engl.: Supply Chain Reference Operation Modell

Das Supply Chain Operation Reference (SCOR) Modell umfasst Geschäftsprozesse über die komplette Supply Chain und dient der standardisierten Abbildung dieser. Es beschreibt und modelliert hierbei den Fluss von Materialien, Produkten, Informationen und finanziellen Mitteln vom Rohstofflieferanten über den Hersteller zum Endkunden [6]. Es basiert auf fünf Managementprozessen: Planen, Beschaffen, Herstellen, Liefern und Zurückliefern.


Abbildung 1: SCOR-Managementprozesse

Diese fünf Managementprozesse erfassen von der Identifizierung der Marktbedürfnisse über die Produktlieferung bis zur Entsorgungslogistik alle Elemente einer Supply Chain [5]. Durch den modularen Aufbau kann das Modell sowohl für einfache wie auch für komplexe Supply Chains genutzt werden.

Struktur

Das SCOR-Modell ist in drei hierarchische Ebenen (Strategie, Konfiguration, Prozesskontrolle) gegliedert, die zur Analyse und Konfiguration der Supply Chain-Prozesse dienen [6]. Nach diesen drei Ebenen folgen noch die weiteren Ebenen 4, 5 und 6, die jedoch unternehmensspezifisch sind und damit nicht im allgemeinen Modell enthalten sind.

SCOR-Struktur
Abbildung 2: SCOR-Struktur

Ebene 1: Prozesstypen

In der ersten Ebene werden die Grund-Strategien wie Abgrenzung des Aufgabenumfangs und Festlegung der Wettbewerbsziele definiert. Die fünf Grund-Managementprozesse Planen, Beschaffen, Herstellen, Liefern und Zurückliefern bilden dabei das Modell der Supply Chain ab [2].

Prozesstypen
Abbildung 3: Prozesstypen

Ebene 2: Prozesskategorien

Ebene zwei definiert Kategorien innerhalb der verschiedenen Managementprozesse von Ebene 1. In dieser Ebene sind 17 Prozesselemente definiert, die zu individuellen Logistikketten vom Lieferanten zum Kunden zusammengestellt werden können [6]. Das Modell beinhaltet drei Prozesskategorien [4]:

  • Planung (Planning)
  • Ausführung (Execution)
  • Ermöglichung (Enable)

Prozesskatagorien
Abbildung 4: Prozesskatagorien

Ebene 3: Element Definition

In Ebene drei erfolgt eine erneute Detaillierung. Es werden die Prozesskategorien in die so genannten Prozesselemente untergliedert. Anschließend erfolgt die Darstellung der einzelnen Prozessschritte, deren Reihenfolge sowie der jeweiligen Eingangs- und Ausgangsinformationen [3]. Jedes Element dieser Ebene ist klar definiert (Process Element Definition) und steht im Zusammenhang mit Kennzahlen (Metrics) und Leistungsmerkmalen (Performance Attributes). Des Weiteren werden Best Practices, Software-Funktionen und Anbieter (Features) jedem Prozesselement der Ebene 3 zugeordnet [6].

Prozesselement
Abbildung 5: Prozesselement

Ebene 4 : Implementierung

Auf Ebene vier werden schließlich die Prozesselemente in Aktivitäten untergliedert. SCOR liefert für diese Ebene keine Referenzinhalte, da sonst eine branchenunabhängige Betrachtung nicht mehr möglich wäre. Ebene 4 und die danach folgenden sind keine eigentlichen Ebenen des Modells. Die Zerlegung der Prozesselemente ab Ebene 4 erfolgt nach klassischen, hierarchischen Kriterien [1],[3].

Quellen

[1] Supply Chain Council: Supply Chain Reference Model 7.0 [1] (2005)

[2] Supply Chain Council: Einführung in das Supply Chain Operations Reference-model (SCOR) [2] (1997)

[3] Becker, T.: Suppl Chain Prozesse, Gestaltung und Optimierung, Wiesbaden: Gabler 2002.

[4] Supply Chain Council: SCOR Version 7.0 Overview [3] (2005)

[5] Hildebrand, K.: Supply Chain Management, Erfahrungsberichte und Strategien auf dem Weg zur Digitalen Wertschöpfungskette, Braunschweig/Wiesbaden: Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft 2001.

[6] Bund, M.; Walther, J.: Suppy Chain Management, Neue Instrumente zur kondenorientieren Gestaltung integrativer Lieferketten, Frankfurt a. M.: Frankfurter Allgemeine Zeitung Verlagsbereich 2001.

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