engl.: material flow control

Die Materialflusssteuerung koordiniert unter Synchronisation von Materialfluss und Informationsfluss die Bereitstellung der an der Produktion beteiligten Materialien und Waren zur rechten Zeit am richtigen Ort in gewünschter Menge und Qualität. Sie ist als Bestandteil der Logistik das Bindeglied zwischen den Funktionen Auftragsbearbeitung, Disposition, Beschaffung, Lagerung, Fertigung, Verpackung, Versand und dem verbindenden Materialfluss. Dabei ist sie im Gesamtablauf mehrfach mit den einzelnen Bereichssteuerungen dieser Funktionen verknüpft.

Bei der Steuerungsarchitektur unterscheidet man zwischen drei Formen:

Zentrale Steuerung

Alle Steuerungsfunktionen sind in einer Steuerung vereint und alle Sensoren und Aktoren sind direkt mit der Steuerung verbunden.

Vorteile:

  • Direkter Zugriff auf Gesamtsystem
  • Änderungen des Steuerungsablaufes müssen nur an einer zentralen Stelle vorgenommen werden
  • Alle Daten (Prozesszustände) sind an einen Ort gesammelt

Nachteile:

  • Ausfall der Steuerung bedingt Ausfall des gesamten Materialflusssystems
  • Komplexe Programme
  • Bei Umbau/Erweiterung muss das Gesamtsystem abgeschaltet werden
  • Schwierigkeit beim Einbinden von Komponenten verschiedener Hersteller

Dezentrale Steuerung

Die Steuerungsfunktionen werden auf einzelne Komponenten mit geringerem Funktionsumfang verteilt. Dabei sind die Komponenten (Steuerungen, Sensoren, Aktoren) über Kommunikationssysteme miteinander verbunden.

Vorteile:

  • Ausfall einer Steuerung bedingt u. U. nur Ausfall eines Teilsystems
  • Einfachere Programme
  • Einfachere Kombination verschiedener Komponenten verschiedener Hersteller
  • Getrennte und schrittweise Inbetriebnahme möglich

Nachteile:

  • Höherer Kommunikationsaufwand (üblicherweise Einsatz von Bussystemen)
  • Daten sind im System verteilt

Verteilte Automatisierung

  • Verknüpfung der Vorteile von zentralen und dezentralen Steuerungssystemen
  • System besteht aus eigenständigen mechanischen, elektrischen und logischen Funktionseinheiten
  • Mechatronische Schnittstellen
  • Durchgängige systemunabhängige Kommunikation
  • Gemeinsamer Datenpool auf den alle Steuerungen zugreifen
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