engl.: information

Information ist ein sehr weitläufig verwendeter und daher auch sehr schwer abzugrenzender Begriff, über dessen Bedeutung oftmals beinahe genauso große Unklarheit herrscht wie über einen greifbaren Wert. Gerade deshalb betrachten eine Vielzahl verschiedener Wissenschaften die Information als ihr Arbeitsgebiet, namentlich die Informatik, die Informationstheorie und die Informationswissenschaft, die Nachrichtentechnik, die Informationsökonomik und die Semiotik. Der Ursprung des Begriffs der Information liegt im lateinischen "informare" und kann mit "bilden" oder "eine Form geben" übersetzt werden. Er wird oftmals im selben Zusammenhang wie Wissen verwendet. Tatsächlich ist Information jedoch etwas, das Wissen schafft, also die dafür nötige Voraussetzung. Von einer einheitlichen, weitläufig akzeptierten Definition des Begriffs der Information kann jedoch momentan noch nicht gesprochen werden. Allgemein versteht man unter Information in einen Kontext eingeordnete Daten, die für einen Betrachter innerhalb eines bestimmten Kontextes relevant sind, jedoch nicht mit dem Begriff der Daten gleichgesetzt werden dürfen: Versteht man unter Information zweckgebundenes "Wissen" [4], so werden Daten eher als die Beschreibung bestimmter Sachverhalte gesehen. Während sich Daten auf den Entstehungszusammenhang beziehen, sind Informationen auf den Verwendungszweck ausgerichtet. Sie stellen demnach ein Abstraktum dar, das in Form von Daten dargestellt wird und aus dem der Nutzer spezifisches Wissen ziehen kann. In Anlehnung an die Vielzahl der Betrachtungsweisen der Information in den verschiedenen Wissenschaften ergeben sich vier Ebenen, die den Informationsbegriff möglichst allgemein darstellen sollen. Die Code-Ebene stellt Verfahren zur Verfügung, um Informationen effizient übertragen und speichern zu können. Die Syntax-Ebene beschreibt einzig die logische Übertragung der Information, ohne auf deren Inhalt oder Bedeutung einzugehen. In der semantischen Ebene erfolgt die Verknüpfung der Information mit einer konkreten Bedeutung an Hand eines geeigneten Bezugsystems. Auf der pragmatischen Ebene wird schließlich der Nutzen aus der übermittelten Information gezogen, der entscheidend von der jeweiligen Situation, in der sich die Kommunikationspartner befinden, abhängt.

Wert der Information

Information kann prinzipiell als wirtschaftliches Gut angesehen werden, da sie im Unternehmen durch Einsatz anderer Produktionsfaktoren produziert oder von außen angekauft werden muss. Information hat somit einen Wert, der sich aus dem Nutzen der Information und den Kosten zur Produktion, Bereitstellung und Weiterleitung ergibt. Der Wert der Information ist in erster Linie jedoch eher ideologischer Natur. Die monetäre Quantifizierbarkeit des Informationswertes als etwas scheinbar Unbewertbares ist dagegen mit einer hohen Ungewissheit behaftet und gestaltet sich deshalb als sehr schwierig. Allgemein kann der Informationswert in dem Nutzen gesehen werden, den die Information dem jeweiligen Anwender bringt. Aus dieser Sicht ist er folglich subjektiver Natur und stark geprägt vom Wissenstand des Informationsempfängers. Neben dem Wissenshintergrund des Informationsempfängers sind also auch die Form der Präsentation der Information sowie deren Qualität ausschlaggebend. Dieser muss die vom Sender kodierte Information entschlüsseln, bevor er sie verstehen kann. Mit Hilfe des allgemeinen Kommunikationsmodells in Abbildung 1 wird deutlich, wie abhängig die Bedeutung der Information und damit deren Wert von der subjektiven Einschätzung durch den Empfänger sind.

  Sender-Empfänger-Modell
Abbildung 1: Nachrichtentechnisches Modell

Dieser subjektiven Auffassung des Informationswertes steht eine objektive, monetäre Bewertung gegenüber. Der wirtschaftliche Wert der Information bestimmt sich dabei aus ihrem Nutzen für betriebswirtschaftliche Entscheidungsprozesse und den Kosten der Informationsbeschaffung [2]. Betrachtet man beispielsweise den Verkauf von Information in Form von Urheberrechten oder Patenten, lässt sich deren Geldwert eindeutig an Hand der dafür gezahlten Summe bestimmen. Eine andere Möglichkeit besteht in der normativen Bewertung des Informationswertes als Differenz zwischen erwartetem Gewinn mit verfügbarer Information und dem erwarteten Gewinn ohne diese Information [1]. Wie wichtig die monetäre Erfassung und Definition des Informationswertes tatsächlich ist, wird an Hand folgender Zahlenbeispiele deutlich. Während 1995 90% der Innovationskosten in Sachanlagenwerte flossen, beträgt heute der Anteil der immateriellen Investitionen für Netzwerke, Kunden-, Technologie- und Mitarbeiterwerte sowie für die Information im Durchschnitt bereits 50% [3].

Quellen

[1] Schoop, M.: Vorlesung Informationswirtschaft, LE2: Ebenen der Informationswirtschaft, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik I, Universität Hohenheim.

[2] Heinen, E.: Industriebetriebslehre, Wiesbaden.

[3] Gerberich, C.: Wertorientiertes Innovationsmanagement; www.managementletter.ch (Mai 2006)

[4] Wittmann, W.: Unternehmen und unvollkommene Information, Köln: Westdeutscher Verlag 1959.

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