engl.: knowledge

Allgemein wird zwischen Daten, Informationen und Wissen unterscheiden. Dabei werden Daten als einzelne bzw. zusammengehörende Zeichen beschrieben, die noch nicht in einen Bedeutungskontext eingebunden sind. Sobald Zeichenketten in einen Sinnzusammenhang gestellt werden, handelt es sich um Informationen. Wissen zeichnet sich darüber hinaus durch Mehrdimensionalität, Struktur, Dynamik und Subjektivität aus und erzielt beim Empfänger einen Erkenntnisgewinn oder -prozess. In der Literatur finden sich zahlreiche Unterteilungen von Wissensarten, unter anderem die Unterscheidung zwischen explizitem und implizitem Wissen. Unter explizitem Wissen versteht man bewusstes, reflektierbares Wissen, das in formaler Sprache ausgedrückt und weitergegeben werden kann [3]. Explizites Wissen liegt bereits dokumentiert in Form von Formeln, Handbüchern, Handlungsanweisungen etc. vor. Implizites Wissen ist ausschließlich in den Köpfen der Mitarbeiter verankert und kann oftmals als Mischung von strukturierten Erfahrungen, Kontextinformation und Fachkenntnissen erworben durch Lernen, Kopieren und Imitieren verstanden werden. Polanyi prägt als erster den Begriff des impliziten Wissens (engl. tacit knowledge) als Wissen, das den Menschen zum Erkennen, Lösen und Verstehen der Lösung befähigt [4]. Da implizites Wissen dem Träger nicht oder nur im Ansatz bewusst ist, fällt es Menschen äußerst schwer, dieses Wissen weiter zu vermitteln oder zu dokumentieren [2]. Implizites Wissen kann sowohl durch starke Verinnerlichung von ehemals bewussten Prozessen oder durch "unbewusstes Lernen" gesammelt werden. Aufgabe des Wissensmanagements ist es in diesem Zusammenhang insbesondere, Konzepte zum Wissensaustausch zu schaffen. Dazu zählt neben der Installation von Expertennetzwerken, deren Aufgabe es ist, Wissensträger gezielt miteinander in Verbindung zu bringen und so den personenbezogenen Austausch sowie die Generierung neuen Wissens zu fördern, auch eine "Umwandlung" impliziten Wissens in explizite Form beispielsweise über so genannte Debriefings [1]. In Form von strukturierten Interviewrunden mit Wissensträgern lassen sich standardisierte Wissensdokumente erstellen, die in einheitlicher Form archiviert und an zahlreiche Interessenten verschickt werden können.

Quellen

[1] Polanyi, M.: Implizites Wissen, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1985.

[2] Roland, W.; Spies, M.; Trojan, J.: Nachhaltiges Management der Ressource Wissen durch Wissensbewahrungsstrategien: Trendanalyse und praktisches Beispiel.

[3] Willke, H.: Projektübergreifendes Wissensmanagement, Wiesbaden: Gabler 2006.

[4] Herbig, B.; Müller, H.: Methoden zur Erhebung und Abbildung impliziten Wissens.

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