Dokumentschutz ohne Kennwort entfernen

Wer viel mit Passwortgeschützten Dateien arbeitet, dem ist es auch schon mal passiert, dass man das Passwort nicht mehr weis oder falsch notiert hat.

Grundsätzliche Erläuterung
Wie alle Dateien aus Microsoft Office, werden auch Word-Dateien (.docx, .dotx, .docm, .dotm) im OpenXML-Format gespeichert.
Dort werden alle Daten gesammelt, welche für das Dokument betreffen und enthalten. Natürlich wird das Kennwort nicht im Klartext geschrieben, sondern als Hash gespeichert.
In dem Fall ist aber nicht das Passwort das Ziel, sondern die Funktion des Dokumentschutz direkt über OpenXML aufzuheben.


Dokumentenschutz für das File abschalten

Dem Office-Dokument liegt im OpenXML-Part mehrere XML-Files bei. Um diese sehen oder bearbeiten zu können, muss der jeweilige Dateityp in *.zip umbenannt werden.
Danach kann man das "ZIP-Archiv" mit 7-ZIP (z.B. als portable Version) öffnen und sieht die verschiedenen XML-Files, die das Word-Dokument bilden.
Interessant ist die Datei "settings.xml", welche sich im Unterverzeichnis "/word" des ZIP-Archivs befindet.

Mit rechter Maus, kann die .xml Datei direkt bearbeitet werden.
Dort ist der Eintrag w:enforcement zu suchen, welches sich relativ am Anfang des XML-Dokuments im Tag 'w:documentProtection' befindet.
Das fett markierte XML-Attribut ist jenes, welches für uns den Ausschlag gibt und den Dokumentenschutz ein- (1) bzw. ausschaltet (0).
Dieser Wert muss von 1 auf 0 gestellt werden. Dabei kann Hash-Code im 'w:hash'-Attribut für das Passwort ignoriert werden

Zum Abschluss den Editor schließen, das Dokument bei Rückfrage speichern und 7-ZIP frägt automatisch ob die Datei im Archiv aktualisiert werden soll - was natürlich mit JA zu bestätigen ist.
Nun das ZIP-Archiv wieder in den vorherigen Dateityp umbenennen (z.B. *.docx).

Anschließend kann das Dokument geöffnet werden, ohne dass ein Dokumentenschutz vorhanden ist!

Mit anderen Archiv-Programmen (z.B. WinRAR) oder die Datei "settings.xml" extrahieren, bearbeiten und wieder ins Archiv hinzufügen, verursacht oft Fehler, wodurch sich das Dokument danach ggf. nicht mehr öffnen lässt. Dadurch die oben beschriebene Empfehlung mit 7-ZIP