engl.: XYZ analysis

Die XYZ-Analyse (auch XYZ-Klassifikation oder RSU-Analyse genannt) ermöglicht eine Differenzierung des Artikelspektrums im Hinblick auf die Vorhersagegenauigkeit und/oder die Regelmäßigkeit des Verbrauchs.

Die klassischen Anwendungsgebiete

  • Optimierung der Disposition, besonders im Z-Teile Bereich
  • Planung des Bestell- und Bereitstellungsverhaltens
  • Planung der Just-in-Time-Belieferung
  • Fehleranalyse
  • Planung des Materialverbrauchs
  • Lagerplanung

Klassifizierung

X-Teile (bzw. R-Teile)

konstanter Verbrauch, nur gelegentliche Schwankungen, hohe Vorhersagegenauigkeit (R für regelmäßigen Verbrauch)

Y-Teile (bzw. S-Teile)

trendmäßiger Verbrauch, saisonale Schwankungen, mittlere Vorhersagegenauigkeit (S für saisonalen Verbrauch)

Z-Teile (bzw. U-Teile)

unregelmäßiger Verbrauch, niedrige Vorhersagegenauigkeit (U für unregelmäßigen Verbrauch)

Vorgehensweise

Zur Durchführung der XYZ-Analyse kann keine direkt berechenbare Methode angewendet werden. Sie muss als eine subjektive Betrachtung gesehen werden. Die Ergebnisse werden mit Hilfe eines Variationskoeffizienten gebildet. Unter dem Variationskoeffizienten wird die relative Streuung eines Artikels um dessen mittleren Verbrauch (dies entspricht der Vorhersagegenauigkeit) verstanden. Als weitere Einflussgrößen können z.B. Erfahrungen aus der Vergangenheit oder Ergebnisse von Stücklistenauflösungen berücksichtigt werden.

  1. Auflisten der repräsentativen Artikel und die Bestimmung des zu untersuchenden Kriteriums (Umsatz, Einkaufswert, Stückzahl etc.). Im Diagramm unten ist die verkaufte Stückzahl das relevante Kriterium. Die Tabelle daneben zeigt die verkauften Stückzahlen
    Diagramm zu den verkauften StückzahlenTabelle zu den verkauften Stückzahlen
  2. Für den betrachteten Zeitraum wird der Variationskoeffizient und damit die Verbrauchs- bzw. Vorhersagewahrscheinlichkeit (also die Schwankung) bestimmt. Der Variationskoeffizient wird wie folgt berechnet:
    Die Standardabweichung wird durch das arithmetische Mittel dividiert:
      Formel zur Standardabweichung
    Im Beispiel mit Variationskoeffizienten:
    Variationskoeffizienten
  3. Im nächsten Schritt werden die Artikel nach dem Variationskoeffizient aufsteigend sortiert.
  4. Festlegung der X-, Y-, und Z-Gruppen je nach dem Variationskoeffizient, z.B.: X: 0% < Variationskoeffizient < 20% Y: 20% < Variationskoeffizient < 50% Z: 50% < Variationskoeffizient < 100% Ähnlich wie bei der ABC-Analyse, können die Prozentwerte variieren. Wichtig ist, dass Werte mit annähernd gleichem Variationskoeffizienten (bzw. gleiche Schwankung) in die gleiche Gruppe fallen. So soll z.B. ein Wert mit einem Variationskoeffizient von 19,8% nicht unter die X-Teile und einer mit 20,1% unter die Y-Teile fallen, nur damit die prozentualen Grenzen eingehalten werden. Die Grafik unten zeigt die XYZ-Einteilung für das Beispiel
    XYZ-Einteilung
  5. Graphische Darstellung: Auf der Y-Achse wird der Variationskoeffizient bzw. die Vorhersagewahrscheinlichkeit und auf der X-Achse die Artikel angetragen. Auf der Y-Achse erfolgt die Einteilung in [%] von 0 bis 100. Auf der X-Achse können die Artikelmengen kumuliert über [%] angetragen werden. Dabei wird mit dem Artikel begonnen, der die kleinste Schwankung aufweist. Nun werden die einzelnen Artikel eingetragen und über die Punkte wird die Kurve gebildet. Abschließend erfolgt die Einteilung nach XYZ-Teilen durch senkrechte Linien an den Grenzen.
      Graphische Darstellung
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