Wenn eine Festplatte zum ersten Mal in Windows initialisiert wird, werden die Anwender meist gefragt, ob MBR oder GPT gewählt werden soll.
Viele Computernutzer wissen nicht, welches Format sie wählen sollen, weil Windows keine zusätzlichen nützlichen Informationen darüber bereitstellt.

GPT (GUID Partition Table) ist ein Standard für das Layout der Partitionstabelle auf einer physischen Festplatte, der global eindeutige Bezeichner (GUID) verwendet.
MBR (Master Boot Record) ist eine andere und ältere Art von Partitionstabellenformat. Mit Windows 11 wird nur noch GPT verwendet!



MBRGPT
max. Partitionsgröße2 TB8 ZB
max. Partitionsanzahlen4 primäre Partitionen
(oder 3 primäre Partitionen
+ unbegrenzte logische Partitionen)
128 primäre Partitionen
Unterstützung der Firmware-SchnittstelleBIOSUEFI (oder gesonderte BIOS-Unterstützung - mit GRUB2
bzw. andere EFI-Varianten)
Unterstützte BetriebssystemeDOS und MS-DOS-basierte Windows-Versionen (95, 98, ME)
Microsoft Windows-Versionen der NT-Linie (NT, 2000, XP)
sowie Windows Vista und Windows 7
Linux (und einige UNIX-Varianten)
Windows 8, Windows 10, Windows 11
Linux (64-Bit), OpenBSD ab Vers. 5.9
macOS (auf Intel-Prozessoren)

(Windows XP, Vista und 7, jeweils in 64-Bit mit entsprechenden Treibern)





Um herauszufinden, welcher Partitionsstil die Festplatte verwendet wird, kann mit dem DiskPart-Dienstprogramm und dem Befehl "list disk" ermittelt werden

Die wichtigsten Dateisysteme im Überblick

Ein Dateisystem ist ein Ablagesystem auf einem Speichermedium, welches das Speichern, Schreiben, Lesen, Verändern, Suchen und Löschen von Dateien auf eine spezifische Weise strukturiert und organisiert.
Dateisysteme gelangen durch eine Formatierung auf einen Datenträger, wobei gekaufte Speichermedien heute bereits formatiert ausgeliefert werden. Früher war es üblich, dass neue Datenträger von Anwendern noch für die Dateiablage und -verwaltung vorbereitet werden mussten.

Für Windows, macOS, Linux, Unix & Co. gibt es unterschiedliche Standard-Dateisysteme. Alle Dateisysteme verbindet die Eigenschaft, dass sie zur Organisation eine Art Baumstruktur verwenden, angefangen beim Wurzelverzeichnis. Von dort aus verzweigen sich Ordner bzw. Verzeichnisse und Unterordner.

Trotz gewisser Ähnlichkeiten sind Dateisysteme grundsätzlich untereinander nicht kompatibel. Auch die unter Linux verwendeten Dateisysteme werden durch andere Betriebssysteme nicht direkt unterstützt.
In der Regel gibt es Lösungen, bei denen etwa eine spezielle Software von Drittanbietern den Schreib- und Lesezugriff auf ein anderes Dateisystem ermöglicht.
Einzig allein FAT32 wird von allen Gerätearten unterstützt und exFat von neueren Betriebssystemen (ohne Zusatztools oder Treiber).


Dateisysteme


FAT32
(File Allocation Table)
exFAT
(Extended File Allocation Table)
NTFS
(New Technology File System)
ReFS
(Resilient File System)
Einführung1980 (FAT12)
1984 (FAT16 mit MS-DOS 3.0)
1996 (FAT32 mit Windows 95)
2006 mit Windows CE 6.01993 mit Windows NT 3.12012 mit Windows 8
max. Systemgröße2 TB(theoretische 64 ZB)
512 TB (maximale Partitionsgröße)
256 TB4 ZB
max. Dateigröße4 GB512 TB (durch Partitionsgröße)16 TBSystemgröße
max. länges des Dateinamen
12 Zeichen255 Zeichen255 Zeichen255 Zeichen
Komprimierungs-
möglichkeit
--jaja
Verschlüsselung--EFS und BitLockerBitLocker
Betriebssystem
Unterstützung
  • Windows
  • macOS
  • Linux
  • ab Windows Vista
  • macOS (ab macOS 10.14 Mojave)
  • Linux (ab Kernel 5.7)
  • Windows
  • macOS (mit Zusatztool)
  • Linux (nach Treiberinstallation)
  • ab Windows 8
  • seit Windows 10 (1709) nur noch in Windows Enterprise und Windows Server
Verwendungs-/
Einsatzgebiet

mobile Datenträger

mobile Datenträger
Empfohlenes Format für den Datenaustausch
zwischen Windows, Linux und Mac (ab macOS 10.14 Mojave)
interne und externe Festplatten
mobile Datenträger
interne Festplatten (für Dateiserver entwickelt),
nicht für Wechseldatenträgern
Besonderheiten
  • hohe Kompatibilität
  • breite Hardwareunterstützung
  • ideal für kleine Partitionen
  • noch kein allgemeiner Standard
  • ideal für Flash-Speicher ab 32 GB (USB-Sticks, SD-Karten)
  • uneingeschränkte Größen & Partitionen
  • Rechtverwaltung
  • hohe Performance bei großen Festplatten
  • nicht für kleine Laufwerke und Partitionen unter 500 MB geeignet
  • Copy-On-Write-Dateisystem
  • optimiert für VMs und VHDs
  • in Zukunft Kompatibilität mit NTFS
  • Prüfen von Daten beim Lesen und Schreiben
  • autom. Korrektur von erkannten Datenfehlern
  • größeres Adressvolumen
  • Striping von Daten
  • neue Zugriffsmethodik (store engine) für Lesen/Schreiben




