Systematik:
Ordnung: Rosales
Familie: Rhamnaceae
Kurz und bündig:
Es handelt sich um ein giftiges, sommergrünes Gehölz das vorwiegend in lichten Wäldern
und Hecken über ganz Mitteleuropa verbreitet ist. Als Pionierbaumart erreicht sie ein
Maximalalter von lediglich 60-80 Jahren.
Gestalt:
Frangula alnus wächst als aufrechter Strauch, selten auch als Kleinbaum mit lockerer
Krone bis zu 7 m hoch.
Blätter:
Die länglich ovalen Blätter des Faulbaums sind wechselständig am Trieb angeordnet. Sie
sind 2-7 cm lang und ganzrandig. Weiterhin sind die ledrigen Blätter kahl und satt
dunkelgrün. Die Blattadern sind auffällig gut zu erkennen, unter anderem durch ihren
gebogenen Verlauf zur Blattspitze hin. Seine Blätter sind für viele Schmetterlingsarten eine
wichtige Raupenfutterpflanze.
Knospen:
Es handelt sich um nackte Knospen, die dicht graubraun behaart sind.
Blüten und Blühzeitraum:
Frangula alnus besitzt kleine, weißliche, zwittrige, nektarreiche Blüten. Diese erscheinen
von Mai bis August, in Büscheln in den Blattachseln. Damit besitzt der von Insekten
bestäubte Strauch von allen heimischen Gehölzen die längste Blühzeit. Dies erklärt auch
seine große Bedeutung als Trachtbaum in der Zeidlerei.
Früchte und Samen:
Die beerenartigen Früchte sind zwischen 6-10 mm groß und je nach Reifegrad grün, rot
und schwärzlich gefärbt. Die Steinkerne verbergen sich in den Früchten. Da sich die
Fruchtbildung über einen langen Zeitraum zieht eignet er sich hervorragend als
Vogelnährgehölz.
Rinde:
Die braun bis schwärzliche Rindenstruktur wird durch helle hervortretende Lentizellen
unterbrochen. Bei Verletzung der Rinde entströmt ein unangenehmer Geruch, daher auch
der Name Faulbaum. Dieser schützt die jungen Triebe in gewissem Maße auch vor
Wildverbiss. In getrocknetem Zustand wird die Rinde medizinisch verwendet.
Wurzelsystem:
Das Herzwurzelsystem von Frangula alnus neigt zu Ausläuferbildung. Damit findet es in
der Ingenieursökologie, z.B. als Uferbefestigung Anwendung.
Holz:
Pulverholz zählt zu den Kernholzbildnern. Ein gelber Splint umgibt einen rötlichen Kern.
Die aus dem Holz gewonnene hochwertige Holzkohle, wurde früher zur
Schießpulverherstellung verwendet.
Verbreitung und Standort:
Besiedelt werden arme, nasse und saure Standorte.
Quellen:
Polunin, Oleg: Bäume und Sträucher Europas. München, Bern, Wien: BLV, 1977.
Wohlfahrt, Ulrich: Ökoporträt 13. Der Faulbaum. Wardenburg: BSH, 1988.
https://roth.bund-naturschutz.de/natur-vor-der-haustuer/artenportraits/faulbaum
Abrufdatum: 13.07.2025
https://www.lfl.bayern.de/iab/kulturlandschaft/108116/index.php Abrufdatum: 13.07.2025

