Ziel der ZD.B-Themenplattform Smart Cities and Regions ist es, eine sektorübergreifende Nutzung lokal oder regional erzeugter Daten von Kommunen, Unternehmen, der Wissenschaft sowie Privatpersonen zu ermöglichen. Beispielsweise sollen damit Mobilitäts-, Energie- und Umweltdaten so aufbereitet und angeboten werden, dass für alle Beteiligten ein Mehrwert entsteht. Als Basis für die Datenverteilung dient die Smart District Data Infrastructure (SDDI)*, welche als Kernkonzept die Verwendung von international standardisierten und offenen Schnittstellen vorgibt und dadurch eine Verknüpfung bestehender Systeme und Datenplattformen ermöglicht. Aufbereitete Geodaten (z.B. mit Fachdaten angereicherte 3D Gebäudemodelle) mit gemeinsamer Semantik, sollen als Grundlage für einen Geobasierten Digitalen Zwilling** einer Kommune oder Region dienen. Ziel der SDDI ist es, zunächst einen Überblick über die vorhandenen Daten, aber auch der eingesetzten IoT-Geräte, Sensoren, Software, Projekte und deren Beteiligte zu schaffen. Ein weiteres Ziel ist die anwendungsspezifischen Verknüpfungen dieser Daten und die Nutzung für komplexe Planungs- und Anwendungsszenarien sowie Bearbeitungsprozesse zu ermöglichen. Dazu führt die ZD.B-Themenplattform Smart Cities and Regions in sechs verschiedenen SDDI-Modellregionen in ganz Bayern konkrete Projekte durch, um das Konzept des Digitalen Zwillings auf Grundlage der SDDI zu erproben und die gewonnenen Erkenntnisse anderen Regionen zugänglich zu machen.
Mit diesem Leitfaden soll eine Sensibilisierung für das Thema der sektorübergreifenden Datenintegration geschaffen werden. Ein Hauptaspekt dabei ist der Fokus auf eine verteilte und offene Dateninfrastruktur, welche nicht nur für Transparenz, sondern auch für bessere Interoperabilität und Austauschfähigkeit sorgt.
Durch eine anwendungsgetriebene „Bottom-Up“-Vorgehensweise, zusammen mit allen beteiligten Akteuren, wird direkt auf unterschiedliche Anforderungen und Bedürfnisse eingegangen, sowie divergierende Interessensgruppen integriert. Dieser Ansatz bietet durch seine sektorenübergreifende Betrachtungsweise weitreichende Möglichkeiten und Vorteile für Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Entwicklung.
Durch einen Zusammenschluss der einzelnen Dateninfrastrukturen sowie durch die Bereitstellung von Open Source-Komponenten für Katalogplattformen und die Verwaltung von virtuellen Distriktmodellen auf der Basis des CityGML-Standards, wird ein bayernweites digitales Öko-System*** geschaffen. Dies ermöglicht zum einen weitreichenden Datenaustausch zwischen einzelnen Kommunen, Verbänden, Unternehmen und zum anderen ein vollständiges Gesamtbild über alle vorhandenen Informations-Ressourcen.
Der Leitfaden richtet sich an Entscheider und technisch organisatorische Verantwortliche in Gebietskörperschaften und ist in fünf große Abschnitte gegliedert. Im ersten Abschnitt erfährt der Leser, welche Voraussetzungen in einer smarten Stadt oder Region vorhanden sein müssen, um die im weiteren Verlauf beschriebene SDDI-Methode anwenden zu können. Im zweiten Abschnitt wird das Konzept der SDDI und von verteilten Daten näher erläutert. Der dritte Abschnitt liefert anhand eines praxisbezogenen Beispiels eine Anleitung, nach der die beschriebenen Methoden erfolgreich in einer smarten Stadt oder Region umgesetzt werden können. Im vierten Abschnitt werden bereits bestehende Ansätze und Lösungen aus den sechs Modellregionen vorgestellt. Der fünfte und letzte Abschnitt enthält zusätzliche Informationen, Tabellen und Vorlagen, die bei der Umsetzung eines smarten Städte und Regionen-Projektes von Nutzen sein können.