Per Voreinstellung legt Hyper-V die Dateien für neue virtuelle Maschinen auf dem lokalen Laufwerk ab, wobei die virtuellen Festplatten und die Metadaten in separaten Verzeichnisbäumen landen.
Diese Vorgabe kann man jedoch ändern.

Erstellt man unter einem frisch eingerichteten Hyper-V eine neue virtuelle Maschine, dann landen die Konfigurationsdateien standardmäßig unter C:\ProgramData\Microsoft\Windows\Hyper-V.
Die eigentliche Konfigurationsdatei trägt als Namen die GUID der VM mit der Endung .xml. Sie ist das Gegenstück zu VMX-Files unter VMware. Hyper-V speichert sie im Ordner "Virtual Machines".

Auf der gleichen Ebene legt der Hypervisor ein Verzeichnis namens Snapshots an, das ebenfalls .xml-Dateien enthält, und zwar für die Konfiguration von Snapshots.
Jedoch liegen nicht nur Konfigurationsdateien, sondern auch binäre Daten im Verzeichnis. Dabei handelt es sich zum einen um den gespeicherten Status von VMs oder von Snapshots mit der Endung .bin. Hinzu können Dateien vom Typ .vsv kommen, sie bewahren den Zustand von Geräten auf, die mit einer VM verbunden sind.

Es gibt eine umfangreiche Ordnerstruktur in welcher z.B. folgenden Ordner vorhanden sein können...

  • Groups
  • Persistent Tasks
  • Planned Snapshots
  • Planned Virtual Maschines
  • Resource Types
  • Snapshots
  • UndoLog Configuration
  • Virtual Maschines
  • usw.


Währenddessen liegen die virtuellen Festplatten dagegen im öffentlichen Profil unter C:\Users\Public\Documents\Hyper-V\ und sind entweder noch vom Typ VHD oder basieren auf dem neuen VDHX-Format. Legt man von einer VM einen Snapshot an, dann werden ab diesem Zeitpunkt alle Änderungen in eine differenzielle VHD geschrieben. Sie tragen die Endung .avhd bzw .avhdx und liegen im gleichen Verzeichnis wie die virtuellen Datenträger, zu denen sie gehören.



Änderung der Standardverzeichnisse

Nun kann es durchaus sinnvoll sein, die Speicherorte nach eigenen Wünschen anzupassen um dabei auf dem Systemlaufwerk große Mengen an Speicherplatz zu sparen. Oft will man auch die Aufteilung der Daten auf 2 separate Verzeichnisbäume vermeiden, um das Backup zu vereinfachen. Dabei ist es empfehlenswert diese auf eine eigene SSD-Festplatte zu platzieren, um auch von der Lesegeschwindigkeit zu profitieren.

Grundsätzlich kann man bei jeder neuen VM die vorgegebenen Verzeichnisse durch andere Ordner ersetzen, indem man im zuständigen Wizard davon abweichende Pfade angibt.
Günstiger ist es auf Dauer allerdings, wenn man die systemweiten Einstellungen ändert, so dass man auf VM-spezifische Anpassungen verzichten kann.

Neue Standardpfade zu den Speicherorten von VMs lassen sich recht einfach über den Hyper-V Manager festlegen. Dazu öffnet man im linken Abschnitt das Kontextmenü des betreffenden Servers und führt den Befehl Hyper-V-Einstellungen aus. Im anschließenden Dialog kann man die Einstellungen für Virtuelle Festplatten und Virtuelle Computer wie gewünscht ändern.


Die neuen Pfade gelten für alle VMs, die künftig erstellt werden.
Auf vorhandene virtuelle Maschinen wirken sich diese Änderungen nicht aus.

Daher ist es vielleicht sinnvoll, die Einstellungen vor anlegen der ersten VM anzupassen!




Vorhandene VMs umziehen

Live Storage Move transferiert nicht nur alle zu einer VM gehörenden Dateien an den neuen Speicherort, sondern kann dies auch tun, während die virtuelle Maschine läuft. Nach dem unterbrechungsfreien Verschieben der Dateien legt diese Funktion am Ursprungsort einen symbolischen Link an, um Tools auf die neuen Verzeichnisse weiterzuleiten, wenn sie noch die alte Konfiguration gespeichert haben.

Die Funktion für den Umzug einer laufenden VM an einen neuen Speicherort findet sich im rechten Fenster des Hyper-V-Managers. Mit dem Befehl Verschieben startet einen Wizard, der wahlweise die Konfigurationsdaten, die virtuellen Festplatten oder beide an einen neuen Ort migriert. Bei Bedarf können auch mehrere solcher Operationen parallel ablaufen.

Siehe VM verschieben


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