FAT32
(File Allocation Table)

exFAT

(Extended File Allocation Table)

HFS+ bzw. HFSX
(Hierarchical File System)
APFS
(Apple File System)
Einführung1980 (FAT12)
1984 (FAT16 mit MS-DOS 3.0)
1996 (FAT32 mit Windows 95)

2006 mit Windows CE 6.0

1985 (HFS)
1998 (HFS+)
2003 (HFSX)
2017
max. Systemgröße2 TB

(theoretische 64 ZB)
512 TB (maximale Partitionsgröße)

8 EB8 EB
max. Dateigröße4 GB512 TB (durch Partitionsgröße)SystemgrößeSystemgröße
Komprimierungs-
möglichkeit
--ja (ab Mac OS X 10.6)ja
Verschlüsselung--jaja
Betriebssystem
Unterstützung
  • Windows
  • macOS
  • Linux
  • ab Windows Vista
  • macOS (ab macOS 10.14 Mojave)
  • Linux (ab Kernel 5.7)
  • macOS
  • Windows (mit Zusatztool)
  • macOS (Standard ab Version 10.13)
  • ältere Mac OS X (vor 2016, mit Zusatzsoftware)
  • Windows (mit Zusatztool)
Verwendungs-/
Einsatzgebiet

mobile Datenträger

mobile Datenträger
Empfohlenes Format für den Datenaustausch
zwischen Windows, Linux und Mac

interne, externe Festplattenoptimiert für Solid-State-Laufwerke (SSD)
und andere Flash-Speicher
Besonderheiten
  • hohe Kompatibilität
  • breite Hardwareunterstützung
  • ideal für kleine Partitionen
  • noch kein allgemeiner Standard
  • ideal für Flash-Speicher ab 32 GB (USB-Sticks, SD-Karten)
  • uneingeschränkte Größen & Partitionen
  • ausgereiftes, bewährtes Dateisystem
  • geeignet für mechanische Laufwerke
    (nicht für moderne Speichertechniken optimiert)

  • bessere Abwärtskompatibilität
  • begrenzte Lebensdauer
  • für mechanischen und hybriden Laufwerke
  • optimierte Speicherplatzverwaltung
  • Crash-Protection-Funktion schützt vor Schäden am Dateisystem
  • Fusion-Drive-Unterstützung (ab macOS 10.14)
  • Copy-On-Write-Dateisystem




FAT32
(File Allocation Table)
exFAT
(Extended File Allocation Table)
ext4
(extended filesystem)
Btrfs
(B-tree FS)
Einführung1980 (FAT12)
1984 (FAT16 mit MS-DOS 3.0)
1996 (FAT32 mit Windows 95)
2006 mit Windows CE 6.01992 (ext)
1993 (ext2)
2001 (ext3)
2008 (ext4)
2014,
2017 für Windows
max. Systemgröße2 TB(theoretische 64 ZB)
512 TB (maximale Partitionsgröße)
1 EB16 EB
max. Dateigröße4 GB512 TB (durch Partitionsgröße)SystemgrößeSystemgröße
Komprimierungs-
möglichkeit
---ja
Verschlüsselung--jaja
Betriebssystem
Unterstützung
  • Windows
  • macOS
  • Linux
  • ab Windows Vista
  • macOS (ab macOS 10.14 Mojave)
  • Linux (ab Kernel 5.7)
  • Linux
  • Windows (mit Zusatztool)
  • macOS (mit.Zusatztool)
  • Linux (ab Kernel 2.6.29)
  • Windows (durch Dateisystemtreiber WinBtrfs)
Verwendungs-/
Einsatzgebiet

mobile Datenträger

mobile Datenträger
Empfohlenes Format für den Datenaustausch
zwischen Windows, Linux und Mac
interne, externe Festplatteninterne, externe Festplatten
(meist bei NAS-Geräten)
Besonderheiten
  • hohe Kompatibilität
  • breite Hardwareunterstützung
  • ideal für kleine Partitionen
  • noch kein allgemeiner Standard
  • ideal für Flash-Speicher ab 32 GB (USB-Sticks, SD-Karten)
  • uneingeschränkte Größen & Partitionen
  • Geschwindigkeitsvorteile bei Verwaltung großer Dateien,
    beugt der Fragmentierung vor
  • Online-Defragmentierung
  • Journal mit Prüfsummenunterstützung
  • TRIM-Unterstützung (ab Linux-Kernel 2.6.33)
  • effizientes Speichern kleiner Dateien und Verzeichnisse
  • dynamische Inodes
  • Schnappschüsse
  • mehrere Subvolumen
  • interne inkrementelle Datensicherung
  • integriertes RAID
  • Copy-On-Write-Dateisystem

  weitere Dateisysteme (Link zu Wikipedia)