Verfasserin: Martha Schnitzenbaumer
Collage "Die Mischung Macht's", SCHNITZENBAUMER_MARTHA_2020
Übersichtsplan Entwurf, M 1:1.000, SCHNITZENBAUMER_MARTHA_2020
Konzept
Versucht man das Schlachthofviertel kurz zu beschreiben, fallen zuerst Diversität und Historie ins Auge. Das ehemalige Viehhofgelände ist Heute geprägt von temporären vielfältigen Nutzungen und beherbergt gleichzeitig ein Stück Münchener Stadtgeschichte von Gestern. Die Kombination aus Relikten vergangener Zeit und der aktuellen Nutzung schafft ein spannendes Gefüge, das Anwohner und Besucher schätzen. Die Nutzungen, Strukturen und Wünschen von Gestern und Heute werden in diesem Entwurf mit denen von Morgen vereint und durch vielfältig nutzbare Aktionsflächen im Freiraum aktiviert.
Entwurf
Das Bereitstellen von Aktionen und die Wahl des Ortes, an dem sich die Aktionsflächen befinden, bestimmt im Entwurf die spätere temporäre Zwischennutzung.
Erschlossen ist das Viehhofareal und der neu entstandene Park durch Wege aus Wassergebundenen Wegedecken, sowie durch den geteerten gemeinsamen Fuß- und Fahrradweg, eine Abzweigung der neu geplanten von der Braunauer Eisenbahnbrücke kommenden Fahrradschnellstraße. An diesem befindet sich die Aktionsfläche für das Fahrrad-Repair-Café. Die Aktionsfläche für Kultur befindet sich südlich des neuen Münchener Volkstheaters. Der offene, gepflasterte Platz wird von einem Container-Kollektiv an Ateliers, die sich zuvor am Bahnwärter Thiel befunden haben, gerahmt. Auf dieser Fläche können kulturelle Veranstaltungen, wie Kunstausstellungen oder Auftritte von einheimischen Künstlern stattfinden. Die Aktionsfläche für Freizeit findet sich am Lenbachpavillon, welcher zu einem Café und einem Kiosk umfunktioniert wurde. Auf der nun flachen begrünten Freifläche können diverse Sport- und Spielaktivitäten, wie Fußball, Volleyball oder Minigolf stattfinden. Durch wechselnde zur Verfügung gestellte Spielfelder bleibt die Spannung erhalten und spricht gleichermaßen Jung und Alt an. Die Aktionsfläche für Urban Gardening wird am Südgarten erhalten, um auch die Zauneidechsen, die sich gerne nahe der Gleisanlage auf kiesigen Flächen aufhalten, nicht zu beeinträchtigen. Weiter wird auf der Fläche ein Bienenhaus aufgestellt. Die Bienen können auf dem Streuobstwiesenhang, welcher sich auf der anderen Seite des gemeinsamen Fuß und Radweges an der ehemaligen Verladerampe befindet, Nektar sammeln. Die Urban Gardening Area wird am östlichen Eingang des Viehhofgeländes, an dem sich ein Marktplatz befindet, erweitert. Der Marktplatz bietet die Möglichkeit Gartenmärkte oder Workshops stattfinden zu lassen. Die Verwendung von bereits in der Umgebung vorkommenden Baumarten, wie Spitzahorn, Sommerlinden, Robinien und Amberbäumen gliedern den neuen Park und das gesamte Neubauareal in den Bestand ein.
Temporäre Zwischennutzungen bieten für Alternativszenen in der heutigen Zeit, die geprägt ist von Wachstumsdruck und Flächenkonkurrenz, eine Existenzgrundlage. Das Ansiedeln von vielseitig nutzbaren und gestaltbaren Freiflächen zum eigenständigen Aneignen wird für Großstädte immer attraktiver. So kann auch auf dem Viehhofareal die Subkultur überleben.
Verkleinerung der Entwurfspläne
Entwurfspläne (durch Klicken zu vergrößern), SCHNITZENBAUMER_MARTHA_2020







