f.
Schütt, Peter: Enzyklopädie der Holzgewächse: Wiley-VCH-Verlag, 2006
